Das Hunde um ein vielfaches besser riechen können als Menschen ist bekannt. Hundebesitzer und –freunde erleben das in alltäglichen Situationen. Wie man diese Spürnase auch gezielt einsetzen kann, das trainieren und üben seit ein paar Jahren einige Amrumer Hundebesitzer mit ihren „felligen“ Freunden bei Hundetrainerin Ulrike Bock. Bei sogenannten Mantrailing verfolgt der Hund anhand einer Geruchsprobe wie z.B. eines T-Shirts oder einer Mütze den individuellen Geruch der zu suchenden Person.
„Die meisten Anwender betreiben Mantrailing als Beschäftigung für ihren Hund. Doch es ist so viel mehr als das. In erster Linie ist es weder eine Wissenschaft noch eine Glaubensrichtung oder gar eine Zauberkunst. Sondern es ist ein Handwerk! Jedes Handwerk fordert etwas: ohne Fleiß kein Preis!“ erläutert Ute Dieckman in dem Vorwort zu ihrem Buch.
„Kann das eigentlich jeder Hund machen?“ wollen wir wissen. „Ja“, bestätigt sie, „doch es gibt Hunde, die durch Körperbau, Fitness und Arbeitswillen besser als andere geeignet sind. So unterschiedlich die Hunde, die auf Amrum teilgenommen haben, so verschieden war auch der Erfahrungsgrad. Einige suchen Personen seit mehreren Jahren, andere haben erst vor kurzer Zeit damit begonnen. Für jeden wusste Ute die richtige Strecke zu legen.
Die Grundsteine waren bei allen Hunden sehr gut von Ulrike Bock gelegt worden, so dass Ute einfach darauf aufbauen konnte. Während der Trails (den zu verfolgenden Spuren) flankierte sie die Hundeführer und sensibilisierte sie für die feine Körpersprache der Vierbeiner. Diese kann je nach Hund und Suchlage ganz unterschiedlich ausfallen.
Mit Freude und Spaß, Enthusiasmus und Arbeitswillen waren die Amrumer dabei. Sie bekamen viele neue Eindrücke, vertieften das Verständnis für den Hund und waren immer wieder beeindruckt von ihren „Supernasen“. Während der praktischen Übungen wurde auch immer wieder der theoretische Hintergrund erläutert. So konnte die Theorie auch umgehend in die Praxis umgesetzt werden. Die anderen Hundeführer hatten immer die Möglichkeit den Trail im Abstand mitzulaufen und so waren die beiden Tage intensiv, lehrreich und manchmal auch verwirrend. Wie so häufig, wenn sich neue Aspekte ergeben.
Am Ende des Tages waren alle Teilnehmer müde, dankbar und ein großes Stück weiter in der Teamarbeit mit ihrem Hund! Wer noch tiefer in die Thematik eintauchen möchte, der kann dies in dem Buch „Der Personenspürhund im Einsatz“ von Ute und Gerrit Dieckman erfahren, dass aus der Praxis für die Praxis und nicht nur den Einsatz geschrieben worden ist.