Am Freitag spielte Robbie Doyle mit seiner Band im Norddorfer Gemeindehaus vor 130 Gästen und Amrumern, die sich das Irish-Folk Konzert nicht entgehen lassen wollten.
Der aus Funk und Fernsehen bekannte Folkstar Robbie Doyle hat sich durch seine Konzerte in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine große Fangemeinde erarbeitet und konnte auch durch seine Auftritte beim Berliner „Irish Summer Folk Festival“ seine internationale Bekanntheit steigern.
Alle Bandmitglieder des Trios gastierten am Freitag zum ersten Mal hier auf Amrum und zeigte sich trotz der langen und strapaziösen Anreise begeistert vom netten Publikum und der schönen Landschaft.
Die durch eine Grippe verhinderte Sängerin und Harfenspielerin Brid Ni Chaithain wurde von Norbert Wehde würdig vertreten. Zwar gab es keinen gälischen Gesang und keine Harfe, dafür spielte die „Berliner Bulette“, wie Robbie Doyle seinen Bandkollegen scherzhaft nannte, im Wechsel den schottischen Dudelsack – von Kennern auch „highland backpipes“ genannt – und die sanfter klingende irische Busuki. Beide Instrumente beherrschte er meisterhaft. Ebenso trug auch der talentierte Musiker Bernd Lüdke auf seiner irischen „Fiddle“ zum Erfolg des Konzerts bei.
Der Leadsänger und Flötenspieler Robbie Doyle entpuppte sich als stimmgewaltiger Tenor mit viel Humor und einem typisch irischen Hang zum Geschichtenerzählen. Mit ihren Entertainerqualitäten, viel Spontanität und ihrer gemeinsamen Leidenschaft für authentischen irischen Folk unterhielten die Musiker ihr Publikum, das am Freitagabend so richtig in Fahrt kam und fröhlich mit klatschte und bei einigen Stücken sogar mitsang.
Sehr gut kamen auch ein aus dem Hollywoodkino bekanntes Stück mit dem Titel „Far and Away“ und der Song „Rumbles in Spring“ bei den Zuhörern an. Sogar für Klassikfans hatte das Trio noch ein As im Ärmel und so spielten die Musiker zusätzlich zu ihrem breiten Folk Repertoire virtuose auch noch eine irisch anmutende und sehr temporeiche Interpretation des bekannten „Kanon in D-Dur“ von Johann Pachelbel , den die begeisterten Zuhörer in dieser Form sicher noch nie gehört hatten.
Bei der schottischen Ballade „Gypsy Laddie-O“ von Kenneth Peacock kam das Publikum noch einmal so richtig in Schwung und sang beim Refrain mit Ohrwurmpotenzial kräftig mit.
Erst nach mehreren Zugaben ließ das Publikum die drei sympathischen Folkmusiker von der Bühne gehen.
Verantwortlich für diesen Artikel: Sveja Hogrefe