
Das Amrumer Seefeuer wurde vom 1. Januar auf den 2. Januar 1875 in Betrieb genommen.
Das Seefeuer ist die einfachste und größte Art eines Leuchtturms. Hier wird ein weißer Lichtstrahl weit aufs Meer hinaus getragen. Meistens rotiert das Seefeuer dabei, um in alle Richtungen strahlen zu können.
Das Licht (Fixpunkt) dient den Seefahrern zur groben Positionsbestimmung. Damit das Seefeuer auch weit auf dem Meer zu sehen ist, wurden für Seefeuer oft hohe Türme gebaut. Um diesen Effekt zu unterstützen, steht das Amrumer Seefeuer auf einer Erhöhung – einer Düne.
Zum 150.Geburtstag lud das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe-Nordsee (WSA Elbe-Nordsee) am 19. Juni zum Tag der offenen Tür auf das Leuchtturmgelände ein.

Bei strahlendem Sonnenschein strömten die Besucher zum 66 Meter über Normalnull hohen Wahrzeichen der Insel. Zahlreiche Schulklassen waren bereits am frühen Morgen zum Leuchtturm (die offizielle Bezeichnung ist Seefeuer) aufgebrochen um den einmaligen Blick von ganz oben zu genießen, doch zuvor musste dem Jubilar ein Ständchen gesungen werden. Das machten die Mädchen und Jungen prima, dass erfreute auch dem langjährigen „Leuchtturmwärter“.
Außen herum ging es hinauf zum 41,80 Meter hohen Leuchtturm und dann über 172 Stufen bis nach ganz oben auf die Aussichtsplattform. Das Seefeuer mit einer Seefeuerhöhe von 63,4 Metern hat eine Reichweite von 23 Seemeilen, dass entspricht 42,596 Kilometer und zeigt der Schifffahrt den Weg und warnen vor den zahlreichen Gefahren an der Küste. Die geographische Lage des Seefeuers: 54°37´52,24´´Nord, 008°21´16,91´´Ost.

Er ist einer der höchsten Leuchttürme an der deutschen Nordseeküste.
Rund 55.000 Tage ist das Licht des Seefeuers nun in Betrieb. Die Optik besteht aus einem Prismenkorb mit 16 geschliffenen Sammellinsenfeldern.
Seit Dezember 1989 bis heute wird das Licht mittels einer Halogen-Metalldampflampe mit 250 Watt erzeugt, die Lampe hat eine Lebensdauer von ca. 8000 Betriebsstunden.
Die Kennung Blz 7,5 s ( 1 Sekunde hell und 6,5 Sekunden Dunkel) wird durch das Drehen der Optik um die feststehende Lichtquelle erzeugt.

Zwei Weltkriege und so manchen Sturm hat der Leuchtturm ohne größere Schäden überstanden, das ist wohl auch der damaligen strengen Bauaufsicht zu verdanken. Die Nordsee um die Inseln herum ist ein gefährliches Seegebiet, es kam zu zahlreichen Strandungen. Leuchtfeuer gab es zur Zeit des Amrumer Leuchtturmbaus im Jahres 1874 nur zwei, eines befand sich im 36 Kilometer entfernten Kampen auf Sylt und das andere auf der 59,4 Kilometer entfernten Hochseeinsel Helgoland.
Nach dem Rundblick über die ganze Insel, den Nachbarinseln Föhr und Sylt, den Halligen, das Wattenmeer und die Nordsee ging es wieder treppabwärts. Vom Sockel bis zum Ausgang noch einmal 123 Stufen, insgesamt sind es 295 Stufen.
Jährlich besuchen den Leuchtturm mehrere zehntausend Besucher.

Der „Leuchtturmwärter“, das ist der Mann an der Kasse – ein gebürtige Badener, beendet nach fast drei Jahrzehnten am Monatsende dort seine Tätigkeit. Namentlich möchte er hier nicht genannt werden, aber fast jeder kennt ihn. Ab Juli wird man dann von einem neuen Gesicht dort empfangen.
Übrigens, einen Leuchtturmwärter gibt es nach der Automatisierung des Amrumer Seefeuers seit 1984 nicht mehr. Durch Vollautomatisierung und Fernsteuerung vom Festland soll auch hier der Schifffahrt mehr Sicherheit gegeben werden.
Die hellrote Farbgebung mit den zwei weißen Ringen erhielt der Leuchtturm erst 1952, davor war er dunkelrot gestrichen. 2028 bekommt er wieder einen neuen gewohnten geringelten Anstrich.
Viele fleißige Hände des WSA Elbe-Nordsee hatten im und um den Leuchtturm so Einiges vorbereitet. Am Jubiläumstag war der Eintritt frei, allerdings musste man etwas Geduld haben, denn es herrschte ein reger Andrang auf dem Plateau vor dem Turmzugang.
Es gab Spiel und Spaß bei den maritimen Spielen und reichlich Informationen am „großen“ Amrumer Leuchtturm. Infotafeln und Gerätschaften konnten die Besucher im großen Zelt und im/am Turm bestaunen. Für Essen und Trinken wurde auch gesorgt.
Der Amrumer Leuchtturm ist zudem eine Außenstelle des Standesamtes Föhr-Amrum, hier können Brautpaare den Weg in das Eheglück finden. Auch in der Mühle Nebel und dem Öömrang Hüs in Nebel besteht die Möglichkeit sich standesamtlich trauen zu lassen.