Die Elterninitiative des Inselkindergarten Amrum hat sich über viele Jahre engagiert und war gern Träger, doch die Trägeraufgaben wuchsen stetig an und überstiegen ihre Möglichkeiten. Deshalb sind sie nun froh, eine neue kompetente Trägerschaft gefunden zu haben.
Die Eltern und die Mitarbeiter des Inselkindergarten wurden bei der Auswahl mit eingebunden und deren Meinungen berücksichtigt.
„Das klappt sowieso nicht“, so haben wohl viele der Mitglieder im Vorfeld nicht an einen Erfolg geglaubt. Nur so lässt sich die geringe Beteiligung bei der Vorstellungs-Veranstaltung, im Mai 2024, mit den zwei Bewerbern erklären. Das Evangelische Kindertagesstättenwerk Nordfriesland (Ev. Kita-Werk NF) aus Breklum und der Verein für pädagogische Initiativen und Kommunikation e.V. (Pädiko) aus Kiel stellten sich vor.
Das Kita-Werk NF gewann die Abstimmung und der Zweckverband Sicherheit und Soziales Amrum hat sich dem Abstimmungsergebnis angeschlossen und den Trägerwechsel an das Kita Werk NF, dass von Eiderstedt bis Sylt evangelische Kitas im Kreis Nordfriesland betreut, zugestimmt. 36 Einrichtungen liegen in der Verantwortung des Kita-Werkes, Amrum wird die 37.
Die Kitas sind Offen, unabhängig von ihrer Religion, Nationalität oder sozialen Herkunft. Das Leitbild: „Kinder sind ein Geschenk Gottes, wem sie anvertraut werden, ist reich belohnt.“ Nach Psalm 127,3.
Kleinere Änderungen wird es nach der Übernahme geben, die Mitarbeiter und der Gehaltsschlüssel sollen übernommen werden.
Ein Vorteil des Kita-Werkes ist, dass die Kita ihre Individualität behält. Der Träger gibt den Rahmen vor, die Kita-Leitung mit ihrem Team füllt diesen individuell vor Ort aus.
Die für Amrum zuständige Regionalleiterin Stephanie Petersen vom Kita-Werk NF traf sich mit den Verantwortlichen im Rahmen der Abstimmung des Trägerwechsels. Der Leitungswechsel wird allerdings noch etwas dauern, zunächst gibt es eine Übergabe und Einarbeitung. Über welchen Zeitraum sich diese erstrecken, steht wie auch das Wechseldatum der Trägerschaft noch nicht fest.
Der jetzige Leiter des Inselkindergartens Lothar Herberger wird, bevor er sich neuen Aufgaben auf dem Festland widmen will, die neue Leitung in Ruhe in den nächsten Wochen und Monaten einarbeiten.
An der Gesprächsrunde nahmen teil: Cornelius Bendixen (Bürgermeister Nebel), Maik Geisler (Vorsitzender Inselkindergarten), Lothar Herberger (derzeitiger Kita-Leiter), Tobias Lankers (Zweckverband Sicherheit und Soziales), Stephanie Petersen (Regionalleiterin Kita-Werk NF), Margarete Pyhan (Inselkindergarten) und Maike Haecks (Amt Föhr-Amrum – Kinderbetreuungsangelegenheiten, per Videokonferenz zugeschaltet).
In den Gesprächen ging es um das weitere Vorgehen nach dem Trägerwechsel, im Vordergrund standen natürlich die Kinder und deren Familien, denn der Inselkindergarten ist für alle da.
Den werdenden Müttern bietet der Inselkindergarten eine Schwangerschaftsgymnastik an, dadurch sollen die Eltern frühzeitig erreicht werden, damit sie ihre Kinder rechtzeitig im Kindergarten anmelden. So kann man frühzeitig die Gruppen mit den dazugehörigen Erzieherinnen und Erzieher planen.
Anfang des Jahres wird Frau Petersen den Kindergarten erneut besuchen und Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen. Ein gemeinsamer Kirchenbesuch mit dem Inselkindergarten, anlässlich der Heiligen Drei Könige, hat sie sich bereits im Terminkalender vorgemerkt.
Im ersten Quartal des neuen Jahres wird es dann eine Mitgliederversammlung des Kindergarten Amrum e.V. zum Zwecke deren Auflösung geben und es ist geplant gleichzeitig einen Förderverein zu gründen. ALLE Mitglieder sollten, im Interesse ihrer Kinder, der Einladung zu dieser Veranstaltung nachkommen und teilnehmen.
Der Inselkindergarten Amrum
Flenerk Jongen (Schmetterlingskinder) – besteht aus fünf Gruppen (zwei Krippengruppen, zwei altersgemischte Gruppen und eine Regelgruppe). Sie haben jeweils einen Gruppenraum im Inselkindergarten am Feederhuugam in Nebel. Betreuung von Kinder von einem Jahr bis zum Schulantritt – im Rahmen der freien Kapazitäten – in der Zeit von 7 Uhr bis 16.15 Uhr, weitere Abholzeiten sind 12 und 14 Uhr.
Bütjen Jongen (Draußenkinder) – das ist die Waldkindergartengruppe. Zwei pädagogische Fachkräfte betreuen vormittags bis zu 15 Kinder ab zweieinhalb Jahren ganzjährig draußen in der freien Natur. Bei besonderen Witterungsverhältnissen steht ein eigener Bauwagen zur Verfügung.
Im Kindergarten werden die „Jüngsten“, im Dialog mit den Eltern, erzogen und auf ihr weiteres Leben vorbereitet. Die Kinder bekommen im Kindergarten Frühstück und Mittagessen (nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung), zusätzlich gibt es am Vor- und Nachmittag einen kleinen Imbiss. Wenn möglich, werden insulare Produkte gereicht.
Die Kinder des Kindergarten sind bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst herzlich Willkommen. Auch in den Backstuben der hiesigen Bäckereien sind sie gern begrüßte Gäste. Die Nachbarn, die Bewohner der Seniorenwohngemeinschaft Amrum im Feederhuugam in Nebel freuen sich auch immer wieder wenn die lachenden und strahlenden Kinder sie besuchen kommen. Überall sind die Inselgartenkinder mit von der Partie und Herzlich Willkommen.
Grundvoraussetzung für eine Aufnahme in den Inselkindergarten ist das Vorliegen des Anmeldeformulars, das dort erhältlich ist. Auch wenn es in §3 der Kindergartenordnung heißt: Zum Aufnahmetag ist ein Gesundheitszeugnis einzureichen, das nicht älter als 4 Wochen alt ist, heißt dies nicht, dass das Kind erst 4 Wochen vor Aufnahme angemeldet werden kann! Die Kindergartenordnung ist im Internet zu finden unter: https://www.inselkindergarten-amrum.de/kindergartenordnung.html.
Hier nochmals die ganz große Bitte um frühzeitige Anmeldung der Kinder im Inselkindergarten Amrum. Eine optimale Planung durch die Kindergartenleitung ist äußerst wichtig, es geht um unsere jüngsten Inselbewohner.
Wer ist das Evangelische Kindertagesstättenwerk Nordfriesland (Kita-Werk NF)?
Das Kita-Werk NF, ist ein unselbstständiges Werk des Ev.-Luth. Kirchenkreises Nordfriesland. In deren Trägerschaft werden 37 Kindertagesstätten als professionelle Bildungseinrichtungen betrieben. Sie tragen zusammen mit ihren ca. 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Verantwortung für ca. 2.800 Kita-Plätze für Kinder ab der Geburt bis zum vierzehnten Lebensjahr und ihre Familien. Dabei sorgen sie für einen einheitlichen organisatorischen Rahmen und unterstützen die Einrichtungen gleichzeitig bei der Ausgestaltung und Entwicklung ihrer individuellen pädagogischen Arbeit vor Ort.
Die Aufgabe des Kita-Werks NF (Quelle: https://kita-werk-nordfriesland.de/kitawerk/)
Jedes Kind ist einzigartig und wunderbar. Gleiches gilt für ihre Kindertagesstätten. Jede Einrichtung hat ihren eigenen pädagogischen Schwerpunkt, sei es in der Montessori-Konzeption, der (teil)offenen (Werkstatt-)Arbeit, im situationsorientierten Ansatz oder der Naturpädagogik. Als Träger unterstützen sie diese Vielfalt ihrer Kitas, die so jeweils optimal in ihr jeweiliges soziales Umfeld passen und damit den Anforderungen der Kinder und Familien vor Ort bestmöglich gerecht werden können. Durch intensiven Austausch mit den Teams und Leitungen unterstützen sie bei der Entwicklung der pädagogischen Konzeption, stehen beratend in Fragen der Zusammenarbeit mit Eltern zur Seite und erarbeiten gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften Qualitätsstandards vor Ort.
Sie wissen, dass der erfolgreiche Betrieb einer Kindertagesstätte nur dann möglich ist, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. So pflegen sie einen intensiven und im besten Sinne positiv-kritischen Kontakt auf Augenhöhe mit allen örtlichen Akteuren aus Politik, Kirchengemeinde, Wirtschaft und Sozialraum, organisieren die Zusammenarbeit in den Gremien der Kitas. Dort verhandeln sie die jeweilige Haushaltsplanung für unsere Kitas, stellen die Jahresabrechnungen auf und vor und beraten über die bedarfsgerechte Planung des Betreuungsangebots, sorgen für transparente Aufnahmeverfahren oder treffen Absprachen zu größeren Projekten wie Bauvorhaben oder die Einführung von Kita-Software.
Nach dem Grundsatz „Wir sind EIN Kita-Werk!“ fördern sie den fachlichen und persönlichen Austausch ihrer Fach- und Leitungskräfte untereinander. So bringen die unterschiedlichen Einrichtungen und Menschen sich mit ihren wertvollen Gaben und Kompetenzen aktiv in die ständige Weiterentwicklung ihres Kita-Werkes ein.
Sie behalten ihre Themen im Blick. Ihr christliches Profil ist Ihnen wichtig, daher arbeiten sie eng mit den Kirchengemeinden vor Ort zusammen und sichern die religionspädagogische Arbeit im Kita-Alltag. Sie setzen sich für eine nachhaltige Bildung und Erziehung der Kinder ein und stellen die Bewahrung der Schöpfung in den Fokus ihrer Arbeit. Sie orientieren sich stets am Wohl des Kindes, arbeiten an einer fortlaufenden Weiterentwicklung des Kinderschutzes und der Umsetzung von inklusiver Arbeit in ihren Kitas. Sie sorgen dafür, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für diese großen Herausforderungen gewappnet und entsprechend durch Fort- und Weiterbildungen gestärkt werden.
Ihnen ist wichtig, dass die Teams vor Ort ihre volle Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse der Kinder richten können. Daher stellen sie umfangreiche Kompetenzen in den Bereichen Finanzierung, Bau, Personal und Recht gebündelt zur Verfügung. So entlasten sie die Leitungskräfte vor Ort und stehen auch ihren Partnerinnen und Partnern als kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern zur Seite, immer mit dem Ziel, den besten Rahmen für die ihnen anvertrauten Kinder und die handelnden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen. Mit diesem Ziel sorgen sie im Rahmen der Ausübung ihrer Dienst- und Fachaufsicht, sowie in enger Zusammenarbeit mit dem Kreis Nordfriesland für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und pädagogischer Standards in ihren Einrichtungen.
Sie sind sich ihrer Verantwortung für Kinder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Gesellschaft bewusst. Daher setzen sie sich politisch auf Kreis- und Landesebene für die stetige Verbesserung der Rahmenbedingungen im Kita-Bereich, wie zum Beispiel die Bewältigung des Fachkräftemangels, ein und bringen ihre Kompetenzen und Überzeugungen auch in übergeordnete Gremien und Verbände ein.