Strandreinigung satt …


Auftakt Strandreinigungsaktion am Norddorfer Strandübergang

Sechzig Leute versammelten sich am 26.10 am Norddorfer Strandübergang und zogen los, um sie zu finden, die Übeltäter zwischen Wasser und Dünenkante. Sie sind versteckt, dünn, unheimlich langlebig und haben verehrende Folgen für all die Vögel, die sie in den Schnabel bekommen. Aufgedröselte Fäden der Dolly Ropes sind die Übeltäter, denen die Urlauber heute auf die Schliche kommen wollen. Die von Flens (Anm. Redaktion: Flensburger Brauerei im Rahmen der „Flens StrandGut-Aktion“) gesponsorte Aktion wird auch in diesem Jahr vom Öömrang Ferian und der Schutzstation Wattenmeer begleitet.

Mission Possible

Gar nicht so leicht die feinen Schnüre der Dolly Ropes zu finden, die sich im Spülsaum verstecken. Eine Familie aus der Nähe von Göttingen ist mit Hund und drei kleinen Kindern angetreten, um nach ihnen zu suchen. Denn die Sanderlinge, die sonst hektisch am Spülsaum entlang rennen und nach Insekten und schmackhaften Pflanzenteilen suchen, sollen die Plastikteile auf gar keinen Fall auf den Teller bekommen. Die beiden Jungs zeigen stolz ihre Beutel. Schnüre und Plastikteile in rot, blau und gelb haben die beiden Detektive schon aus den Algen gefischt. Einer der beiden erzählt, wie man sie am besten erkennt. Ist doch klar, er kommt schließlich schon sein Leben lang nach Amrum mindestens, seit er ein Jahr alt ist. Die Mutter lacht. Die kleineste der Familie Romi hat sich mit ihren 4 Jahren derweil schon auf gemacht um Steffen Sumpf, auf dem Trecker zu helfen. Steffen Sumpf arbeitet seit 4 Monaten bei der Amrum Touristik als Gemeindearbeiter. Er steuert die vielen winkenden Arme der Leute an, die größere Paletten oder angespültes Sperrholz gefunden haben. Auch für ihn ist die Strandreinigung ein richtiges Highlight.

Am Ende kommen alle erschöpft in Nebel an und freuen sich über die Stärkung am kleinen Buffet, das die Amrum Touristik in 54 Grad Nord bereithält. Am Ende ist die Trecker Ladefläche gefüllt, genau wie die Bäuche der Urlauber aber zum Glück mit Kuchen und Brötchen. Plastik auf dem Teller muss an diesem Tag zwischen Wittdün und Norddorf bestimmt keiner mehr haben. Ein guter Tag für alle.

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Über Anna Kienitz

Anna Kienitz, 1988 geboren, verbrachte die ersten 18 Jahre ihres Lebens im mittelhessischen Klein-Altenstädten, bevor sich ihr Leben während eines Work and Travel Jahres in Neuseeland schlagartig veränderte. Dem Sog zu fernen Meeren folgend studierte sie Biologie im Bachelor und Küsten- und Meeresmanagement im Master auf Island. Als stellvertretende Leitung einer Meeresschutzstaion arbeitete sie in Südostasien und verbrachte ein Jahr als Umweltwissenschaftlerin beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg. Jetzt hat sie eine abwechslungsreiche Aufgabe und ihren Platz am Meer auf Amrum gefunden. Sie leitet das Naturzentrum in Norddorf und gehört als freie Journalistin zum Amrum-News Team.

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