Das Baggern für die Kreuzkröte geht in die dritte Runde. Um wieder gesunde Bestandsgrößen der bedrohten Tiere herzustellen wird der Zustand der Lebensräume, vor allem der Laichgewässer, verbessert. In 2019 konnten mit Geldern des Kreises Nordfrieslands zusammen mit der Stiftung Naturschutz Schleswig Holstein und unter der Konzeptionierung der Firma Amphi Consult Germany die ersten Laichgewässer auf Amrum saniert werden. Aktuell finden für die Tiere lebensraumverbessernde Maßnahmen in der Nähe des Amrumer Leuchtturms statt. Die Kreuzkröte liebt es vegetationsarm. Wechselnasse Dünentäler und Strandseen erfüllen diese Ansprüche als Laichgewässer, doch die Flächen wachsen mehr und mehr mit Büschen und Bäumen zu. Mit dem Bagger werden feuchte Standorte ausgeschält und so wieder in einen ursprünglichen Zustand versetzt. Weitere lebensraumverbessernde Maßnahmen sollen im Herbst/Winter folgen.
Neben der Verbesserung der Lebensräume bedarf es im Falle der Kreuzkröte weitere Hilfestellungen. Durch Nachzucht und Wiederansiedlung wird ihr Bestand direkt gestärkt. Im letzten Frühling konnte das Naturzentrum Amrum Laich der Kreuzkröte gewinnen und in die Aufzuchtstation von Amphi Consult Germany bringen. Genau 763 junge Kröten wurden wenige Wochen später an geeignete Stellen auf Amrum wieder ausgesetzt.
Das die Maßnahmen gut von den Tieren angenommen werden, zeigte sich bereits im vergangenen Frühjahr. Einige der sanierten Gewässer wurden schon im selben Jahr der Maßnahme von den Kröten als Laichgewässer aufgesucht. Auch Amrumer meldeten bereits, dass sie nach Jahren wieder die typischen Rufe der Kreuzkröte hörten. Ziel ist es, den Amrumer Kreuzkrötenbestand so zu stärken, dass die Umsetzung unterstützender Maßnahmen zurück geschraubt werden kann und sich die Population weitestgehend alleine trägt.
on den lebensraumverbessernden Maßnahmen für die Kreuzkröte profitieren auch weitere Arten wie das seltene Wald-Läusekraut. Früher wurde die Pflanze dank dem Gehalt an Aucubin als Mittel gegen Läuse eingesetzt. Obwohl es auch das Wort „Wald“ im Namen trägt benötigt es offene, nährstoffarme, feuchte bis wechselfeuchte Standorte. Es gibt in ganz Schleswig-Holstein nur noch wenige abzählbare Vorkommen des Krauts. An den Laichgewässern der Kreuzkröte kann man die Art teilweise noch finden.