In diesem Frühjahr wurde in Kooperation mit dem Amrumer Naturschutz erstmals eine Projektwoche des Bergwaldprojektes außerhalb des Waldes für die Heide- und Biotoppflege durchgeführt. Die Woche fand vom 05. bis 11. März 2023 statt.
Der Einsatzort auf einer dicht mit Bäumen bestandenen Heidefläche in Norddorf gegenüber Onkel Toms Hütte erforderte besonderes Feingefühl und Geschick sowie kreativen Geist. Denn die Heide wächst hier in der Krautschicht unter dem Baumbestand.
Nach vielen Gesprächen mit Vertretern aus dem Forst, Naturschutz und den Flächeneigentümern, wurde das Ziel gefasst, diese Fläche aufzulichten und der Heide wieder mehr Raum und damit Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten.
An Heidepflege mit Maschinen, wie es auf den Heideflächen zwischen Nebel und Norddorf in diesem Herbst und Winter 2022/23 auf Amrum erfolgte, war hier nicht zu denken. Dazu standen die Laub- und Nadelbäume teils zu eng beieinander, vor allem aber war die Strauchschicht mit spätblühender Traubenkirsche, Brombeeren und andere Gehölze zu dicht, dass Maschinen hier ausreichenden Platz gehabt hätten.
Da die Fläche früher einen reinen Heidebestand ohne Gehölze aufwies und im Laufe der Geschichte zum Teil durch die Eigentümer aufgeforstet wurde, war hier nicht das Ziel die Fläche gehölzfrei zu gestalten. Vielmehr ging es hier darum eine halboffene Heidelandschaft in Form eines Übergangsbiotop zu schaffen. Das Ziel des Naturschutzes ist es hier einen gänzlich neuen und artenreichen Heidebiotoptyp zu schaffen, in dem die Heide flächig dominiert, aber einzelne Bäume wie auch Baumgruppen in der Heide erhalten bleiben.
Dazu wurde die Strauchschicht größtenteils entfernt, Traubenkirsche und Brombeere waren im hier im Fokus. Anschließend wurden die Bäume bis auf ca. 3 m von Zweigen entfernt. Grund für die Aufastungen war es der Heide mehr Licht und Raum zu geben und so ihre Vitalität zu verbessern.
Am Ende der Woche zeigte sich welchen enormen Einsatz die Freiwilligen der Arbeitswoche des Bergwaldprojektes geleistet haben. Aus einer mit Bäumen und Sträuchern dicht bewachsenen Fläche, die für die Heide sehr dunkle und damit eher ungünstige Bedingungen aufwies, wurde eine halboffene Heidefläche in der auch alte und skurril gewachsene Nadel- und Laubbäume erhalten blieben.
Eine händische Nachpflege insbesondere der wieder aufkommenden spätblühenden Traubenkirsche wird sicherlich erforderlich werden. Auch weitere maschinelle Maßnahmen wie plaggen oder Mahd sowie die Beweidung der Fläche sind jetzt in der halboffenen Fläche in den nächsten Jahren denkbar.
Bei Fragen zur Heidepflege oder der weiteren Entwicklung der Fläche in Norddorf wenden Sie sich gern an die Naturschutzkoordination der Amrum Touristik AöR (hanna.zimmermann@amrum.de).