AMRUM das Buch und demnächst im Kino …


Ein leuchtender Roman über die letzten Kriegstage und eine Freundschaft, die alle Gräben überwindet.

Die letzten Kriegstage aus Sicht vom renommierten Regisseur Hark Bohm auf Amrum – wie er sie selbst als Kind erlebte.

„Amrum“ ist ein Erinnerungsroman: Wehmütig, bitter, insbesondere in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, warm und vor allem eine Hommage von Hark Bohm an die Insel.

In Hamburg geboren und auf Amrum aufgewachsen.

Das Leben von Hark Bohm hat ganz viel mit Amrum zu tun. Er hat auf der Insel seine Kindheit verbracht. Amrum ist ein fester Ort für ihn und die Zeit in Norddorf hat ihn geprägt.

Die Eltern von Nanning waren äußerst regimetreu, der Vater war SS-Obersturmführer. Kurz vor dem Ende des Krieges, entschied sich seine hochschwangere Mutter für einen Ortswechsel von Hamburg auf ihre Insel. Hier waren sie weit weg vom weltlichen Geschehen.

So gelang Nanning nach Norddorf, auf die Nordseeinsel Amrum, hier half er seiner Mutter, in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945, die Familie zu ernähren. Für Nanning brachen mit dem Tod von Adolf Hitler neue Zeiten an und alles hat sich danach geändert. Denn mit dem ersehnten Frieden kamen neue Konflikte und Herausforderungen. Der Junge musste lernen seinen eigenen Weg zu finden.

Nanning (Hark Bohm) hatte es als Nicht-Insulaner nicht immer leicht. Die Amrumer Kinder sprachen untereinander öömrang (friesischer Dialekt auf Amrum), da konnte er nichts von verstehen geschweige denn sprechen. So stand er als “Fremder” auch deswegen öfters im Abseits.

Mit Hermann (Egon Schreiber), seinem besten Amrumer Freund, streifte er über die karge fast baumlose Insellandschaft. Endlose Dünen, riesige Heideflächen und das schier endlose Watt durchstreiften sie, um für die Familie zu sorgen. Auf dem Acker wurde gerackert, in den Dünen wurden Möweneier gesammelt und Kaninchen gefangen. Nachts wurde auf Scholle gegangen. Hauptsache es gab zuhause etwas zum Essen. Übrigens, Scholle war zu jener Zeit das „Amrumgeld“.

Ein spannender Roman von der ersten bis zur letzten Seite, alles auf deutsch. Hier erfährt der Leser vieles von der Schönheit der Insel und man erfährt was Herkunft bedeutet. Auch wie man seinen eigenen Weg ums Überleben finden muss.

Der Hamburger Regisseur Fatih Akin verfilmte 2024 das Buch „Amrum“ u.a. auf der gleichnamigen Nordseeinsel, mit den hier typisch vorherrschenden Nordseebedingungen wie steife Brise, Regen und Regenbogen. Weitere Drehorte waren Ballum/Dänemark und das Hamburger Studio.

In der Besetzung: Jasper Billerbeck als Nanning, Laura Tonke als seine Mutter Hille Hagener, Kian Köppke als Hermann, Lisa Hagmeister als Tante Ena, Diane Kruger als Bäuerin Tessa Bendixen, Detlev Buck als Fischer und Jäger Sam Gangsters, Matthias Schweighöfer als Onkel Theo, Lars Jessen als Opa Arjan und Hark Bohm als der alte Mann am Meer.

Sie mussten teilweise öömrang lernen, denn im Film wird auch friesisch gesprochen (dazu gibt es deutsche Untertitel).

Am 25. September 2025 ist der Kinostart des deutschen Dramas „AMRUM“ von Fatih Akin und Hark Bohm vorgesehen. Man darf gespannt sein ob der Film genauso mitreißend ist wie das Buch.

 

AMRUM

Verlag: Ullstein Verlag GmbH (2024), 300 Seiten

Autor/Autorin: Hark Bohm, Philipp Winkler

ISBN 9783550202698

 

Über Gerd Arnold

Gerd Arnold, 1957 in Nebel auf Amrum geboren. Ein „echter“ Amrumer mit der friesischen Sprache (öömrang) aufgewachsen. Bis 1972 die Schule in Nebel besucht, danach Elektroinstallateur in Wittdün gelernt. 1976/77 in Wuppertal den Realschulabschluss nachgeholt. Ab Oktober 1977 als Berufssoldat bei der Bundesluftwaffe und seit November 2010 Pensionär. Nach vielen Jahren der verzweifelten Suche nach passenden „bezahlbaren“ Wohnraum auf Amrum endlich fündig geworden, seit Februar 2022 wieder ständig auf Amrum. 2019 ins Team der Amrum News integriert, aber das soll neben dem Angeln nicht die einzige Aktivität auf der Insel bleiben.

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