Gehölzentnahmen auf der Heide …


In den 1990ern ist die Heidefläche gegenüber der Tankstelle noch weitgehend offen. Die ersten Birken breiten sich aus. Foto: Georg Quedens

Jedes Jahr im Winter werden einzelne Heideflächen mit Fördergeldern des Landes/ Umweltministeriums von Gehölzen befreit, um sie als Heideflächen zu erhalten. Auch in diesem Winter wird auf etwa 3,5 ha dem Gehölzdruck durch Kiefern, Birken und der Spätblühenden Traubenkirsche entgegen gewirkt.

Die Heide auf der Amrumer Geest gehört zu den ältesten Kulturlandschaften Schleswig-Holsteins und ist aufgrund ihrer Seltenheit von sehr großer Bedeutung. Ein Teil der für den Lebensraum charakteristischen Tiere und Pflanzen ist bereits in ihrem Bestand bedroht. Zwergstrauchgesellschaften, wie die Amrumer Geestheide, sind daher nach Anhang I der Flora Fauna Habitat (FFH) Richtlinie der EU unter strengem Schutz und in einem günstigen Erhaltungszustand zu bewahren. Auf nationaler Ebene sind Heiden als gefährdeter Biotoptyp nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt sowie in Schleswig-Holstein nach dem Landesnaturschutzgesetz.

Die Heidefläche gegenüber der Tankstelle in der Gemeinde Nebel nach Umsetzung der Pflegemaßnahme. Birken, Kiefern und Traubenkirschen nahmen die Fläche ein und beschatteten außerdem so stark, dass die Heide zurück gedrängt wurde. Einzelne Bäume bleiben der Fläche als Habitatbäume erhalten.

Die Amrumer Geestheide ist ein Ergebnis einer früheren Nutzung. Heute übernehmen gezielte und mit der unteren Naturschutzbehörde abgestimmte Pflegemaßnahmen die früheren Nutzungsformen und sorgen auf diese Weise für den Erhalt der Heide. Eine grundlegende der heutigen Pflegemaßnahmen ist die Gehölzentnahme, bevor die Heideflächen von Wald verdrängt werden. Der Pflegeeinsatz besonders stark bestockter Flächen ist mit der Forstbehörde zusätzlich abgestimmt. Die für die Gehölzentnahme jährlich eingesetzten Gelder des Landes/Umweltministeriums fördern speziell „Schutz-, Entwicklungs-, Pflege- und Wiederherstellungsmaßnahmen“ der FFH- Lebensraumtypen und gesetzlich geschützter Biotope wie die Amrumer Geestheide.

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Über Lotte von Komorski

Lotte von Komorski wurde 1988 in Heidelberg geboren und wuchs später in der Lüneburger Heide auf. Nach dem Bachelorstudium der Forstwirtschaft in Göttingen absolvierte sie noch ihren Master in Wildtierökologie und Wildtiermanagement in Wien. Nach vielen praktischen Erfahrungen in der Wildtierforschung und ersten Berufserfahrungen in der Naturschutzarbeit in Osteuropa zog es sie Ende 2018 aus Frankfurt am Main nach Amrum, um hier das Naturzentrum zu leiten.

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