Vertreter*innen von 26 deutschen Inseln und Halligen trafen sich zur 2.Deutschen Inselkonferenz auf Rügen zur Unterzeichnung einer Inselresolution, in der sie sich verpflichten, gemeinsam an Zielen und Forderungen für eine zukünftige Entwicklung ihrer Inseln und Halligen zusammenzuarbeiten.
Die Resolution umfasst sieben Kernthemen:
- Eine Nachhaltige Flächenentwicklung ist die Kernherausforderung für die Daseinsvorsorge und Wettbewerbsfähigkeit der Inseln und Halligen
- Es sollen spezifische Steuerungsinstrumente für eine nachhaltige Tourismusentwicklung geschaffen werden
- Eine gute Verkehrsanbindung ist für alle Inseln und Halligen essenziell, muss aber nachhaltig sein
- die Inseln und Halligen wollen Maßnahmen im Bereich der Energietransformation ergreifen – mit dem Ziel der „Nullemissionsinsel“
- Da die Küsten der Inseln und Halligen besonders vom Klimawandel und den Risiken des Schiffverkehrs betroffen sind, sollen nachhaltige Lösungen für den Küsten- und Meeresschutz geschaffen werden
- Zur Reduzierung der Meeresverschmutzung sollen Maßnahmen zur Müllvermeidung und zur Kreislaufverbesserung getroffen werden
- Stärkung der lokalen Landwirtschaft
Die Inseln und Halligen verpflichten sich unter anderem lokale Arbeitsplätze zu fördern und dem Rückgang der Bevölkerung entgegenzuwirken. Smarte und grüne Technologien sollen prioritär Anwendung finden, um damit auch die Nutzung der natürlichen Ressourcen und Infrastrukturen zu ermöglichen.
„Wir können und müssen in diesen aktuell äußerst turbulenten Zeiten gemeinsam die globalen Zukunftsthemen auf regionaler Ebene herunterbrechen und zusammen Lösungen schaffen,“ so Knut Schäfer, Vorsitzender des Tourismusverbandes Rügen.
Die Unterzeichner appellieren an die Europäische Union und an die nationalen Parlamente, die Inseln – und Halligen aufgrund ihrer besonderen Lage und Situation mit speziellen Förder- und Hilfsprogrammen zu unterstützen und sicherzustellen, dass die lokalen Notwendigkeiten in den nationalen politischen Plänen zum Ausdruck kommen.
Zur Unterstützung der Ziele und Forderungen wünschen sich die Inselvertreter*innen die Stelle eines „Inselkoordinators“ innerhalb der Bundesregierung.
„Bei Gesprächen mit den Vertretern der anderen Inseln und Halligen wurde deutlich, dass es zunehmend wichtiger wird, neben der Touristischen Entwicklung auch die Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung zu berücksichtigen,“ so Christian Klüssendorf aus Wittdün.
Vertreter von folgenden Inseln nahmen an der Tagung teil: Amrum, Baltrum, Borkum, Fehmarn, Fischland-Darß-Zingst, Föhr, Hallig Gröde, Hallig Langeneß, Hallig Hooge, Helgoland, Hiddensee, Juist, Langeoog, Neuwerk, Norderney, Nordstrand, Nordstrandischmoor, Oland, Poel, Pellworm, Rügen, Spiekeroog, Sylt, Ummanz, Usedom, Wangeroog.