Dreimal spielte die Öömrang Teooterskööl mit ihrem friesischen Theaterstück “Susi an det Internet” (Susi und das Internet) vor ausverkauftem Haus im Strandpiraten.
Annegret Wollny und Jürgen Krahmer hatten wieder die Schreibfeder geschwungen und sich in diesem Jahr mit dem ganz normalen Alltagswahnsinn der Familie Nickelsen auseinandergesetzt. Was für eine Rolle das Internet in der heutigen Zeit spielt und wie wichtig das Handy für die Jugend ist, wird in dem Theaterstück deutlich und der ein oder andere Zuschauer wird sich zwischen Mittagstisch und Kaffeetafel, selbst wieder gefunden haben.
Wilma und Fidde Nickelsen, grandios gespielt von Marret Dethlefsen und Jürgen Krahmer, kämpfen gegen die stetige Handynutzung ihrer Tochter Susi, die beeindruckend von Ronja Wollny gespielt wird. Durch eine Kiste mit Fotos und Briefen kommen wieder die alten Geschichten der Amrumer Auswanderer nach Amerika auf den Kaffeetisch der Nickelsens.
Tante Erna und Onkel Willi (Marianne und Peter Otter), Tante Soffi und Onkel Ferdinand ( Maren Callsen und Andreas Knauer) sind zu Besuch und neben dem klitzekleinen Schnäppschen wird auch über alte Geschichten gesprochen: Onkel Gustav war ebenfalls ausgewandert doch man verlor über die Jahre den Kontakt. Susi schnappt die Geschichte auf und da sie in der Schule ein Referat über die Amerika-Auswanderer schreiben soll, will sie sich durch das Internet forschen. Zusammen mit ihren Freundinnen Ida und Julia , jugendlich spritzig gespielt von Steffi Wollny und Frauke Jensen, wird nicht nur der fehlende Schulsport aufgeholt sondern auch die neusten Internetneuigkeiten ausgetauscht und eben typischer Mädchen-Kram gemacht.
“Reines Teufelszeug”, nennt Fidde die modernen Kommunikations Techniken und immer wieder kommt es deswegen zu lautstarken Auseinandersetzungen mit seiner Tochter Susi. Als dann die “Klatschweiber” Kerrin und Emmi, bravurös von Waltraud Martinen und Elisabeth Konrad in Szene gesetzt, frei nach ihrem Lebensmotto “Wir sind nicht neugierig aber gerne gut informiert” ihr Halbwissen an die Nickselsens ausplaudern, spitzt sich sich Geschichte dramatisch zu und Mutter Wilma platzt bald der Kragen. Angeblich haben sie ihre aufgetakelte Tochter Susi mit einem älteren Mann in ein Hotelzimmer verschwinden – und nicht wieder herauskommen sehen.
Für den Moment entstehen erschütternde Erkenntnisse über Susi, doch können diese zum Glück schnell wieder aufgeklärt werden, als der ältere Herr im Haus Nickelsen auftaucht. Es handelt sich um Chris, ihren Cousin aus Amerika, den Susi via Internet ausfindig gemacht hatte und der nun in einem einwandfreiem friesisch-englisch seine Verwandtschaft begrüßt. Alle Tanten und Onkels kommen auf einen Willkommens-Schlückchen zusammen und freuen sich, das auch der mit Technik, Chat Room, Internet und Handy hoffnungslos überforderte Fidde Nickelsen jetzt versteht, das dies alles auch eine gute Seite hat.
Ein Theaterstück das großen Beifall bekam, Schenkelklopfer und beherztes Schmunzeln, die Lachmuskeln kamen nicht zu kurz und die schauspielerischen Leistungen wurden mit sehr viel Applaus belohnt. Jens Quedens überreichte vom Öömrang Ferien eine Spende von 300€ und war nicht nur von der schauspielerischen Leistung überzeugt, sondern vor allem von den friesisch sprechenden Darstellern, von denen er viele das erste mal in der friesischen Sprache hörte und begeistert war. An den drei Abenden sammelte auch die Öömrang Teooterskööl wieder für einen guten Zweck auf Amrum, und der Fokus wurde auf die Unterstützung des ASRV und den Forstverband gelegt. Föl soonk! (Herzlichen Dank!)