Mit dem Biike-Feuer geht auch die Zeit der maschinellen Landschaftspflege zu Ende. Auch im Zeitraum vom letzten Oktober bis Ende Februar wurden wieder viele Hektar Heide gepflegt. Es stand die Nachpflege der bereits in den vergangenen Jahren entkusselten Heidefläche im Fokus. Denn Laubgehölze, wie die spätblühende Traubenkirsche, Sträucher wie Kartoffelrose und Brombeere, vermehren sich auch über die Wurzeln und treiben so neu aus. Daher ist es wichtig, die gepflegten Flächen nachzuarbeiten, insbesondere dort wo keine Beweidung erfolgt. Diese ist nämlich auch eine geeignete Maßnahme, um der Heide einen Wachstumsvorsprung vor Gehölzen und Gräsern zu geben.
Die Beweidung der Heideflächen wird noch bis in den Mai hinein erfolgen, dabei wird zwischen den verschiedenen Heideflächen gewechselt, Ziel ist es, hier die Flächen mit möglichst niedrigem Gras in den Frühsommer zu schicken, sodass Kräuter und die Heide konkurrenzkräftiger gegenüber den schnellen wachsenden Gräsern werden.
Zum ersten Mal wurden nun auch maschinelle Maßnahmen in den Dünen am Strandübergang Süddorf realisiert. Hier wurde die seit einigen Jahren händisch durchgeführte Dünenpflege durch den Öömrang Ferian i.F. durch maschinelle Maßnahmen erstmals unterstützt.
Eine ganzjährige Pflege erfolgt zudem durch die Mitmachaktion „natürlich helfen“, die vom Öömrang Ferian i.F. in Zusammenarbeit mit der Naturschutzkoordination der AmrumTouristik AöR durchgeführt wird. Hier wird es auch im laufenden Jahr einmal im Monat Aktionen an verschiedenen Orten in der Heide oder auch in den Dünen geben, bei dem die Landschaftspflege händisch erfolgt.Alle können mitmachen: Mit Ampferstecher, Spaten und Astscheren geht es den Traubenkirschen, Brombeeren und Kartoffelrosen an den Kragen. Infos zu Terminen und Treffpunkten werden im Veranstaltungskalender und AmrumAktuell veröffentlicht.
Doch so mancher mag sich trotzdem fragen, wozu das alles? Nur damit die Heide ein paar Wochen im Jahr blüht? Doch es geht hier nicht nur um die Heideblüte, sondern vor allem um den Schutz und Erhalt eines Lebensraums, in dem neben Heide auch Kräuter und eine große Insektenvielfalt leben. Wie die ersten Ergebnisse der Insektenkartierung des Öömrang Ferian i.F. in Zusammenarbeit mit Fachgutachtern der FÖAG zeigen, ist die Pflege der Heide von großer Bedeutung für den Schutz von Käfern und Faltern.

©Detlef Kolligs
So wurden in der Heide 150 verschiedene Käferarten, von denen 17 Arten auf den Roten Listen zu finden sind, nachgewiesen. Aber auch zahlreiche Falter kommen in der Heide vor. Gerade auf den beweideten Heideflächen konnte ein besonders großes Arteninventar nachgewiesen werden.
Insgesamt wurden bei der Insektenkartierung, die neben den Heiden auch Grünländer untersucht, 89 verschieden Falterarten und 328 Käferarten festgestellt werden. Darunter 46 Käfer und 15 Falterarten, die auf den Roten Listen stehen und damit als gefährdet gelten.
Und auch die Insektenkartierung geht in diesem Frühjahr in eine weitere Erfassungszeit, es bleibt also spannend, was die Insektenwelt Amrums noch an Schätzen beherbergt. AmrumNews wird, sobald weitere Ergebnisse vorliegen, berichten.
Bei Fragen zu den verschiedenen Themen wenden Sie sich gern an naturschutz@amrum.de