Im Auftrag des Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) wird das Wrack der „Verity“ südwestlich vor Helgoland geborgen.
Nach einer europaweiten Ausschreibung ist das niederländische Spezialunternehmen Koole mit der Bergung des Wracks beauftragt. Im Juni war das Unternehmen mit einem Schlepper im Wrackgebiet eingetroffen und hat sich in einem Sicherheitsbereich am Rand des Sperrgebiets positioniert. An Bord des Bergeschleppers „Koole 53“ (ex. „Dutch Blue“) sind u.a. Tauchausrüstung, Tankcontainer, Ölsperren, ein zusätzliches Boot und ein zusätzlicher Heckanker. An der Wrackstelle fanden Vermessungsarbeiten statt.
Das Abflauen des Windes und der Rückgang der Wellenhöhe mussten zunächst abgewartet werden, ehe Tauchgänge zur Erkundung des Wracks möglich waren. Die Vorabinspektion diente dazu, weitere aktuelle Erkenntnisse zum Zustand des Wracks zu sammeln, z.B. zur Lage, Wassertiefe, Schadensbild etc.
Mit den Abschluss dieser Arbeiten, wurde die entscheidende Voraussetzung für den Start der Bergungsarbeiten geschaffen.
„Die Bergung des Wracks ist ein hochkomplexes Vorhaben, das gründlich geplant sein muss. Wir gehen davon aus, dass das Wrack bis zum Spätsommer geborgen ist. Mit unseren nautischen und technischen Spezialisten und externen Bergungsexperten sorgen wir für einen professionellen Ablauf der Bergungsarbeiten und für die Sicherheit der Schifffahrt.“, so Eric Oehlmann (Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt).
Für die Entfernung der wassergefährdenden Stoffe,. Jetzt wird in einem zweiten Arbeitsschritt die Ladung (Stahlrollen) geborgen.
Die nautischen Experten in der Verkehrszentrale Wilhelmshaven sichern während der Bergungsarbeiten den Verkehr. Dazu werden die von der WSV gecharterten Schiffe „Sea Guardian“ (Verkehrssicherungsschiff) und „Nordic“ (Notschlepper) eingesetzt.
Die „Sea Guardian“ beobachtet den aus der Elbe ins Verkehrstrennungsbiet Terschelling German Bight kommenden Verkehr, die „Nordic“ die aus Jade und Weser kommenden Schiffe. Darüber hinaus überwachen die Nautikerinnen und Nautiker in der Verkehrszentrale Wilhelmshaven mit Funk und Radar den gesamten Seeraum.
Nach dem das Bergen der wassergefährdenden Stoffe abgeschlossen ist, hierfür war ein gechartertes Unterstützungsschiff mit weiterer Ölbekämpfungsausrüstung im Wrackgebiet eingesetzt worden, wird nun in einem zweiten Arbeitsschritt die Bergung der Ladung (Stahlrollen) vorgenommen. Dafür ist ein Kran mit einem starken Elektro-Magneten von einem Schwimmponton aus im Einsatz. Diese Arbeiten werden ca. zwei bis drei Wochen dauern.
Im August ist es dann vorgesehen, das Wracks in zwei Sektionen zu zerschneiden und schließlich mit einem Schwimmkran zu heben.
Der konkrete Zeitplan dieser Arbeiten ist von den Wetterbedingungen abhängig.
Hintergrund:
Am 24. Oktober des vergangenen Jahres ist das Küstenmotorschiff „Verity“ nach einer Kollision mit dem Frachter „Polesie“ in der Deutschen Bucht havariert und gesunken. Das Wrack liegt südwestlich vor Helgoland in einer Wassertiefe von ca. 37 Metern und stellt eine Gefahr für die Schifffahrt dar.
Das Gebiet rund um das Wrack ist als Sperrgebiet ausgewiesen.
Quelle: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)