50 Jahre Öömrang Skuul und eine unvergessliche Jubiläumsfeier …


“Liebe Festtagsgäste, 50 Jahre eine Amrumer Schule und so viele sind gekommen – damit haben wir nicht ganz gerechnet”, mit diesen Worten eröffnete Schulleiter Jörn Tadsen in der voll besetzten Sporthalle (allein 500 aufgestellte Stühle waren restlos besetzt…) schmunzelnd seine Begrüßungsrede. “Es freut mich heute ganz besonders, neben den offiziellen Gästen viele ehemalige Eltern, Elternvertreter, Freunde und Förderer der Schule begrüßen zu können. Dieses Fest ist nur möglich geworden, weil ganz viele geholfen haben, deswegen vielen Dank an alle, ohne Euch wäre das hier heute nicht gegangen”. Unglaublich viele Menschen haben sich am letzten Samstag von Nah und Fern auf den Weg nach Amrum gemacht, um dieses besondere Jubiläum zu feiern, Freunde und Familie wiederzusehen und die alten Zeiten wieder ein Stück lebendig werden zu lassen. Schon auf der Fährfahrt trafen sich viele wieder und läuteten stimmungsvoll diesen besonderen Jubiläumstag ein.
Zu Beginn des Festaktes in der Turnhalle kamen viele Menschen zu Wort, die ihre Glückwünsche überbrachten. Schülersprecherin Nela Friedrichs machte den Anfang. Sie beschrieb das sehr gute Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern an der Öömrang Skuul: “Dass ist das, was unsere Schule hier ausmacht, ich gehe mit Stolz auf diese Schule” betonte Nela.

Als Schulsprecher der ersten Stunde aus dem Jahr 1968 hatte nachfolgend Dirk Gereke das Wort, der den Gästen viel über den Erstbezug an der Schule und den bewegten 68er Jahren berichtete, und mit lustigen, kurzweiligen Anekdoten aus dem damaligen Schulalltag nicht sparte. Er wünschte der Schule weiterhin viel Erfolg, Lehrern und Schülern viel Vergnügen und viel Toleranz miteinander.

Schulrat Thomas Nonn überbrachte die Grüße und Glückwünsche des Schulamtes aus Husum. In seiner Rede betonte Nonn, dass die Öömrang Skuul in den letzten Jahren bezüglich der zentralen Abschlüsse durchaus eine der erfolgreichsten im Lande geworden ist, und dieses ein Verdienst der engagierten Lehrkräfte sei.

Für das Amt Föhr-Amrum und dessen Amtsdirektorin Renate Gehrmann überbrachte stellvertretend Amtsvorsteherin Heidi Braun die Glückwünsche. Sie lobte die tolle Vorbereitung und Ausgestaltung des Jubiläums, und ließ in ihrer Rede die damaligen Sanierungsmaßnahmen nochmals Revue passieren.

Nebels Bürgermeister Cornelius Bendixen, selbst ehemaliger Schüler der Öömrang Skuul gratulierte im Namen aller drei Gemeinden und deren Bürgermeistern Christoph Decker und Heiko Müller zum 50. Jahrestag der Schule. “Vor 50 Jahren war der Ansatz die drei Amrumer Schulen Wittdün, Norddorf und auch Nebel in einer Dörfergemeinschaftsschule gemeinsam unterzubringen, dies war sehr fortschrittlich. Die Schule ist eine gemeinsame Konstante in unser aller Leben, die uns fast alle hier miteinander verbindet”, so Bendixen.

Dies bestätigte auch der nächste Redner, Pastor Richard Hölck. Als gebürtiger Amrumer war auch er ein Schüler der ersten Stunde. Hölck machte hier seinen Abschluss, dann zog es ihn in die Welt. Nun ist er bereits seit 20 Jahren als Pastor in Hamburg-Wandsbek tätig. Richard Hölck berichtete von den bewegten 70er Jahren mit all seinen Facetten, von den lustigen und guten, aber auch einigen nicht so guten Erinnerungen an die damalige Schulzeit. In seiner Rede erinnerte er auch an diejenigen, die nicht mehr dabei sein können. “Auch ihrer wollen wir hier heute von Herzen gedenken. Den Segen möchte ich aussprechen, und wünsche dieser Schule Gottes reichen Segen, alles Gute für die kommenden Jahre, den Lehrkräften viel Kraft, Hingabe und Liebe für die ihnen anvertrauten jungen Menschen. Möge Gott die Arbeit und die Menschen an dieser Schule weiterhin segnen“.

Den Schlusspunkt der Reden setzte Anna Jannen, ebenfalls gebürtige Insulanerin und Absolventin vor 20 Jahren an der Öömrang Skuul. Annas Weg führte damals weg von der Insel. Sie berichtete über das plötzlich eigenständige Leben außerhalb der geschützten Insel nach dem Abschluss, als es nach Föhr ging zum Abi machen. Ausbildung, Job, und Familiengründung folgten. Die Sehnsucht nach zu Hause aber blieb – und führte sie mit ihrer Familie auf die Insel zurück. “Wir sind sehr glücklich, dass unsere Kinder hier heranwachsen und auf diese Inselschule gehen werden”, so Anna Jannen.

Rasant ging es im Programm weiter, denn endlich hatten die geduldigen Schülerinnen und Schüler das Wort- im musikalischen Sinne. Die Klassen hatten verschiedene Tanz-Performances zur Musik aus den fünf Jahrzehnten einstudiert und präsentiert. Mit dabei unter anderem waren Meilensteine wie Michael Jackson mit “Thriller” oder Tom Jones mit “Delilah”.

Auf musikalische Haijagd gingen danach die Jüngsten. Mit dem fröhlichen Spiel- und Bewegungslied “Baby Shark Dance”, angeleitet von Lehrerin Britta Lindner, endete der offizielle Teil des Festes in der Turnhalle. Nun war endlich Zeit, sich mit Herzhaftem und Süßen zu stärken und durch die alte Schule zu gehen, die alten Klassenräume aufzusuchen, Schulführungen mitzumachen und gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen. Liebevoll und mit sehr viel Aufwand und Arbeit hatten die Schüler mit ihren Lehrern die einzelnen Klassenräume dekoriert und entsprechend der Jahrzehnte gestaltet. Unter anderem hatten die Schüler in einer Foto-Session Popstars der 80er Jahre nachgestellt und photographisch in Szene gesetzt. Eine andere Klasse hatte Musik-Videos aus den 90ern nachgespielt, gefilmt und das Originalvideo in ihren Film mit eingespielt- genial gemacht!
Erinnerungsfotos konnten geschossen werden, und sogar ein Kamerateam war für aktuelle Interviews unterwegs.
Zurück in die Vergangenheit. Alte Schwarz-Weiß-Aufnahmen, lange Haare, kurze Röcke, alte Klassenfotos und Sätze wie: “Oh, wer war das denn noch? Was ist aus ihm/ihr geworden? Weißt Du noch…?” waren zu hören. Überall waren Gruppen zu sehen, die lange beieinander standen und vertieft waren im Gespräch. Viele der Ehemaligen reisten bereits am Freitag auf die Insel, um sich am Abend zum Klönschnack und Wiedersehen zu treffen.

Die Zeit in der Öömrang Skuul verging viel zu schnell. Um 15.30 Uhr hieß es: Vorhang auf für die Theater-AG mit ihrem Stück “Best of Grimms”, mit dem der Festnachmittag abgeschlossen wurde. (Artikel hierzu folgt gesondert! Nur ganz kurz: Es war klasse!!)
Nach knappen zwei Stunden Ausruhzeit fiel um 20.00 Uhr der Startschuss zur Wiedersehensparty im 54 Grad Nord in Nebel. Mit unglaublich vielen Menschen, sehr viel guter Laune und einem bunt gemixten Musikprogramm aus den letzten fünf Jahrzehnten wurde geredet, gelacht, getanzt und gefeiert – und das bis in die frühen Morgenstunden ;-))

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Über Susanne Jensen

Susanne Jensen wurde 1965 in Hamburg geboren. In Appen bei Pinneberg aufgewachsen, kam sie nach der Erzieherausbildung 1985 auf die Nordseeinsel. Die Mutter von zwei heut erwachsenen Söhnen arbeitete anfangs einige Jahre in der Fachklinik Satteldüne und war dann von1992 bis 2016 als Erzieherin in den Kindergärten Wittdün und Nebel beschäftigt. Nun ist Susanne wieder tätig als Erzieherin in der Fachklinik Satteldüne.

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