In der vergangenen Woche hat sich für den freudig wartenden Beobachter der zukünftigen Breitbandversorgung etwas in Richtung Fertigstellung getan. Die Maßnahme gehört zu einem Projekt der Ämter Föhr-Amrum und Pellworm, bei dem zehn Gemeinden auf den Inseln und Halligen beteiligt sind. Dort lag – bzw. liegt – die Breitbandversorgung unter dem heutigen Standard. Das in Lüneburg beheimatete Unternehmen LüneCom wurde beauftragt mittels neuer Glasfaserleitungen hier Abhilfe zu schaffen.
In Wittdün rückten die Tiefbauer mit großem Gerät an, um die bis dahin fehlende Leerrohrverbindung zum zukünftigen Antennenstandort zu verlegen. Per Horizontalbohrung arbeiteten sich die Mitarbeiter der von der LüneCom beauftragten Kabelbaufirma in zwei Meter Tiefe durch den Boden. Aufgrund der technischen Gegebenheiten mussten die Erdbohrer nach maximal 150 Metern sogenannte Kopflöcher ausheben. „Wir könnten natürlich auch längere Strecken punktgenau mit der Maschine bohren, doch gäbe es dann bei der späteren Einbringung der Glasfaser Probleme“, erklärt der Maschinenführer auf der Horizontalbohrmaschine. In der Gemeinde Norddorf konnte durch die Wahl, die Antennen für die Richtfunkstrecke auf dem Dach des „Hüttmann’s Eck“ zu montieren, auf weitere Erdarbeiten verzichtet werden. Ein Knotenpunkt des Glasfasernetzes liegt direkt vor dem Gebäude.
„Ich kann vermelden, dass die Ampeln für einen Probebetrieb ab Ende Oktober immer noch auf grün stehen“, vermittelt der Geschäftsführer der LüneCom Norbert Hill Zuversicht. Für das Fundament des Antennenmastes, dessen Standort vor Kurzem vom Gelände des Bauhofs der Amrum Touristik Wittdün auf den Tonnenhof des Wasser- und Schifffahrtsamtes verlegt wurde (wir berichteten über die technischen Unzulänglichkeiten des projektierten Standortes), fehle noch eine formale Unterschrift. Diese wird aber täglich erwartet. Bürokratische Mühlen mahlen speziell in der Urlaubszeit anscheinend deutlich langsamer. „Die bisher auf den Halligen und Amrum erfahrenen Unwegsamkeiten ziehen sich bis zum Schluss durch“, so Hill. Auf Pellworm und Föhr liefen dagegen die Arbeiten deutlich reibungsloser, so die Bilanz.
„Wir werden aber definitiv erst in die erneute Kundenakquise starten, wenn der Probebetrieb steht und abzuschätzen ist, wann die zu werbenden Kunden konkret mit einer schnellen Breitbandverbindung versorgt werden können“, so der LüneCom Chef. Er könne gut verstehen, dass die Nutzer des Internets in Wittdün und Norddorf auf die Verbesserung des Standards ungeduldig warten. Allerdings wäre der Ärger schon vorprogrammiert, wenn Verträge mit den bisherigen Providern vorzeitig gekündigt würden und die Versorgung durch technische Widrigkeiten dann noch nicht störungsfrei oder gar überhaupt nicht zum nötigen Termin möglich wäre. „In diesem Punkt setze ich lieber auf Verlässlichkeit und bitte um die nötige Geduld bei den zukünftigen Kunden“, so Norbert Hill.
Alle noch nötigen Arbeiten sind terminiert und den Gemeinden in einem Bauzeitenplan mitgeteilt worden. Auf der To-do-Liste stehen zum Beispiel noch die Fertigstellung der Einspeisepunkte, das Einblasen der Glasfaser in die Leerrohre und die Montage der Multifunktionsgehäuse, in denen die Übergabe zur Kupferleitung der Telekom stattfindet. Die benötigten Komponenten sind laut dem Geschäftsführer im Zulauf der LüneCom. Wir bleiben in freudiger Erwartung!