Insgesamt 90 Leute sammelten am Samstag, den 28.09.24 Plastikmüll am Strand von Wittdün bis Norddorf und an der Odde. Zum ersten Mal war die Amrumer Strandreinigung in diesem Jahr eingebettet in weltweite Sammelaktionen des „World Cleanup Days“. Unterstützt wurde die Veranstaltung einmal mehr von der Flensburger Brauerei im Rahmen der Strandgut-Aktion 8.0. So konnten sich nach den Strapazen des Sammelns bei Gegenwind und Schauern zum Abschluss alle bei Kaffee und Kuchen in der Kniepsandhalle und beim Vogelwärter Häuschen stärken.
Zu den Strandfunden zählten unzählige kleine Plastikteilchen, Dollyropes, Seile, viele Plastikdeckel, lackiertes Holz und diverse unglaubliche Dinge wie Luftballons mit Geschenkbändern.
„Jetzt ist er clean unser Beach.“ freute sich ein Gast, der seit vielen Jahren nach Amrum kommt und jedes Jahr bei der Strandreinigung aktiv mitmacht.
Eigentlich ist nicht viel los am Strand mit Müll, man muss schon genau gucken, um die kleinen manchmal noch farbigen Teile am Boden zu entdecken. Aber jedes Teil macht glücklich, denn jetzt hat man die Gewissheit, dass es nicht im Magen eines Vogels oder als Mikroplastik im eigenen Bauch landet. Denn Mikroplastik gepresst zu der Größe einer Kreditkarte ist die Menge an Plastikmüll, die jeder durchschnittlich über sein Leben hinweg zusammen mit tierischer Nahrung verspeist. Das schöne ist, auch kein Fund ist ein guter Fund. Denn saubere Strände bedeuten, dass wenig Müll am Strand zurückgelassen wird.
Die Strandfunde zeigen: Der meiste Müll wird angespült und kommt von Schiffen. Die Luftballons beweisen, der Wind trägt sie an die verschiedensten Orte. Wenn wir also das nächste Mal einen Ballon zusammen mit unseren Träumen gen Himmel schicken, sollten wir bedenken, dass könnte für einen Küstenvogel zum Albtraum werden. Warum Vögel Plastikmüll, leicht mit Nahrung verwechseln wird spätestens dann klar, wenn man den ausgebleichten Meersalat von einer Plastiktüte beim Sammeln unterscheiden soll. So mancher Strandfund sieht einem Stück Plastikmüll täuschend ähnlich.
Zum Abschluss fragte uns ein Gast: „Kann ich einen Kniepsand Beutel kaufen?“.
„Nein, aber sie können ihn geschenkt haben.“
Der Gast strahlt glücklich und bekommt die Tasche gereicht: „Jetzt, dürfen Sie immer und überall Müll sammeln.“
Wir glauben ihm, dass er Freude daran hat. Denn gemeinsam bleibt unser Strand clean. Mit dem Kniepsand Beutel kann jeder, jedes noch so kleine Plastik aus Amrums Natur sammeln. Das Gute beim Sammeln ist: Ob Fund oder kein Fund jeder „Cleanup-Spaziergang“ macht glücklich.
Auch die Teams der Naturschutzverbände sind so richtig im Flow. „Ich glaube, ich kann gar nicht mehr an einem Stück Plastik vorbei gehen, ohne es aufzuheben.“ Vielleicht sind wir jetzt süchtig nach dem Glück des Sammelns und unser Strand wird darüber immer wieder „clean“. Gemeinsam sind wir stark gegen Müll in den Mägen unserer Küsten- und Seevögel. “Herzlichen Dank an alle „Cleanup-Spaziergänger“ und auf Bald”, sagen die Amrumer Naturschutzverbände: Jordsand, die Schutzstation Wattenmeer und der Öömrang Ferian.