Ein zusätzlicher Trinkwasserbrunnen für Amrum


Probebohrungen in Nebel Westerheide

Bis Mitte der 70-er Jahre gab es auf Amrum keine zentrale Wasserversorgung, jedes Haus hatte seinen eigenen Hausbrunnen. Im Jahr 1975 wurde dann im Nebel Westerheide ein zentrales Wasserwerk gebaut, welches über zwei Versorgungsbrunnen die Gemeinde Wittdün zentral mit Trinkwasser versorgte. 1979 folgten zwei weitere Versorgungsbrunnen.  Zwischen 1988 und 1991wurden Nebel, Süddorf und Steenodde über ein neues Ringnetz an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen. Im Jahr 2002 folgte dann der 5.Versorgungsbrunnen und zwischen 2006 und 2010 wurde das Rohrnetz nach Norddorf erweitert.

Das Trinkwasser kommt aus einer großen Süßwasserlinse unter dem Wasserschutzgebiet (2,5 km2) in Nebel Westerheide. Aus fünf Förderbrunnen (56 – 69 m tief) wird das Grundwasser unter Zugabe von Druckluft (Druckluftfilter) zu Trinkwasser aufbereitet. Hierbei werden Eisen und Mangan ausgefällt, das Wasser wird entsäuert (zur Verhinderung von Korrosion im Leitungsnetz) und mit Kalk leicht aufgehärtet (Vermeidung von zu weichem Wasser). Die Amrumer Trinkwasserqualität ist sehr gut. Es gibt insgesamt 35 Beobachtungsbrunnen, durch die das Wasser der Grundwasserlinse kontrolliert wird.

Das aufbereitete Wasser wird dann in 2 großen Trinkwasserbehältern (je 800 m3) gespeichert. Jährlich werden auf Amrum etwa 450.000 m3 ins Netz eingespeist, in der Vor-/Nachsaison 400 – 600 m3 / Tag und in der Hauptsaison 1800 – 2100 m3 .

Aufgrund einer hydrogeologischen Analyse wurde nun empfohlen, die Brunnengalerie auf einen 6. Brunnen zu erweitern. Hierdurch wird eine Stabilisierung der hydraulischen Verhältnisse im Entnahmebereich erzielt. Durch eine bessere Verteilung der Entnahmemenge erfolgt eine Reduzierung der Grundwasserabsenkung.

„Mit dem 6. Brunnen erhalten wir gleichzeitig einen Ersatzbrunnen für den Fall, dass es Probleme mit einem der vorhandenen Brunnen geben sollte,“ so der Leiter der Versorgungsbetriebe Christoph Hagenbruch. Die Kosten für einen neuen Brunnen liegen bei ca. 400.000 €.

In den vergangenen Wochen wurden im Bereich des Wasserschutzgebietes, nördlich des Wasserwerkes, Probebohrungen für den neuen 6.Brunnen durchgeführt.

Über Ralf Hoffmann

Ralf Hoffmann wurde 1955 in Schleswig geboren und zog mit seinen Eltern und Geschwistern 1962 nach Amrum. Nach dem Abitur in Niebüll studierte Ralf Luft und Raumfahrttechnik in Berlin. Die ersten 6 Berufsjahre verbrachte er als Entwicklungsingenieur bei VW und danach wechselte er als Aerodynamischer Entwicklungsingenieur zu Ford nach Köln. Als Leiter der Aerodynamischen Entwicklung für Ford Europa und die letzten 15 Jahre als Manager Aerodynamik und Motor- und Komponentenkühlung war er weltweit verantwortlich und viel unterwegs, um die jeweiligen Prototypen unter Hitze und Kälte zu testen. Nach all den Jahren auf dem Festland sind Ralf und seine Frau Karin nun wieder nach Amrum zurückgekehrt.

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