Gott sei Dank blüht sie jedes Jahr aufs Neue – die Heide. Aber dieses Jahr hat man den Eindruck, dass Calluna vulgaris, die Besenheide, es besonders gut mit den Amrumern und ihren Gästen meint. Wenn man auf den Wegen und Bohlenanlagen durch die herrliche Natur der Insel streift kann man sie aktuell ganz besonders kräftig purpurfarben leuchten sehen und dies sogar bei bedecktem Himmel. Wenn ein laues Lüftchen weht und der Spaziergang an einem der großflächigen Heidefelder entlang geht, riecht man sie auch. Es wird gesagt, dass die Heide „honigt“. Ein süßlich schwerer und honigartiger Duft legt sich über die Landschaft, was auch kein Wunder ist, denn der Nektar der Heideblüten enthält 24% Zucker, was viele Bienen anlockt.
Auf Amrum spielt die Imkerei mit Gewinnung von Heidehonig keine große Rolle, wenngleich die Heidelandschaft auf dem Geestrücken der Insel eine der ältesten Kulturlandschaften Schleswig-Holsteins ist. Sie hat in früheren Zeiten der Inselbevölkerung hauptsächlich als Brennmaterial- und Stallstreulieferant gedient, und noch heute wird sie regelmäßig geerntet um Dichtungsmaterial für den First reetdachgedeckter Häuser zu gewinnen.
Eigentlich beläuft sich die Hauptblütezeit der Besenheide, die 2019 „Blume des Jahres“ war, vom Spätsommer bis in den Herbst. Aktuell hat man den Eindruck, dass die Blütenpracht dieses Jahr früher als sonst, dafür jedoch umso kräftiger ausfällt. Es sei jedem Naturfreund angeraten in den nächsten Tagen durch Amrums Landschaften zu ziehen um sich dieses Farbspektakel anzusehen und zu bewundern. Amrum hat mit dem Leuchtturm, der Nebeler Mühle, dem Kniepsand, den Dünen, dem Watt und vielen anderen Sehenswürdigkeiten eben auch die Heideblüte als Attraktion zu bieten.
Amrum News hat in den letzten Jahren schon ganz oft über die Heidepflege, die Heideblüte, die Heideernte oder die Heideblüte berichtet. Wer sich dafür interessiert braucht bloß auf www.amrum-news.de bei der Rubrik „SUCHE“ das Stichwort „Heide“ einzugeben und wird dann prompt auf über ein Dutzend Artikel der letzten 10 Jahre zu diesem Thema verwiesen.
Es ist etwas schade das sich kein Imker für diese Nutzung findet wo es doch auch so viele Wanderimkereinen gibt.
Auf Sylt klappt das besser. Der “Sylter Heidehonig” wird extra mit einem Aufkleber gekennzeichnet und erziehlt Preise von fast 20 Euro pro Glas auf regionalen Märkten.
Wer einmal so einen Inselheidehonig probiert hat kann nicht mehr davon lassen!!!
Gruß
L. Schulte