Umbau des Hubschrauberlandeplatzes auf Amrum …


Die jahrzehntelang genutzte Landestelle am Satteldünenwai

Derzeit wird  der Hubschrauberlandeplatz in Nebel umgebaut. Die bislang lediglich mit einem zentralen gepflasterten „H“ versehene, eingezäunte Wiese am Satteldünenwai wird zu einer „PIS-Landestelle für Rettungshubschrauber“ ausgebaut. PIS steht für „Public Interest Site“. Nach den Vorgaben des Luftfahrt-Bundesamtes sind derartige „Landestellen im öffentlichen Interesse“ ausschließlich für Hubschrauberlandungen im öffentlichen Interesse zugelassen und betreffen insbesondere alle Hubschrauberlandestellen an Krankenhäusern oder an Landestellen die sich in schwierigen Umgebungsbedingungen befinden.

Auf Amrum gibt es kein Krankenhaus, keine Möglichkeit zu Röntgen und kein Labor. Die medizinische Grundversorgung wie auch die Notfallversorgung erkrankter oder verunfallter Personen  wird durch die beiden Hausarztpraxen auf der Insel in enger Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst des Kreises Nordfriesland sichergestellt. Daher ist die Luftrettung ein zentraler Bestandteil der medizinischen Notfallversorgung. Wie wichtig dies hierfür für die Insel Amrum ist kann man an Hand der Anzahl von Notfalltransporten durch den RTH ablesen. Durchschnittlich 200 solcher Transporte sind jährlich notwendig. Der seit Jahrzehnten genutzte Landeplatz entsprach nicht mehr den baulichen und technischen Anforderungen an eine moderne Landestelle und wird nun nach der Prüfung und Genehmigung durch das Luftfahrt-Bundesamt umgebaut. Hierzu werden eine entsprechend große gepflasterte Lande- und Startfläche mit umgebender Sicherheitsfläche, sowie eine entsprechende Zufahrtsmöglichkeit für die Rettungsfahrzeuge erstellt. Weiterhin werden eine standarisierte Landeplatzbefeuerung, ein Technikcontainer sowie eine Landeplatzkamera und Wetterstation installiert. Die Beleuchtung kann von der Rettungsleitstelle bzw. auch von der Besatzung des anfliegenden Hubschraubers bedient werden, ebenso können die Bilder der Landeplatzkamera und die Daten der Wetterstation von beiden eingesehen werden. Eine über diese Möglichkeiten hinausgehende Absicherung der Landestelle, z. B. durch die Feuerwehr, kann durch den Piloten des RTH angefordert werden.

Umbau des Hubschrauberlandeplatzes in Nebel

Die derzeit laufenden Erdarbeiten werden durch die Fa. Feddersen vorgenommen und sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die dann folgende Technikinstallation wird im Januar und Februar 2023 von der hierfür spezialisierte Fa. DeWiTec GmbH aus Dortmund vorgenommen werden. Die Inbetriebnahme der Datenübermittlung von Kamera und Wetterstation ist dann abhängig vom Baufortschritt der LüneCom auf Amrum.

Die Kosten für den Landeplatzausbau belaufen sich auf ca. 330.000 € und werden zu etwa 50% durch die „Aktiv Region Uthlande“ gefördert.

Vorübergehender Ausweichlandeplatz

Da für die Zeiten des Umbaus der Hubschrauberlandeplatz nicht genutzt werden kann, ist als Landestelle in der Zwischenzeit dankenswerter Weise eine Wiese schräg gegenüber des eigentlichen Platzes durch den Süddorfer Landwirt Oke Martinen zur Verfügung gestellt worden.

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Über Peter Totzauer

Dr. med. Peter Totzauer, Facharzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Anästhesie, Notfallmedizin, Spezielle Schmerztherapie, geb. 1954 in Fürth/Bay.,hat, bedingt durch den Beruf des Vaters, als Kind u.a. 4 ½ Jahre in Frankreich gelebt. Abitur 1974 in Köln, Studium der Humanmedizin an der Universität Bonn. Seit 1982 ärztlich tätig, davon viele Jahre als Oberarzt in der Anästhesie und als Leitender Notarzt in Euskirchen. War 2007 für ein halbes Jahr im Rahmen einer „Auszeit“ vom Klinikalltag bei seiner Lebensgefährtin Claudia auf Amrum. Dies hat ihm so gut gefallen, dass er seit Ende 2008 seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt ganz auf die Insel verlegt hat und hier seit 2010 mit in der „Praxis an der Mühle“ arbeitet. Er hat zwei erwachsene Kinder, sein Sohn ist niedergelassener Physiotherapeut in Neuss, seine Tochter ist Lehrerin an der Öömrang Skuul.

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