Durch die Einstellung des Frachtverkehrs der Wyker- Dampfschiffsreederei wird es in Zukunft nur noch eine tägliche Medikamentenlieferung auf die Inseln Föhr und Amrum geben. Ab den 1.Oktober wird nur noch die tägliche Morgenlieferung transportiert. Die Bestellung beim Großhändler erfolgt hierfür am Vortag. Bisher bestand die Möglichkeit, bei einer Bestellung bis 11:30 Uhr, nicht vorrätige Medikamente noch am gleichen Tag rechtzeitig vor Geschäftsschluss geliefert zu bekommen.
Für die Morgenlieferung bringt ein Großhändler die Medikamente nachts nach Niebüll und eine Spedition transportiert sie am frühen Morgen zur Fähre nach Dagebüll und weiter nach Föhr und Amrum, wo die Medikamente dann am Vormittag an die Apotheken ausgeliefert werden. Für die Nachmittagslieferung hat der Großhändler die Medikamente direkt nach Dagebüll zum Güterschuppen geliefert, wodurch ein Transport am späten Nachmittag zu den Inseln möglich war. Diese Möglichkeit entfällt zukünftig. Ein Transport über eine Spedition in Niebüll, wie für die Morgenlieferung, ist zeitintensiver und die Medikamente würden die Apotheken nicht mehr am gleichen Tag während der Öffnungszeiten erreichen.
Das Angebot der WDR, eilige Lieferungen mit sogenannten Express Paketen, die direkt an der Fähre abgegeben werden können, durchzuführen, funktioniert für Medikamentenlieferungen aufgrund zu hoher Anforderungen hinsichtlich Aufsicht und Temperaturkontrolle nicht.
„Wir verfügen im Vergleich zu Festlandapotheken über ein relativ breites Warenlager und sind auf die Verschreibungspraxis unser hiesigen Ärzte auch ziemlich gut eingestellt“, so Sybille Franz von der Möwenapotheke in Norddorf, „ die Patienten müssen aber wissen, dass zukünftig Medikamente, die nicht vorrätig sind, erst am Folgetag abholbereit sind und nicht mehr am Tag der Bestellung“.
„Wir möchten unsere Patienten auch darauf hinweisen, Rezepte für Dauermedikamente rechtzeitig beim Arzt anzufordern und auch zeitnah bei der Apotheke vorzulegen“ so Julia Kruggel von der Louisenapotheke in Wittdün.
Wie Kai Lehmann von der Hafen Apotheke in Wyk berichtete, hat es intensive Gespräche mit dem Medikamenten-Großhändler, der Spedition, der WDR und den Apotheken gegeben, um eine Lösung für die Aufrechterhaltung einer zweiten Medikamenten Lieferung zu finden. Letztendlich sind alle Lösungen an zu hohen Kosten gescheitert.