Die Amrumer Windmühle, ein sog. achteckiger Erdholländer, ist die älteste Mühle in Schleswig-Holstein. Ursprünglich stand sie in der Nähe von Amsterdam und wurde dort im Jahr 1770 von dem Seefahrer Erk Knudten gekauft, der sie per Schiff nach Amrum schaffte, wo sie dann 1771 auf der höchsten Erhebung der Insel (14 m über NN) aufgebaut wurde. Bis 1964 versah sie treu ihre Dienste, dann war ein wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr möglich. Damit sie nicht in private Hände geriet, und um zu vermeiden, dass daraus gastwirtschaftliche Räumlichkeiten entstanden, gründete sich noch im selben Jahr der „Verein zur Erhaltung der Amrumer Windmühle e. V.“, dessen Ziel es ist im Sinne einer Förderung der Denkmalpflege mit Erhalt, Pflege und Instandsetzung der Mühle den Betrieb als Museum zu gewährleisten.
Im 60sten Jahr des Bestehens des Mühlenvereins fand nun letzten Samstag die mittlerweile 57. Jahreshauptversammlung statt (in den Corona-Jahren konnten keine Versammlungen abgehalten werden). Leider fanden dieses Jahr nur recht wenige Mitglieder den Weg in die adventlich geschmückten Räumlichkeiten im St. Clemens Hüs um sich vom Vorstand des Vereins über die im letzten Jahr stattgehabten Aktivitäten rund um die Mühle sowie die für 2025 geplanten Vorhaben informieren zu lassen.
Der erste Vorsitzende Volker Langfeld, begleitet von seinen Vertretern Kai Quedens und Martin Pörksen, sowie der Schriftführerin Astrid Thomas-Niemann und dem technischen Berater Felix Schade, konnte berichten, dass der Verein finanziell auf gesunden Füßen steht und die stetig anfallenden Wartungs- und Erneuerungsarbeiten an dem historischen Gebäude zumeist fachmännisch durchgeführt werden können. Eine seit Jahrzehnten weitgehend konstante Anzahl von Vereinsmitgliedern (rund 500) sorgen mit ihren Mitgliedsbeiträgen und Spenden ebenso für eine entsprechende Handlungsfähigkeit, wie auch Zuschüsse durch den Denkmalschutz, die Aktiv-Region Uthlande und andere Organisationen. Auch sind die Einnahmen durch Eintrittsgelder ins Museum oder zu den Führungen, der Verkauf von Postkarten und demnächst auch Schirmmützen, und v. a. auch der Verkauf von Bildern bei den regelmäßig stattfindenden und wechselnden Kunstausstellungen ein wesentlicher Faktor der guten wirtschaftlichen Situation des Vereins.
Die Windmühle in Nebel ist eines der Wahrzeichen der Insel Amrum und ein beliebter Anziehungspunkt für den Tourismus. Insbesondere dann, wenn sich die Mühlenflügel drehen, ist es für die Gäste, ebenso wie für die Amrumer, ein nahezu magischer Ort. Damit diese Events auch weiterhin stattfinden können, braucht die Windmühle eine gute und professionelle Pflege, ist es doch gar nicht so einfach entsprechende Handwerker zu finden, die mit der alten und historischen Technik umgehen können. Hier kann der Mühlenverein immer gut auch freiwillige und ehrenamtliche Helfer gebrauchen, die Spaß und Freude daran haben bei Bedarf bei entsprechenden Tätigkeiten mit anzupacken. Wer dies gerne tun möchte, kann sich jederzeit beim Vereinsvorsitzenden, z. B. telefonisch (01515 1266634) oder via Email (post@amrumer-muehle.de), melden.
Für das Jahr 2025 ist geplant den nun endlich angelieferten Ersatz für den defekten Mühlstein einzubauen um dann ggf. auch Mahlvorgänge zu Demonstrationszwecken durchführen zu können. Der Gesamtbetrag für die Ersatzbeschaffung, Lieferung und Einbau des Mühlsteins wird sich auf ca. 120.000 € belaufen, wobei die Vereinskasse diese enormen Kosten tragen kann. Der alte und rissige Mühlstein wird zu einem Tisch umfunktioniert und dann im Außenbereich der Mühle aufgestellt. Auch muss der Eingangsbereich mit dem Kassenhausbereich neu gestaltet werden, sowie die gesamte Elektrik des Gebäudes instand und an die heutigen Sicherheitsstandards angepasst werden. Es gibt also viel zu tun!
Die beiden in 2025 stattfindenden Kunstausstellungen sind terminiert. Beide sind wieder sog. Doppelausstellungen mit jeweils zwei Künstlern, die Ihre Werke ausstellen und zum Verkauf anbieten. Vom 14.4. – 18.7.25 werden dies Wolfgang Schönegge und die Amrumerin Hilla Randow sein, vom 20.7. – 31.10.25 sind es Felix Karweick und Ria Bredemeyer. Der Mühlenverein hofft nicht nur zu den Vernissagen auf einen regen Publikumsverkehr, fließt doch auch ein nicht unerheblicher Teil der Gelder der dann hoffentlich verkauften Bilder in die Vereinskasse und hält damit die Funktionstüchtigkeit der Amrumer Mühle aufrecht!