„Wir haben uns gemeinsam auf den Weg gemacht”, mit diesen Worten begrüßte Richard Mühlmann die Insulaner*innen zur offiziellen Informationsveranstaltung zum Thema „Integriertes Energetisches Quartierskonzept (IEQK)”.
Wer ist die DSK? Was machen sie und werden sie machen? Viele Fragen, die Richard Mühlmann und sein Kollege Abdelrahman Ammar eingehend beantworteten. Alle drei Gemeinden haben sich zusammengetan und nach einem Ausschreibungsverfahren hat die Firma DSK (Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH) aus Hamburg den Zuschlag bekommen. Das Team der Firma befindet sich in der „Phase1” und konzentriert sich derzeit ganz auf die qualitative und quantitative Datenerhebung rund um Baudichte, Bausubstanz und Energieverbrauch. Um diese Daten möglichst lückenlos zu bekommen, ist die DSK auf Zuarbeit von Netzbetreibern und Schornsteinfegern angewiesen, die sich aufgrund der strengen Datenschutzbelange als etwas schwierig herausstellt und eventuell nach Alternativen geguckt werden muss. „Wir haben verschiedenen Modelle, die wir anwenden können”, erklärt Richard Mühlmann. Den Konzeptabschluss sieht das DSK Team für Februar 2024 vor.
„Wie geht es dann weiter? Haben Sie auch die Besonderheiten der Insel mit einkalkuliert, wie z.B. viel Wind, Reetdach und Nachtspeicherheizung, Leerstand im Winter, Ortsgestaltungssatzungen der Inselgemeinden?”, waren einige Fragen aus den Zuschauerreihen. Bestmöglich haben die beiden versucht auf Alles einzugehen in Unterstützung von Kai Becker, Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsbeauftragter vom Amt Föhr-Amrum. „Ja, alle Besonderheiten hier auf der Insel werden mit berücksichtigt, auch die Vermietungslage”, erklärt Kai Becker die Bewertung des „Ist-zustandes” ,Gebäudeanalyse je nach Gebäudetyp und Baualter. „Wir können verschiedene Szenarien aufgrund aller erhaltenen Daten und verschiedenen Bewertungen berechnen. Dann wird geschaut was ist sinnvoll, individuell gesehen”, erläutert Richard Mühlmann. Amrum wird hier insgesamt gesehen, Einzelhäuser, aber auch große Betriebe, Hotel, Klinik, Arzt, Versorgungsbetriebe etc. Was können die Gemeinden tun, um die Energieversorgung zu optimieren? Wie kann die energetische Eigenversorgung verbessert werden? Welche weiteren Möglichkeiten, wie z. B. Wärme aus Abwasser, Dachsolar oder Biogasanlage? Fragen gab es auch zu den Maßnahmen zur Förderung.
In Phase 2 und 3 geht das dann um die energetische Bewertung des Ist-Zustandes. Bedarfe und Erzeugungspotentiale werden zusammengebracht, Geschäfts-/Betreibermodelle vorgeschlagen und erfolgsversprechende Lösungsansätze können vertieft werden, bis hin zu Empfehlungen besonders attraktive Konzepte durch eine Machbarkeitsstudie zu konkretisieren. Hier können auch Haushaltsfragebögen eine Rolle spielen.
Im Zuge der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) kann der Investor von Förderungen zwischen 20 und 40% profitieren, wenn neu eingebaute Heizungen zu mindestens 65% mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Fachplanung und Baubegleitung wird mit 50% gefördert. Antragsberechtigt sind Privatpersonen, Kommunen und Unternehmen.
Ab 2045 sollen keine Heizungen mehr mit fossilen Brennstoffen betrieben werden und das Fazit aus dieser ersten Infoveranstaltung war „Ja, die Energiewende ist mühsam und nicht ganz einfach”. Doch wenn die Insel hier zusammenarbeitet und gut an die Hand genommen wird, dann schaffen wir das.
Kinka Tadsen erblickte 1972 in Hamburg das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie dann auf Amrum. Abitur hat sie auf Föhr gemacht und sich für eine Fotografenlehre in Bad Oldesloe entschieden. Fotografen- und Lebenserfahrung hat sie in der großen weiten Welt auf diversen Kreuzfahrtschiffen als Bordfotografin gesammelt. 2003 folgte dann die Rückkehr nach Amrum. Seit 2008 gehört sie als freie Journalistin zum Amrum-News Team.