Lange dauerte es in diesem Frühjahr bis die Tage nun wärmer wurden, doch nun ist es endlich wieder so weit. In den wärmeren Abenden im Mai sind nun wieder Kreuzkröten in den Dünen Amrums zu hören.
Die charakteristischen Rufe, ähnlich einer Ratsche, können über weite Strecken wahrgenommen werden. Die ersten Rufe waren bereits Mitte April vereinzelt zu hören, doch nun ist die Laichzeit voll im Gange.
So wird so mancher Abendspaziergang über die Bohlenwege in Wittdün zwischen Aussichtsdüne und Wriakhörnsee vom Ruf der Tiere begleitet.
Das war nicht immer so und ist ein großer Erfolg. Die Population der Amrumer Kreuzkröten schrumpfte in den vergangenen Jahrzehnten und drohte zu erlöschen.
Mit dem Amphibienprogramm des Kreises Nordfriesland, sollte dem entgegengewirkt werden. Seit 2018/19 wurde also für die Kreuzkröte gebaggert. Dünentäler, die bereits stark zugewachsen waren und somit keinen geeigneten Lebensraum für die Art mehr boten, wurden von Gehölzen und Sträuchern befreit. Ziel war es, die zumeist trockengefallenen Dünentäler durch Entfernung der Pflanzen und der Vertiefung der Täler wieder in feuchte Standorte zurückzuversetzen. Hier können die Kröten nun laichen. Zeitgleich galt es offene Sandflächen herzustellen, in denen sich die Kröten tagsüber vergraben und überwintern können.
Wie schnell die Kreuzkröten nun die neu entstandenen Lebensräume wiederbesiedelt, ist dabei nicht verwunderlich. Denn als Pionierart braucht sie lockere und sandige Böden sowie vegetationsarme Gewässer, die über den Sommer austrocknen. Daher sind die neugeschaffenen bzw. wiederhergestellten feuchten Dünentäler perfekte Laich- und Landhabitate für die streng geschützte Art.
Video©Kinka Tadsen