Nach dem Sonntagsgottesdienst am Volkstrauertag wurde zu Ehren der im Krieg gefallenen Amrumer Soldaten ein Kranz am Ehrendenkmal auf dem Friedhof an der St. Clemens-Kirche niedergelegt.
Nebels Bürgermeister Bernd Dell-Missier, der die Ansprache hielt, Norddorfs stellvertretender Bürgermeister Christoph Decker und die Wittdüner Gemeindevertreterin Carmen Klein vertraten ihre Gemeinden vor Ort. Die Blaskapelle und der Posaunenchor begleiteten die Veranstaltung musikalisch und den Anwesenden bot sich die Zeit, innezuhalten und den Opfern des Krieges zu gedenken.
Anschließend lud der Vorstand der St. Clemens-Kirchengemeinde seine Mitglieder zur Gemeindeversammlung in das St. Clemens-Hüs ein. Neben der Begrüßung sowie weiteren Formalitäten standen der Bericht des Kirchenvorstandes und eine Aussprache, in der sich die anwesenden Gemeindeglieder zu verschiedenen Themen äußern konnten, auf der Tagesordnung.
Zunächst begrüßte Pastorin Friederike Heinecke alle Anwesenden und wünschte eine „schöne, fruchtbare Versammlung, aus der neue Impulse hervorgehen mögen.“ Dann wurde Kurt Tönissen ohne Gegenstimme als Versammlungsleiter bestimmt. Friederike Heinecke, Kirchenvorstandsvorsitzende, begann daraufhin, die Arbeit des Kirchenvorstandes und der Gemeinde während des vergangenen Jahres Revue passieren zu lassen.
Das Thema „Historische Grabsteine“ stand dabei ganz oben auf der Liste der Pastorin. Sie bedankte sich unter Applaus bei Christa und Michael Langenhahn sowie Frank Hansen für ihr großes Engagement, das sie im Zusammenhang mit diesem Kulturgut zeigten und auch weiterhin zeigen und stellte anschließend heraus, wie gut die „Stein“-Patenschaften angenommen worden sind.
Danach ging es um ein eher heikles Thema: Die Entwicklung der Finanzen sorgt seit Jahren für Gesprächsstoff. „Von 2003 bis heute ist etwa die Hälfte der Kirchensteuerzuweisung an uns eingefroren worden“, begründete Friederike Heinecke die limitierten finanziellen Mittel der Gemeinde. Es sei dennoch ein Erfolg zu verzeichnen, „da die Finanzauseinandersetzung mit dem Kirchenkreis jetzt beendet ist.“ Die Pastorin zeigte sich erleichtert, „dass die großen Umstrukturierungen, die in den vergangenen Jahren vorgenommen werden mussten, nun gütlich beendet sind und die Kirchengemeinde ohne finanziellen Schaden daraus hervorgegangen ist.“ Der Kirchenkreis habe die volle Verantwortung dafür übernommen, machte Heinecke deutlich.
Die Spenden für die St. Clemens-Kirche seien im letzten Jahr deutlich zurückgegangen, was stark mit dem „Grabstein“-Projekt zusammenhänge, erklärte die Pastorin weiter. „Das ist aber auch gut so, weil dieses Projekt viel Geld benötigt“. Dann ergriff Michael Langenhahn das Wort und berichtete kurz davon, wie es gerade um die historischen Grabsteine steht. Man sei „exakt im Zeitplan, da die Steine gereinigt und restauriert sind“, freute er sich. Anfang nächsten Jahres solle das Gelände hergerichtet sein, sodass die Grabsteine aufgestellt werden können.
Anschließend ging es um das kirchenmusikalische Konzept. Freimut Stümke, der fast rund um die Uhr für die Kirchenmusik im Einsatz ist und auch die musikalischen Abendfeiern organisiert, freue sich immer über Unterstützung des Kirchenchores und des Flötenkreises. „Es wäre toll, wenn da etwas Bewegung reinkommen würde“, sagte Friederike Heinecke.
Das neue Konzept, die Gottesdienste während der Hochsaison (Juli/August) in Nebel (Kirche) und Norddorf (Gemeindehaus) zeitgleich um 10.00 Uhr beginnen zu lassen, habe sich klar bewährt, berichtete die Kirchenvorstandsvorsitzende weiter. „Diese Gottesdienste waren gut besucht“.
Als vierter Punkt stand die „Aussprache“ auf der Tagesordnung. Hier wurde zunächst über die Wege zwischen den Gräbern auf dem Friedhof an der St. Clemens-Kirche diskutiert.
Der Kirchenvorstand ließ verlauten, dass die Wege – zunächst im hinteren Teil – eingegrünt werden würden. Dadurch solle die Pflege erleichtert werden und man könne kostbare Erde sparen, erklärte die Pastorin. Dass die Wege eingegrünt werden sollen, wurde von einigen Gemeindemitgliedern mit eher gemischten Gefühlen aufgenommen. Dennoch gaben sie ihre Zustimmung und wollen sich anschauen, wie sich die Grünflächen im hinteren Teil des Friedhofes entwickeln.
Zum Abschluss der Versammlung bedankte sich Kurt Tönissen bei allen Anwesenden und hofft auf eine größere Beteiligung im kommenden Jahr.
Matthias Dombrowski für Amrum-Nwes