Amtswehrübung – großer Einsatz geringe Beteiligung


Schon vor Jahren entstand die Idee einer Amtswehrübung der Amrumer Feuerwehren in den Gebäuden der Kinderfachklinik Satteldüne der deutschen Rentenversicherung durch zu führen. Nach etlichem Verschieben und Verlegen hat es geklappt und Verwaltungsleitern Barbara Landwehr hat zusammen mit Amtswehrführer Klaus Peter Ottens einen gemeinsamen Termin gefunden.
Arzt Malte Harjes, Verwaltungsleiterin Barbara Landwehr und Einsatzleiter Gemeindewehrführer Jens Lucke
Arzt Malte Harjes, Verwaltungsleiterin Barbara Landwehr und Einsatzleiter Gemeindewehrführer Jens Lucke

Nach dem Ertönen des klinikeigenen Feueralarms wurden die derzeit über 300 Patienten und Begleitpersonen nach dem festgelegten Notfallplan evakuiert. “Wegen einer schweren technischen Störung bitten wir Sie das Gebäude zu verlassen”, hieß es über Lautsprecher. An der ausgewiesenen Sammelstelle auf dem Sportplatz wurden alle, nach der täglich aktualisierten Belegungs-Statistik, auf Vollständigkeit kontrolliert. Decken wurden ausgegeben und die, auf solche Einsätze regelmäßig geschulten, Mitarbeiter der Kinderfachklinik wickelten eine einwandfreie und vorbildliche Evakuierung ab. 

Gesetzlich vorgeschriebene Brandschutzhelfer werden regelmäßig geschult. “Es sind Mitarbeiter im Pflegebereich ausgebildet, die im Notfall helfen und unterstützen können und immer ist ein Arzt im Hause, der für den Brandnotfall geschult und ausgebildet ist”, erklärt Verwaltungsleitern Barbara Landwehr. So wurde in enger Zusammenarbeit mit der Amrumer Feuerwehr und den Rettungskräften auf der Insel eine neue Brandschutzordnung ausgearbeitet. Wegen der kühlen Herbsttemperatur wurden alle Patienten und Begleitpersonen anschließend in die Turnhalle gebeten, wo es neben Wärme auch etwas zu Trinken und zu Essen gab. 
Atemschützer machen sich bereit...
Atemschützer machen sich bereit…

Die freiwillige Ortsfeuerwehr Nebel rückte an und Gemeindewehrführer Jens Lucke verschaffte sich als Einsatzleiter den ersten Überblick, während sich die Atemschützer ausrüsteten­­­­­­­­­­­­­­. Die Nachbarwehren Wittdün, Süddorf-Steenodde und Norddorf trafen nur kurze Zeit später ein und übernahmen unter anderem den Aufbau der Wasserversorgung.

Patienten verlassen die Sammelstelle Sportplatz in Richtung Turnhalle
Patienten verlassen die Sammelstelle Sportplatz in Richtung Turnhalle

Mit Gebäudeplänen in der Hand, Pressluftflasche auf dem Rücken und Schutzmaske auf dem Gesicht gingen die ersten Angrifftrupps durch die Gänge des weitläufigen Klinikums. Genauestens protokolliert und im stetigen Funkkontakt mit der Einsatzleitung rückten die Angrifftrupps vor, um gegen den gemeldeten Zimmerbrand vorzugehen. Da dann noch ein vermisstes Kind gemeldet wurde, wurden nochmals alle Zimmer kontrolliert.

Wasserversorgung wird durch das Treppenhaus aufgebaut
Wasserversorgung wird durch das Treppenhaus aufgebaut

“Aufgrund der geringen Anwesenheit von Atemschützern konnte im fortgeschrittenen Stadium der Übung, eine effektive Brandbekämpfung mit der Personensuche nach dem vermissten Kind nicht gleichzeitig durchgeführt werden”, berichtet Übungsleiter Klaus Peter Ottens nach dem Einsatz. Gerade durch die Insellage wird die Notwendigkeit der freiwilligen Feuerwehrmänner und – frauen deutlich und damit verbunden allen voran die Atemschützer. Monatliche Übungsabende motivieren und fördern die Kameradschaft, dies wurde gerade in den vielen realen Einsätzen der letzten Jahre offensichtlich. Wobei die vier freiwilligen Feuerwehren und der Rettungsdienst Hand in Hand arbeiten und agieren mussten.

Auch an diesem Nachmittag war nicht nur Brandbekämpfung gefragt, sondern auch psychologische Betreuung, die durch fachmännisch ausgebildete PSU-Feuerwehrmänner übernommen wurde. “Wir sind auf Amrum schon gut aufgestellt, doch es ist an diesem Nachmittag wieder deutlich geworden, dass es wichtig ist, genügend Atemschützer, Feuerwehrmänner und – frauen auf Amrum zu haben und daran müssen wir arbeiten”, erklärt Klaus Peter Ottens. Er würde sich über “Neuzugänge” sehr freuen und möchte gesamtinsular motivieren. ­­­­­­­”Egal ob Mann oder Frau und gerne aus allen­­­­­­­­­ Berufszweigen, sind Interessierte willkommen. Denn es ist unsere Insel, auf der wir leben und die wir mit ihren Einwohnern schützen”, so Ottens Appell.

 

Über Kinka Tadsen

Kinka Tadsen erblickte 1972 in Hamburg das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie dann auf Amrum. Abitur hat sie auf Föhr gemacht und sich für eine Fotografenlehre in Bad Oldesloe entschieden. Fotografen- und Lebenserfahrung hat sie in der großen weiten Welt auf diversen Kreuzfahrtschiffen als Bordfotografin gesammelt. 2003 folgte dann die Rückkehr nach Amrum. Seit 2008 gehört sie als freie Journalistin zum Amrum-News Team.

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