Am Pfingstmontag fand der 21. Deutsche Mühlentag statt. Veranstalter dieses Aktionstages ist die „Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) e.V.“ Mehr als 1000 Wind- und Wassermühlen nahmen bundesweit am diesjährigen Mühlentag teil.
Auch auf Amrum wurde der Aktionstag gefeiert. Hier luden die AmrumTouristik und der Amrumer Verein zur Erhaltung der Mühle e.V. zum traditionellen Mühlenfest nach Nebel ein. Der Erhalt von Wind- bzw. Wassermühlen als historische Bauzeugen der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung erfreut sich in der Öffentlichkeit seit Jahren einem wachsenden Interesse. Und auch die Zahl der am Deutschen Mühlentag teilnehmenden Mühlen hat sich seit 1994 bis heute mehr als verdoppelt. Und auch auf Amrum erfreut sich die Veranstaltung jedes Jahr aufs Neue sowohl bei Einheimischen als auch Touristen einer großen Beliebtheit.
Auch das Wetter trug seinen Betrag zum Erfolg des Mühlenfestes 2014 bei. Den zahlreichen Besuchern wurde bei strahlendem Sonnenschein, blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen wieder einiges geboten. Um 11.00 Uhr luden Pastor Hildebrand und die Clemies zum Familiengottesdienst unter freiem Himmel ein. Schon zum Gottesdienst hatten sich rund 500 Besucher eingefunden. Anschließend begann dann das bunte Rahmenprogramm rund um die festlich geschmückte Mühle, einem sogenannten Erdholländer aus dem 18. Jahrhundert. Neben dem traditionellen Tag der offenen Tür, bei dem die alte Technik der Mühle sowie die in ihr beheimateten Ausstellungen besichtig werden konnten, fanden auf dem Gelände auch zahlreiche Veranstaltungen statt. Ab 12.15 Uhr sorgte das Amrumer Folkduo „Querbeet und Freunde“ bei Kindern und Erwachsenen für Stimmung, bevor der Tag schließlich mit dem Auftritt der Amrumer Trachtengruppe und der Amrumer Blaskapelle zu Ende ging. Besonders die Trachtendamen hatten während ihres Auftritts mit der Hitze zu kämpfen. Natürlich war auch wieder das Kinderprogramm der AmrumTouristik vertreten. Hier hatten die Kinder die Gelegenheit unter fachkundiger Anleitung zu basteln. Auch für das Leibliche Wohl wurde wieder einmal bestens gesorgt. Neben Kaffee Kuchen und Waffeln gab es Pommes, Bratwurst, Crepes und diverse gekühlte Getränke.
Die Nebeler Mühle wurde im Jahre 1771, damals noch nach allen Seiten hin sichtbar, auf der höchsten Erhebung des Dorfes Nebel errichtet. Bevor der Amrumer Leuchtturm gebaut wurde, diente sie sogar als „Seezeichen“ zur Orientierung vorbeifahrender Schiffe. Sie ist eine der wenigen nahezu funktionsfähigen Windmühlen in ganz Nordfriesland. Im Jahre 1963 wurde der Mahlbetrieb eingestellt, die Mühle jedoch auf Initiative des damaligen Inselpastors Pörksen erhalten. Ein Jahr später, hatte der Verein zur Erhaltung der Amrumer Windmühle e.V., der in diesem Jahr sein 50-Jähriges Bestehen feiert, die Mühle vom letzten Müller Hans Kristensen übernommen.
In der Folgezeit wurden die ehemaligen Lagerräume der Mühle zu einem Heimatmuseum ausgebaut, in der die Geschichte der Mühle, die Tier- und Pflanzenwelt von Insel und Meer, sowie frühgeschichtliche Funde und volkskundliche Gegenstände ausgestellt wird. Durch wechselnde Bilderausstellungen mit Inselbezug, Führungen, Trauungen und Spendengeldern versucht der Verein, die notwendigen Instandsetzungsarbeiten und Reparaturen zu finanzieren. Nachdem in den vergangenen Jahren die Mühle neu eingedeckt und mit neuen Flügeln ausgestattet werden konnte, erstrahlt sie seit dem letztjährigen Mühlenfest in neuem Glanz. Damit aber noch lange nicht genug. Auch für die Zukunft hat der Amrumer Mühlenverein große Pläne. Wie Volker Schmid-Langfeld, 1. Vorsitzender des Amrumer Mühlenvereins erklärte, soll als nächstes Projekt das historische Mahlwerk renoviert werden. Amrum-News wird natürlich weiter darüber berichten.
Die Mühle ist täglich von täglich von 11.30 Uhr bis 13.00 Uhr und 14.30 Uhr bis 17.00 Uhr, montags bis 16.00 Uhr und sonntags ab 11.00 Uhr geöffnet. Der Amrumer Mühlenverein freut sich über ihren Besuch!