Hilfe für den Lebensraum Braundüne …


Die Amerikanische Traubenkirsche hat sich immer weiter in die Braundüne hinein ausgesamt. © Naturzentrum Amrum

Dank einer Förderung durch die Petra-Hautau-Stiftung konnte der Öömrang Ferian über drei Hektar der Braundüne im Naturschutzgebiet Amrumer Dünen pflegen. In dem Gebiet in der Nähe der Nebler Vogelkoje hatte sich die gebietsfremde Amerikanische Traubenkirsche bereits stark ausgebreitet und mit den typischen Arten der Braundüne konkurriert. Braundünen findet man auf Amrum oft als „Ausläufer“ der großen weitestgehend offenen Sanddünen. Im Gegensatz zu diesen haben Braundünen jedoch eine geschlossene Vegetationsdecke. Die dort vorzufindenden typischen Pflanzengesellschaften, darunter Krähenbeere, Besenheide und Kriechweide, sind auf den nährstoffarmen Boden spezialisiert. Gegenüber der licht- und raumeinnehmenden Amerikanischen Traubenkirsche sind die charakteristischen Arten der Braundüne jedoch konkurrenzschwach. Um den Lebensraum Braundüne zu erhalten, holte die Garten- und Landschaftsbaufirma Andresen die größeren Traubenkirschen mit samt Wurzelwerk von der Fläche. Bliebe das Wurzelwerk im Boden, würde die Traubenkirsche wieder aus den Wurzeln ausschlagen. Die kleineren Traubenkirschen wurden vom Naturzentrumteam des Öömrang Ferian zusammen mit freiwilligen Helfern ausgebuddelt. Die Helfer rund um das Naturzentrumteam freuten sich insbesondere über die neuen Arbeitsgeräte, die dank der Petra-Hautau-Stiftung für den schweißtreibenden Einsatz zur Verfügung standen und auch bei zukünftigen Arbeitseinsätzen Anwendung finden können.

Neben den Pflegeinsätzen, die in den Wintermonaten von ehrenamtlichen Helfern und dem Naturzentrumteam im Naturschutzgebiet Amrumer Dünen und auf der Amrumer Geestheide durchgeführt werden, sollen während der Saison erneut Pflegeaktionen gemeinsam mit Amrumer Gästen stattfinden. Unter dem Motto „Natürlich Helfen“ hat der Öömrang Ferian, unterstützt von der Amrum Touristik, im letzten Jahr erstmals zu gemeinsamen Pflegeaktionen aufgerufen. Dank der Hilfe vieler naturinteressierter Amrumer Gäste konnten Heideflächen entkusselt, also von Gehölzen wie der Traubenkirsche befreit werden. Ein wichtiger Beitrag für den Erhalt der immer seltener werdenden Lebensräume und charakteristischen Tier- und Pflanzenarten.

Weitere Heidepflegemaßnahmen finden aktuell nördlich der Wittdüner Vogelkoje statt. Die überalterte Heidefläche dort ist in einem kritischen Zustand und wird als erster Schritt maschinell von Gehölzen befreit. Die Fläche wurde der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises vom Öömrang Ferian und der Projektkoordination Naturschutz der Amrum Touristik zur Pflege vorgeschlagen. Jährlich können auf diesem Wege primär Flächen der Amrumer Geestheide mit den begrenzten Geldern des Landes / Umweltministeriums gepflegt werden.

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Über Lotte von Komorski

Lotte von Komorski wurde 1988 in Heidelberg geboren und wuchs später in der Lüneburger Heide auf. Nach dem Bachelorstudium der Forstwirtschaft in Göttingen absolvierte sie noch ihren Master in Wildtierökologie und Wildtiermanagement in Wien. Nach vielen praktischen Erfahrungen in der Wildtierforschung und ersten Berufserfahrungen in der Naturschutzarbeit in Osteuropa zog es sie Ende 2018 aus Frankfurt am Main nach Amrum, um hier das Naturzentrum zu leiten.

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