Rock ist eine Musikrichtung, die sich seit Ende der 1960er Jahre insbesondere in England und den USA aus Rock´n´Roll, Beat und Blues entwickelt hat. Als Pioniere sind u. a. Elvis Presley, die Rolling Stones und die Beatles anzusehen. Dabei ist Rock ist nicht gleich Rock, es gibt ganz viele unterschiedliche Stilrichtungen der jeweiligen Bands oder Interpreten. Bis heute hat die Rockmusik mit ihren vielen Varianten einen großen Anteil an weltweit verkauften Musikalben, obwohl hier die Verkaufszahlen seit Jahren rückläufig sind. Als Grund hierfür kann man die heutige moderne Art Musik zu konsumieren, wie z .B. Streamen, annehmen.
Rock war der Musikstil in meiner Jugend, und bis heute höre ich gerne „alte“ wie „neue“ CDs. Die Stars meiner Jugendzeit kommen immer wieder in den CD-Player, manchmal bin ich aber auch nach der Suche nach neuen Interpreten.
Hier will ich zwei Rockmusiker vorstellen, deren Sound unterschiedlicher kaum sein mag. Zum einen ist da J.J. Cale als Vertreter der „alten Garde“, zum anderen Daniel Welbat, ein aktueller deutscher Rockinterpret.
J.J. Cale (John Weldon Cale) war ein US-amerikanischer Allround-Musiker und Komponist (*1938, +2013), der für kurze und sparsam instrumentierte Songs bekannt war. Er kreierte den sogenannten „Laid-back-Stil“, indem er seine Soli immer leicht hinter dem eigentlichen Rhythmus spielte. Das machte den „zurückgelehnten“, entspannten und lässigen Stil aus. Er lebte mit seiner Frau, Christine Lakeland, einer Rock-Gitarristin, ein zurückgezogenes Leben in dem er oft monatelang in seinem eigenen Studio an seinen eher ruhig anmutenden Songs arbeitete. Dabei verzichtete er darauf mit einer Band zu musizieren, zumeist spielte er alle Instrumente seiner Studioaufnahmen selbst ein. Auftritte oder gar Tourneen waren sehr selten. Bekannt wurde er vor allem dadurch, dass viele andere Musiker seine Songs in ihr Repertoire aufnahmen. Vor allem Eric Clapton hat After Midnight und Cocaine zu Welthits gemacht und das Instrumentalstück Okie wurde ab 1975 von Frank Laufenberg in der Kult-Radiosendung Pop Shop als Erkennungsmelodie verwendet.
Das Album „J.J. Cale Collected“ ist ein Sampler mit 60 Tracks auf 3 CDs. Praktisch alle seine Kompositionen sind hier zusammengefasst, nur 11 davon sind Live-Aufnahmen. Natürlich sind darunter auch seine bekanntesten Songs wie After Midnight, Crazy Mama, Call Me The Breeze, Okie, Anyway the Wind Blows, Cocaine und Don´t Cry Sister. Es ist 2006 erschienen und kann als CD, Vinyl-Schallplatte oder bei diversen Streaming-Diensten erworben werden.
Völlig gegensätzlich zum Stil von J.J. Cale hört sich die Musik von Daniel Welbat an. Der 1989 geborene Hamburger ist ein deutscher Blues-Rock-Musiker, Filmkomponist und Synchronsprecher. Seine markant-kernige Stimme hat ihm zu vielen Sprechrollen in Filmen, Serien und Hörspielen verholfen, und mit seiner Band „WellBad“ produziert er Tonstudioaufnahmen und Live-Auftritte. 2015 hat die Band den „German Blues Challenge“ als beste Band gewonnen und 2018 begeisterte WellBad in der Elbphilharmonie das Hamburger Publikum. Die Musikzeitschrift „Rolling Stone“ schreibt über seinen Stil: „Daniel Welbat treibt die Anverwandlung amerikanischer Spielarten zu einer solchen Perfektion, dass man seine Musik nicht eine Sekunde lang für das Produkt eines deutschen Musikers hält.“ Daniel Welbats kraftvolle Stimme lässt an eine Mischung von verrauchter Jazz-Kneipe und mitreißendem Hard-Rock-Konzert denken und steht somit in totalem Kontrast zu J.J. Cale. Ich empfehle die 2020 erschienene CD „WELLBAD – ROCK NOIR LIVE“. 16 Tracks, auch mit den Hits Jackleen und Elephant Man, sind hier von diversen Live-Auftritten u.a. bei NDR Info Nachtclub, Deutschlandfunk Köln und im Schanzenzelt Hamburg in technisch einwandfreier Qualität zusammengeschnitten. Über den letzten Song Young auf der CD ist auf dem Cover vermerkt: „Young was recorded in the middle of the night somewhere in a dirty kitchen in Hamburg, Germany“, ist also eine echte Jam-Session. Das Album ist als CD oder als MP3-Datei zu erwerben.
Beide CDs eignen sich für entsprechende Fans hervorragend als Weihnachtsgeschenke. Es lohnt sich auch beide CDs zu besitzen um sich die Songs je nach Stimmungslage „reinziehen“ zu können.