Wassereinsparungen erfordern angepasste Gebührenordnung bei den Versorgungsbetrieben Amrum…

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Kostbares Trinkwasser sparen gehört in der Bevölkerung schon seit Jahren zum guten Ton. Hierbei werden die Nutzer im Alltag bereits von Haus aus kräftig von den Herstellern von Wasser- und Abwassertechnik unterstützt. Spülten einst 12 Liter kostbares Trinkwasser bei jeder Toilettenspülung durch den Abwasserkanal, so reduzierte sich diese Spülmenge in den vergangenen Jahren auf 9 Liter und aktuell auf 6 Liter. Eine Spülunterbrechung beziehungsweise eine kleine Spülmenge bringt es gerade mal auf 3 Liter. Aber auch aus dem Wasserhahn und dem Brausekopf kommen dank Wasserspartechnik reduzierte Wassermengen. Wie das Vorstandsmitglied der Versorgungsbetrieben Amrum A.ö.R. Norbert Gades auf der Sitzung des Verwaltungsrates beschrieb, werde durch den rückläufigen Wasserverbrauch, 2014 waren es rund 380.000 m³ weniger,zwangsläufig der Kubikmeterpreis in die Höhe getrieben. Das Unternehmen zeichnet auf Amrum sowohl für die Frischwasserversorgung- als auch für die Abwasserentsorgung verantwortlich.

Moderne Kameratechnik
Moderne Kameratechnik

„Wir haben aufgrund der hohen Anforderungen an Hygiene und Versorgungssicherheit im Wasserwerk bedarfsunabhängige Kosten für Technik und Personal, die auf den rückläufigen Wasserabsatz umgeschlagen werden muss. Daher wurde zum 01.01.2016 der Preis von 90 Cent/m³ auf 95 Cent/m³ angepasst“, so Gades. Wie Gades weiter ausführt, ist diese Anpassung noch nicht ganz auskömmlich, um die zugleich gestiegenen Betriebskosten aufzufangen. Zudem wurde in den zurückliegenden Jahren kräftig in den Ausbau des Versorgungsnetzes (Gemeinde Norddorf) und die Installation eines neuen Reinwasserbehälters investiert. Man habe sich aber entschieden, lieber kleine Schritte der Anpassung umzusetzen, verdeutlichte Gades die Zahlen.

Die Anschlussnehmer der Abwasserentsorgung werden seit dem 01. Januar 2016 an die Versorgungsbetriebe ebenfalls höhere Gebühren zu zahlen haben. Hier wurde der Kubikmeterpreis um 20 Cent auf 2,80 Euro/m³ angehoben. Der Abwasserwelt der Insel Amrum stehen noch umfangreiche Sanierungsarbeiten bevor, erklärte Gades. Diese befänden sich bereits in der Planung und basieren auf den umfangreichen Untersuchungen der Amrumer Unterwelt im Winter 2009/2010, als der Zustand des Abwassernetzes und den dazu gehörigen Revisionsschächten lückenlos untersucht wurde. Einige schwerwiegende Mängel, wie kapitale Rohrbrüche, wurden daraufhin bereits zeitnah abgearbeitet. Nun sollen die Sanierungsmaßnahmen fortgeführt werden. Hierbei stehen viele Kontroll- und Revisionsschächte im Fokus. Im Einzelnen sind diese Schäden auch überwiegend als geringfügig zu betrachten, doch in der Summe bedeuten sie doch erhebliche Ausgaben für das Unternehmen des öffentlichen Rechts.

Die umfangreichen Umgestaltungen der Verkehrsoberflächen des Fähranlegers in Wittdün konnten 2015 erfolgreich abgeschlossen werden. Die damit einhergegangenen Veränderungen in den Bereichen des ruhenden Verkehrs, sowie der An- und Abfahrt zur Fährabfertigung und den dazugehörigen Stellflächen für die Verladung und den Abholerverkehr haben sich bereits bewähren können.

Die regelmäßigen Erhaltungsbaggerungen schlagen bei den Versorgungsbetrieben zu Buche...
Die regelmäßigen Erhaltungsbaggerungen schlagen bei den Versorgungsbetrieben zu Buche…

Die anhaltende Versandung des Fahrwassers direkt am Fähranleger in Wittdün sorgte speziell bei extremen Niedrigwasserständen dafür, dass der Anleger 2 nicht von den Fähren angelaufen werden konnte. Aus dem stillgelegten Becken des ehemaligen Anlegers 3 heraus bauen sich immer wieder Sandmassen auf, die in regelmäßigen Abständen ausgebaggert werden müssen. So hatte das dänische Baggerschiff „Peter Madsen“ bereits Ende des vergangenen Jahres damit begonnen den Sand abzutragen und in der Norderaue, zu verklappen. „Ohne diese Erhaltungsbaggerung können wir bei den besagten Wasserständen den Seiteneinstieg nicht nutzen“, verdeutlichte Gades.

Der Verwaltungsrat verabschiedete das Jahresergebnis des kommunalen Unternehmens, das für 2014 einen Verlust von 75.324 Euro ausweist. Dieses Defizit wird allerdings durch aufgelaufene Gewinne von 144.000 Euro in 2013 gedeckt. Allein die Aufwendungen hatten sich von 2013 auf 2014 um rund 320.000 Euro erhöht. Hier schlägt unter anderem die Ortsnetzerweiterung für die Gemeinde Norddorf zu Buche.

Für das Jahr 2016 sieht der verabschiedete Wirtschaftsplan der Versorgungsbetriebe Amrum A.ö.R. 5700 Euro Überschuss vor. Zu dem Unternehmen gehören unter anderem die Einrichtungen zur Trinkwasserversorgung und der Abwasserentsorgung, der Hafenbetrieb Fähranleger Wittdün und Steenodder Mole sowie die Inseltankstelle.

 

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Über Thomas Oelers

Thomas Oelers wurde 1966 in Wittdün auf Amrum geboren - ein echtes Inselkind. Nach seiner Schul- und Ausbildungszeit entschied er sich auf der Insel zu bleiben. Heute arbeitet der Vater von 2 Kindern in einem Wittdüner Betrieb als Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister. Seit 2003 recherchiert und fotografiert er als freier Journalist akribisch im Amrum-News Team.

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