Auch auf Amrum stellt sich die Frage, ob die Versorgung der Insel mit Lebensmittel gewährleistet ist. Wie die Wyker Dampschiffsreederei mitteilt, wird auf jeden Fall der Schiffsverkehr zur Versorgung der Inseln aufrechterhalten. Aber wie sieht es mit dem Einkauf von Lebensmitteln auf Amrum aus? Dazu befragte Amrum-News den Inhaber des Wittdüner Zentralmarktes, Heiko Müller:
Herr Müller, registrieren Sie auch Hamsterkäufe in Ihrem Geschäft?
Durchaus hat es in den letzten 14 Tagen Käufer gegeben, die deutlich mehr als das Übliche eingekauft haben. Seitdem die Urlauber in den letzten Tagen die Insel verlassen haben, ist es aber deutlich ruhiger im Geschäft geworden.
Gibt es derzeit Schwierigkeiten Nachschub zu bekommen?
Einige Produkte sind derzeit über EDEKA nicht lieferbar oder es dauert etwas länger. Desinfektionsmittel zum Beispiel. Wir haben etwa 13.000 Artikel in unserem Sortiment, lediglich 50 – 60 Artikel sind davon betroffen. Insgesamt sind unsere Regale und Lager aber gut gefüllt und es besteht keinerlei Anlass, Hamsterkäufe zu tätigen.
Sehen Sie irgendein Problem, die Versorgung mit Lebensmittel für die Amrumer Bevölkerung sicherzustellen?
Nein, überhaupt nicht. In der Hochsaison versorgen wir 4 – 5 mal so viele Personen wie jetzt. Wir haben das Personal, gefüllte Lager und ein gut funktionierendes Nachschubsystem.
Haben Sie eine Idee, warum Toilettenpapier so gefragt ist?
Nein, überhaupt nicht. Für mich ist das reine Hysterie. Ich bin sicher, dass wird sich bald normalisieren. Um nicht in Lieferengpässe zu kommen, haben wir die Abgabe zurzeit auf 10 Rollen pro Kunde reduziert.
Vielfach wird auch vergessen, dass Ihre Mitarbeiter ja viel direkten Kundenkontakt haben. Wie schützen Sie sie?
Wir haben Schilder aufgestellt, dass die Kunden, wenn möglich mit Kreditkarte zahlen. Dadurch vermeiden wir den direkten Kontakt. Natürlich desinfizieren wir auch immer wieder die Tastatur der Kasse. Darüber hinaus haben wir unser Team in 2 Gruppen eingeteilt, die zu verschiedenen Zeiten arbeiten und auch verschiedene Aufenthaltsräume nutzen. Sollte mal ein Mitarbeiter erkranken, gibt es immer noch ein 2.Team.
Man sieht an der Kasse oft noch Schlangen stehen, die Kunden stehen also sehr dicht zusammen
Ich möchte an die Kunden appellieren, den gesamten Zeitraum der Öffnungszeiten zu nutzen und nicht nur die Stoßzeiten. Natürlich sollten entsprechende Abstände zu anderen eingehalten werden. Grundsätzlich sollte der Einkauf zügig vorangehen, man sollte sich nur so lange wie notwendig im Laden aufhalten.
Herr Müller, vielen Dank für das Interview.