Das 11köpfige Theater Ensemble „De Bullendörper“ unter der Leitung von Britta Haak sorgte am Samstagabend mit deftigem ostfriesischem Humor und selbstironischem Körpereinsatz für ausgelassene Stimmung.

Auf dem Spielplan stand „Hebt wi nich gift dat nich“, geschrieben von Helmut Schmidt, der auch schon für das Ohnsorg Theater Stücke geschrieben hat.
Zum Inhalt: Familie Eggers hat Geldsorgen – bis der exzentrische Erfinder Waldemar dem bereits verloren geglaubten Kiosk wieder zu schwarzen Zahlen verhilft. Bald zeigt sich jedoch, dass seine wundersamen Produkte nicht frei von Risiken und Nebenwirkungen sind, so dass mit dem Geldsegen die Probleme gerade erst richtig anfangen.
Viele der ambitionierten Laienschauspieler aus Bullendorf bei Elmshorn waren zum ersten Mal auf der Insel, die sich ihnen tagsüber von ihrer windigeren Seite gezeigt hatte. Noch viel stürmischer fiel jedoch der Applaus am Abend aus, mit dem Amrumer und Gäste die Stars des Abends im Norddorfer Gemeindehaus herzlich willkommen hießen.
Anders als der Rest von „De Bullendörper“ kannte Regisseur Wolfgang Borchert-Koschany die Insel schon zuvor wie seine Westentasche: Sieben Jahre lang war er hier Leiter des Schullandheims „Banhorn“ an der Nordspitze der Insel. Kein Wunder also, dass er Amrum vorschlug, als am Ende der erfolgreichen Spielsaison des Ensembles über ein schönes Ausflugsziel abgestimmt wurde. „Und wenn man schon mal hier ist, kann man die Gelegenheit ja für einen Auftritt nutzen“, meinte Borchert, der sich über das Wiedersehen mit seiner ehemaligen Heimat sichtlich freute. So kam zum eigentlich als Belohnungsbonbon gedachten Ausflug auch noch etwas Lampenfieber dazu, doch kaum ging das Licht im Saal aus, da war die Anspannung der Schauspieler wie weggeblasen: Temperamentvoll hauchten sie den schrulligen Charakteren des Dreiakters Leben ein, so dass das Publikum gespannt die Handlung der locker-flockigen Komödie verfolgte, die schließlich mit einem Knall endete, als eine der Erfindungen explodierte.
Ein vielversprechender Start in die Saison, dem sicherlich noch viele weitere kulturelle Highlights folgen werden.
Verantwortlich für diesen Artikel: Sveja Hogrefe