Schreckminuten im Watt …


Einsatz für den „Argo“ (Bild: Gerd Arnold)

„Mehrere Personen in Not im Watt“ war die Meldung für die Rettungskräfte der Insel Amrum am Samstagmittag.

Eine Mutter war mit ihren beiden Kindern bei Niedrigwasser in der Wittdüner Bucht unterhalb des DRK Mutter-Kind Kurheims „Alma-Münster-Haus“ in einem Schlickloch steckengeblieben, sie konnten sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien.

Nach eingegangenem Notruf alarmierte die Rettungsleitstelle die Feuerwehr Wittdün, die mit dem speziell für Sand- und Schlickfahrten geeigneten Kettenfahrzeug „Argo“ ausrückte. Es war der bereits vierte Einsatz für dieses erst im Oktober letzten Jahr durch das Amt Föhr-Amrum angeschafften amphibischen Geländefahrzeugs, das sich hierbei hervorragend bewährt hat und für eine rasche Befreiung der Personen aus ihrer misslichen Lage sorgen konnte.

Der „Argo“ der FF Wittdün (Bild: Tim Brinkmann)

Unverletzt konnten die Kinder mit ihrer Mutter ans sichere Ufer gebracht werden, wo sie nach Abspülen der doch recht verschmutzen Bein- und Fußbekleidung in ihre Unterkunft zu einer heißen Dusche entlassen werden konnten. Ein Eingreifen des sich mit im Einsatz befindlichen Rettungsdienstes war nicht erforderlich, ein vorsichtshalber mitalarmierter Rettungshubschrauber konnte den Anflug abbrechen.

Schlickrettung in der „Vor-Argo-Zeit“ (Bild: Peter Totzauer)

Immer wieder müssen die Feuerwehren der Insel Amrum zu sogenannten „Schlickrettungen“ ausrücken. Jedes Jahr sind es mehrere entsprechende Einsätze, die die Wehren und der Rettungsdienst zu bewältigen haben. War es in früheren Jahren üblich sich mühselig mit Steckleitern und sog. Spineboards zu den im Schlick festsitzenden Personen vorzuarbeiten, so ist mit dem „Argo“ eine wesentlich schnellere Rettung möglich, was z. B. bei auflaufendem Wasser lebensrettend sein kann.

Erneut kann nur betont werden, dass Wattwanderungen oder auch nur Spaziergänge im Schlick nicht ungefährlich sind. Man sollte diese nie ohne ortskundige Begleitpersonen machen!

Über Peter Totzauer

Dr. med. Peter Totzauer, Facharzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Anästhesie, Notfallmedizin, Spezielle Schmerztherapie, geb. 1954 in Fürth/Bay.,hat, bedingt durch den Beruf des Vaters, als Kind u.a. 4 ½ Jahre in Frankreich gelebt. Abitur 1974 in Köln, Studium der Humanmedizin an der Universität Bonn. Seit 1982 ärztlich tätig, davon viele Jahre als Oberarzt in der Anästhesie und als Leitender Notarzt in Euskirchen. War 2007 für ein halbes Jahr im Rahmen einer „Auszeit“ vom Klinikalltag bei seiner Lebensgefährtin Claudia auf Amrum. Dies hat ihm so gut gefallen, dass er seit Ende 2008 seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt ganz auf die Insel verlegt hat und hier seit 2010 mit in der „Praxis an der Mühle“ arbeitet. Er hat zwei erwachsene Kinder, sein Sohn ist niedergelassener Physiotherapeut in Neuss, seine Tochter ist Lehrerin an der Öömrang Skuul.

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