Amrum, eine Insel, die für viele einmalig ist. Ganz besondere Funde hat der Insulaner Albert Pütter gemacht. Er streift nicht nur gerne durch die Amrumer Landschaft, sondern hat dabei auch den Blick für das Außergewöhnliche. Sein Ausstellungskasten am Haus in Norddorf im Taft zeigt viele seiner Fundstücke.
Ein besonderes Augenmerk hat Albert Pütter auf Fulgurite gelegt, das sind Blitzröhren, bei denen es sich im Grunde um Blitzeinschläge in Quarzsand handelt. „Die bei dem Blitzeinschlag entstehenden Temperaturen von bis zu 20.000 Grad verglasen die Wandungen durch aufschmelzen der Sandkörner.
Eine der dabei entstehenden Blitzröhren habe ich gefunden. Die übrigen in der Vitrine gezeigten Blitzröhren sind Magnetitblitzröhren und ebenfalls Dünenfunde, diese sind in der Wissenschaft bisher nicht bekannt, dass liegt ganz einfach daran, dass die Voraussetzungen nicht gegeben sind”, erklärt Albert Pütter und erläutert diese Besonderheit:“Magnetitkörner findet man nur an der Nordseeküste. Entstanden ist der Amrumer Magnetit vor circa 1.600 Millionen Jahren durch den Vulkanismus in Norwegen. Im Schlot der Vulkane ist bei extrem hohen Temperaturen und Überdruck Sauerstoff und Eisen verschmolzen, es entstand Magnetit. Die in Norwegen entstandenen Magnetitbrocken wurden später mit der aufkommenden Eiszeit durch Gletscher und eiszeitliches Geschiebe zu winzigen Körnern zermalmt und bis Amrum verfrachtet.” Die Einmaligkeit dabei ist, dass Magnetit das einzige Mineral ist, welches magnetisch ist, jedes Körnchen kann dabei als ein selbstständiger Magnet betrachtet werden. „Da Magnetit Körner schwerer sind als die übrigen Sandkörner, findet man sie gelegentlich zu kleinen Flächen zusammengeweht in den Dünen. Bei der Entwicklung eines Blitzes steigt die Elektrizität stark an, wodurch eine Fangladung entsteht, die alle umliegenden Magnetit-Körner anzieht. Auf diese Weise entstehen nach meiner Vorstellung Magnetitblitzröhren. Ich habe die Magnetitkörner mit Hilfe von Magneten eingesammelt, um daraus Sandbilder und Skulpturen herzustellen”, berichtet er und zeigt diese besonderen Kunstwerke. Die Magnetit Körner sind seit Millionen von Jahren unverändert, da die schwarzen Körner korrosionsbeständig und gegen Säuren und vielen anderen zerstörerischen Stoffen resistent und somit fast unzerstörbar sind.
Albert Pütter arbeitet eng mit einem wissenschaftlichen Institut zusammen, das seine Funde untersucht und auswertet. Wer Interesse an diesen besonderen Funden, Skulpturen und Kunstwerken hat, schaut gerne im Taft 3 in Norddorf vorbei, der Glaskasten steht direkt sichtlich am Bürgersteig.