Das zweite Osterfest mit Corona …

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Das kommende Osterfest wird zum zweiten Mal hintereinander ein Corona – Osterfest werden. Typischerweise sind die Ostertage mit den Osterferien die erste Zeit im Jahr, in der der Tourismus auf Amrum so richtig Fahrt aufnimmt. In diesem Jahr gilt aufgrund der zunehmenden Corona- Inzidenzen weiterhin ein Beherbergungsverbot und eine Vermietung von Ferienwohnungen und Hotelzimmern ist nicht möglich. In den vergangenen Tagen hat es viele Diskussionen und ein großes Unverständnis bei den Insulanern über das „Schlupfloch“ in der Landes Corona-Verordnung gegeben, dass Zweitwohnungen unentgeltlich an Familie, Freunde und Bekannte vergeben werden dürfen – solange kein Entgelt dafür genommen wird.  Es gilt ein Beherbergungsverbot für Touristische Zwecke, warum die Landesverordnung explizit die unentgeltliche Nutzung insbesondere für Verwandte und Bekannte von Zweitwohnungsbesitzern erlaubt, ist nicht nachvollziehbar und wird von den Insulanern als großer Fehler angesehen. Mehrfach haben die Amrumer Bürgermeister und die Amrum Touristik bei Kreis und Land darum gebeten, dass dieses „Schlupfloch“ geschlossen werden muss.

Ärgerlich ist, dass von dieser Möglichkeit anscheinend Gebrauch gemacht wird. Offensichtlich haben einige Zweitwohnungsbesitzer, die sich selbst an den Appell der Bundeskanzlerin und des Gesundheitsministers halten, über Ostern nicht zu verreisen, entschieden, stattdessen ihre Wohnung jemand anderem zu überlassen. Auch von illegalen Vermietungen ist zu hören.  All diejenigen, die sich an das Beherbergungsverbot halten – Vermieter und Gäste – sind über das unsolidarische Verhalten zu Recht verärgert. Urlaubsreisen trotz Lockdown tragen dazu bei, dass die Infektionszahlen weiter ansteigen und der Lockdown verlängert werden muss.

Der Ärger über dieses unsolidarische Verhalten ist bei einigen anscheinend so groß, dass in den letzten Tagen in der Gemeinde Nebel bei fünf PKWs mit auswärtigen Kennzeichen jeweils ein Reifen zerstochen wurde. Alle PKWs gehören Zweitwohnungsbesitzern, die schon lange Jahre ihre Zeitwohnung auf Amrum haben und auch als Zweitwohnungsbesitzer gemeldet sind und ihre Zweitwohnungsteuer entrichten, also nicht illegal auf der Insel sind.

Diese Art von Vandalismus einiger weniger wird von allen Amrumern aufs Schärfste verurteilt! Die drei Amrumer Bürgermeister Heiko Müller, Cornelius Bendixen und Christoph Decker sowie Tourismus-Chef Frank Timpe sind sich einig, dass die Situation für alle Beteiligten schwierig ist, aber umso wichtiger ist es, dass jetzt alle zusammenhalten. Solche Aktionen sind kontraproduktiv und absolut indiskutabel. Das wichtigste ist, dass Amrum schnellstmöglich wieder Feriengäste begrüßen kann.

Ein Weg hierzu ist die Teilnahme am Touristischen Modelprojekt. In diesem soll unter sehr kontrollierten Randbedingungen der Tourismus inklusive Gastronomie und Veranstaltungen wieder geöffnet werden. Der Kreis Nordfriesland zusammen mit Dithmarschen wird sich um die Teilnahme bewerben. Regelmäßiges Testen und ausgefeilte Hygienekonzepte, verbunden mit einem intensiven Monitoring und auch wissenschaftlicher Begleitung sind die wesentlichen Bausteine dieses Konzeptes. Losgehen soll es schon am 19.April. Grundlage dafür sind natürlich geringe Inzidenzzahlen, wie sie zurzeit vorhanden sind und keine negativen Schlagzeilen über unentgeltliche Vermietung und Vandalismus.

Die Amrumer Bürgermeister und Frank Timpe wünschen allen Amrumern, Zweitwohnungsbesitzern und den hoffentlich demnächst wieder zahlreichen Feriengästen und schönes Osterfest.

Über Ralf Hoffmann

Ralf Hoffmann wurde 1955 in Schleswig geboren und zog mit seinen Eltern und Geschwistern 1962 nach Amrum. Nach dem Abitur in Niebüll studierte Ralf Luft und Raumfahrttechnik in Berlin. Die ersten 6 Berufsjahre verbrachte er als Entwicklungsingenieur bei VW und danach wechselte er als Aerodynamischer Entwicklungsingenieur zu Ford nach Köln. Als Leiter der Aerodynamischen Entwicklung für Ford Europa und die letzten 15 Jahre als Manager Aerodynamik und Motor- und Komponentenkühlung war er weltweit verantwortlich und viel unterwegs, um die jeweiligen Prototypen unter Hitze und Kälte zu testen. Nach all den Jahren auf dem Festland sind Ralf und seine Frau Karin nun wieder nach Amrum zurückgekehrt.

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