Die Tannenbäume sind jedenfalls schon da, denn wie jedes Jahr am Sonnabend nach „Nikolaus“ versorgten die Amrumer EDEKA-Märkte die Insel mit Weihnachtsbäumen auf dem Sportplatz in Nebel. Wetter hin, Wetter her – gut gelaunt waren die Amrumer ab 10 Uhr morgens unterwegs, um Tannenbäume zu kaufen, und neben der Auswahl des perfekten Baumes blieb stets Zeit für einen kurzen Plausch. Entspannte Insulaner trotz heftiger Regenschauer und tüchtigem Sturm. Nicht nur in den wenigen trockenen, gegen Mittag sogar sonnigen Momenten gewann auf dem kleinen Markt eindeutig das nette, vorweihnachtliche Gespräch gegen die samstägliche Einkaufshektik.
Der Weihnachtsbaumverkauf auf Amrum ist ein schönes, gemeinschaftliches Ereignis, denn wie immer gab es rund um den Weihnachtsbaumverkauf auch einen kleinen Markt. Hier wurden frische Waffeln und selbstgemachtes Marzipan, Glühwein (mit und ohne Umdrehungen), Clementinen und deftige Bratwürste verkauft – dem Standort angepasst für einen guten Zweck. Ob Rotary Club, EDEKA Norddorf oder die 9. Klasse der Öömrang Skuul, die kräftig für ihre Klassenfahrt nach Schottland sammelt, die Erlöse kommen ganz oder zum Teil der Jugendarbeit auf Amrum zu Gute – und das ist gut so.
Mich trieben, selbstverständlich nachdem ich einen perfekt passenden Baum zu einem anständigen Preis erworben, einen Kinderpunsch getrunken (es war erst 11 Uhr) und eine Clementine gekauft hatte (sorry an alle Süßwarenverkäufer – als zugezogene Spät-Aufsteherin hatte ich gerade erst gefrühstückt), stellten sich mir noch drei Fragen: Wie würde die matschige Mutterboden-Symbiose zwischen echtem und synthetischem Rasen um 17 Uhr aussehen? Gibt es eigentlich einen Tannen-Nadel-Staubsauger für Kunstrasenplätze? Und wie soll ich bei dem Sturm meinen Baum auf dem Balkon befestigen? „Geiht nich, gifft nich“, hat Opa immer gesagt. Seit gestern steht der Baum. (Mein Mann hat sogar noch Fenster geputzt.) Weihnachten kann kommen.