Modellregion – Vorbereitungen laufen auf Hochtouren


Die Vorbereitungen zum Start des Tourismus im Rahmen eines Modelprojektes Nordfriesland für Föhr und Amrum laufen auf Hochtouren. Das Amt Föhr Amrum hat verschiedene Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit noch vielen offenen Punkten befassen und gemeinsam mit dem Kreis Nordfriesland und dem Gesundheitsamt Richtlinien zur Umsetzung erarbeiten.

In seiner Pressemitteilung vom 16.4.2021 weist das Amt Föhr Amrum nochmals darauf hin, dass die Teilnahme am Modellprojekt freiwillig ist. Betriebe, die teilnehmen wollen, müssen sich über ein Onlineformular beim Kreis anmelden. Dieses wird derzeit entwickelt und soll zeitnah unter nordfriesland.de/Modellregion verlinkt werden. Für Betriebe, die nicht teilnehmen wollen, gelten weiterhin die Corona Richtlinien das Landes Schleswig-Holstein.

„Für den Erfolg des Modellversuches ist es wichtig, dass möglichst viele Betriebe teilnehmen“ so Amrum Tourismus Chef Frank Timpe, „dazu fehlen leider teilweise immer noch klare Aussagen, die wir an unsere Gastgeber weitergeben können. Es ist gerade bei unseren mit überwiegend Ferienwohnungen geprägten Strukturen wichtig, dass auch der Vermieter, der vielleicht nur ein oder zwei Ferienwohnungen vermietet, genau versteht, welche Schritte er unternehmen muss, um allen Anforderungen einer Teilnahme gerecht zu werden. Hier gibt es noch großen Informationsbedarf und es ist verständlich, dass diesbezüglich sehr viel Unmut direkt an uns herangetragen wird.“

Eine häufige Frage ist, wie die große Anzahl der Teste bewältigt werden kann. Die anreisenden Gäste müssen bei der Anreise einen Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Auf der Insel muss dann alle 48 Stunden dem Vermieter ein neuer Test vorgelegt werden, für Gastronomiebesuche darf der Test nicht älter als 24 Stunden sein.  Die Frage stellt sich, ob es überhaupt genügend Testmöglichkeiten auf der Insel gibt. Eine Abschätzung der Amrum Touristik geht davon aus, dass etwa 20.000 Tests / Woche auf Amrum erforderlich werden. Basis dafür ist die Auslastung der Insel im Mai der vergangenen drei Jahre und drei Test pro Woche pro Gast.

„Testkapazitäten für kostenlose Bürgertest in dieser Größenordnung bereitzustellen, war bislang die größte Sorge. Die Planungen sind in Anbetracht verschiedener Initiativen auf Amrum schon recht weit fortgeschritten und ich bin guter Hoffnung, dass wir genügend Testzentren mit ausreichender Kapazität auf der gesamten Insel zur Verfügung stellen können,“ so Frank Timpe.   Die Inselapotheken und das Amrumer Spa haben den Testbetrieb schon aufgenommen. Größere Kapazitäten möchten auch das Hotel Seeblick und der Campingplatz Wittdün anbieten. Auch mit dem Anbieter der Teste in Dagebüll laufen Gespräche zusätzliche Testkapazitäten auf Amrum anzubieten.  Weitere Betriebe / Organisationen und kleinere Initiativen sind in der Vorbereitung und haben teilweise schon Genehmigungen beantragt.

„Eine weitere Möglichkeit sind die sogenannten begleitenden Selbstteste,“ so Tourismuschef Frank Timpe, „der Gast könnte einen zertifizierten Test (sogenannter Laientest) in Gegenwart einer geschulten Person selber vornehmen, die dann das Testergebnis bestätigen würde (Vordrucke würden wir zur Verfügung stellen), damit der Gast z.B. beim Besuch der Gastronomie den erforderlichen Testnachweis führen kann. Das würde nach unserer Auffassung nicht nur die allgemeine Testinfrastruktur entlasten, sondern auch ein sehr guter Service für den Gast sein. Es ist auch für den Gast angenehmer, nicht 3 x / Woche ein Testzentrum aufsuchen zu müssen.

Vielleicht finden sich auch noch weitere spontane Dienstleister, die diesen Bedarf aufgreifen, um auch externen Vermietern eine Lösung für das nicht ganz leichte Thema anbieten zu können.“

Der Vermieter muss die Bestätigung, dass seine Gäste alle 48 Std einen Test durchgeführt haben, dokumentieren.

Wie in der Pressemitteilung des Amtes mitgeteilt wird, ist nicht vorgesehen die ankommenden Gäste in Wittdün und Wyk zu kontrollieren. Da es kein Betretungsverbot für die Inseln gibt, darf jeder Tourist – auch ohne negativen Corona-Test – anreisen. Möchte er eine Beherbergung in Anspruch nehmen, muss er aber beim Vermieter einen negativen Test, nicht älter als 48 Stunden vorlegen. Bei einem Gaststättenbesuch oder der Nutzung sonstiger touristischer Angebote, darf der Test nicht älter als 24 Stunden sein. In allen Fällen obliegt die Kontrolle der Tests dem jeweiligen Vermieter, Betreiber oder Veranstalter. Das Ordnungsamt wird stichprobenartig, beziehungsweise anlassbezogen kontrollieren.

Der Kreis hat zum Thema „Modellregion“ am gestrigen Tag die erforderliche Allgemeinverfügung veröffentlicht, die weitere Fragen in wesentlichen Grundzügen klärt.

Einzusehen unter:

https://www.nordfriesland.de/PDF/Amtsblatt_Kreis_Nordfriesland_2021_Nr_18.PDF?ObjSvrID=2271&ObjID=4082&ObjLa=1&Ext=PDF&WTR=1&_ts=1618594194

 

Über Ralf Hoffmann

Ralf Hoffmann wurde 1955 in Schleswig geboren und zog mit seinen Eltern und Geschwistern 1962 nach Amrum. Nach dem Abitur in Niebüll studierte Ralf Luft und Raumfahrttechnik in Berlin. Die ersten 6 Berufsjahre verbrachte er als Entwicklungsingenieur bei VW und danach wechselte er als Aerodynamischer Entwicklungsingenieur zu Ford nach Köln. Als Leiter der Aerodynamischen Entwicklung für Ford Europa und die letzten 15 Jahre als Manager Aerodynamik und Motor- und Komponentenkühlung war er weltweit verantwortlich und viel unterwegs, um die jeweiligen Prototypen unter Hitze und Kälte zu testen. Nach all den Jahren auf dem Festland sind Ralf und seine Frau Karin nun wieder nach Amrum zurückgekehrt.

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4 comments

  1. Moin Moin,
    Ca.10.000 Gästebetten auf Amrum.
    Alle 48 Stunden einen neuen Test, und den Vermietern obliegt die
    Kontrolle der Tests, toll, wenn der Gast jeden Abend ins
    Restaurant moechte oder an sonstigen touristischen Angeboten
    teilnehmen moechte braucht er jeden Tag einen neuen Test, richtig?
    Wahnsinn.
    Wie kontroliert der Vermieter wenn er nicht auf der Insel ist?
    z.B. Zweitwohnungsbesitzer.
    Das heißt fuer unsere Gaeste alle 24 Stunden oder 48 Stunden Schlange
    stehen vor den Testzentren.
    Wahnsinn.

    Hans-Hermann Autzen

  2. Ich soll also alle 48 Stunden einen Test machen, der übrigens oft ziemlich schmerzhaft ist? Schlange stehen, wenn ich mich eigentlich endlich mal in der Natur am weiten, meist einsamen Strand erholen möchte?
    Sorry, aber Urlaub kann man das wohl nicht mehr nennen. Ich halte diese Testmaßnahmen für völlig überzogen (zweimal pro Woche würde ich zähneknirschend akzeptieren, aber alle zwei Tage, das geht gar nicht).
    Die Schnelltests bieten doch gar keine verlässliche Sicherheit, erst heute las ich, dass ein falsch negativ getesteter Besucher in einem Krankenhaus mehr als 30 Leute angesteckt hat. Und auf der Arbeit muss man sich überhaupt nicht testen lassen, obwohl man viele Leute trifft, denn es gibt im beruflichen Kontext nur eine Schnelltestangebotspflicht, die kein Mensch wahrnehmen muss. Und wenn ich mich im Urlaub erholen möchte, muss ich mich diesem Stress aussetzen?
    Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Ich bin megavorsichtig, trage Maske, halte Abstand und treffe privat kaum Menschen. Ich habe nämlich Angst, mich zu infizieren. Deshalb habe ich mich auf meinen bereits im letzten Jahr gebuchten Amrum-Urlaub bisher gefreut, aber mit diesem Testwahnsinn ist mir diese Freude völlig abhanden gekommen. Kann man eigentlich seinen gebuchten Amrum-Urlaub aufgrund dieser unerträglichen Zumutungen kostenlos stornieren? Darüber denke wahrscheinlich nicht nur ich gerade nach ….
    S.Schmidt

  3. Ich kann Frau Schmidt als langjähriger Amrum-Urlauber nur absolut zustimmen!

    Eine Testung im 2-Tages-Rythmus für den klassischen Urlaubszeitraum von 2 Wochen auf einer Insel (!!!) ist grotesk und hat mit Urlaub leider nichts mehr zu tun. 2 x pro Woche wäre auch mein Limit.
    Hier wird deutlich über das Ziel hinaus geschossen. In anderen Modellregionen in SH sind die Modalitäten nach meinem Kenntnisstand verträglicher. Schade um die hoffnungsvolle Idee …

    C. Stührmann

  4. Wir würden soooo gerne wieder kommen im Juni, aber wir wollen doch unseren Urlaub nicht nur mit Testplanungen verbringen??? Mit rechnen (..müssen wir schon wieder?) und überlegen, wie und wo wir die nächste notwendige Testung in den Tag einbauen? Es tut mir leid, das geht irgendwie garnicht. 2 mal pro Woche Testung ist wirklich das ABSOLUTE Limit. Und Anreisen mit einem gültigen Test ist auch völlig in Ordnung, der sollte aber schon vor der Überfahrt kontrolliert werden! Vor allen Dingen gilt auch noch der 24 Stunden Rhythmus, wenn ich ein Café oder Restaurant besuchen will? Auch wenn ich draußen sitzen kann? Habe ich das jetzt richtig verstanden? Wenn wenigstens Selbsttests angeboten würden, vor den Augen des Restaurantbesitzers… oder diese dann vor Ort in der FW zur Verfügung gestellt würden und akzeptiert würden. Das wäre ja auch noch in Ordnung. Neben Luft, Weite und Meer wollen wir Urlauber doch auch endlich mal wieder nicht mehr NUR über Corona nachdenken müssen, nicht mehr selber kochen und uns frei bewegen und verwöhnen lassen! Natürlich unter Einhaltung aller aller AHA Regeln! Man vergißt die Zeit und welcher Tag es ist auf Amrum, Gottseidank! Darum lieben wir die Insel ja so! Auch ich möchte hier nicht falsch verstanden werden, ich wünsche und gönne allen Amrumern volle Strände und glückliche Urlauber. Und Gesundheit! Wir halten uns freiwillig und gerne an alle Regeln seit Anfang der Pandemie und wollen weder uns noch irgend jemand anderen schaden! Und auch nicht krank werden! Für uns stellt sich wahrscheinlich dann irgendwann bald die Frage, ob wir unter diesen Bedingungen überhaupt unsere Ferienwohnung beziehen wollen. Und die Frage nach der kostenlosen Stornierung stellt sich dann bei uns auch. Ich hoffe jetzt einfach mal, dass sich mehr Klarheit im Laufe der kommenden Wochen einstellt! Über aufklärende Info wäre ich sehr dankbar! C.Eickelkamp

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