Tourismusausschuss diskutierte die Möglichkeiten, auf dem vorgelagerten Kniepsand eine Badestelle einzurichten und die vorhandenen Badestellen aufzuwerten (Artikel vom 04.03.2008)
Der Badeort Wittdün leidet schon seit Jahren unter der Versandung der Badestelle am Südstrand und für die Mitglieder des Tourismusausschuss in Wittdün steht in regelmäßigen Abständen die weitere Entwicklung des Badebetriebes mit der Möglichkeit dabei auch Schwimmen zu können, auf der Tagesordnung. So galt es auch auf der jüngsten Sitzung eine angedachte Einrichtung einer neuen Badestelle auf dem Kniepsand, mit dem Ziel des ungetrübten Badevergnügens vor der eigenen Haustür, voranzubringen.
Das größte Problem dabei ist die unendlich erscheinende Weite des Kniepsandes vor Wittdün. Für das Auge eine beeindruckende Sache, doch im Sommer, wenn dann noch zusätzlich aufgewehter Sand für ein schweres Vorankommen sorgt, ist es mit der Herrlichkeit eines Strandbesuchs auf dem Kniepsand bei den meisten Gästen und dabei vorrangig bei Familien mit kleineren Kindern und Leuten, die schlecht zu Fuß sind, vorbei.
Sie suchen dann lieber die Alternative an den Stränden der Nachbargemeinden oder begnügen sich mit den 50 bis 80 Zentimeter tiefen Wasserverhältnissen am Südstrand, die zumindest für Kleinkinder ideal sind oder aber nutzen den Nordstrand Wittdüns mit seinem maritimen Flair, der bei Hochwasser ausreichend Wassertiefe für ein Schwimmvergnügen auch für Erwachsene bietet.

Um dem Anspruch eines Badeortes nachzukommen, steht schon seit Längerem die Forderung, nicht zuletzt von den Vermietern in Wittdün, die um die Abwanderung ihrer Gäste fürchten, eine Badestelle an geeigneter Stelle auf dem Kniepsand einzurichten. Eine ganz neue Idee ist dieses Ansinnen bei der Betrachtung der Geschichte dann auch wieder nicht. Immerhin fuhr im letzten Jahrhundert eine Eisenbahn auf den Kniepsand, um die Badegäste bequem an die Wasserkante zu bringen. Es gab zudem eine ausgebaute Infrastruktur. Eben solch eine Zuwegung an den Kniepsand und die Einrichtung der Infrastruktur mit Strandkörben, Rettungsschwimmern, Sanitäreinrichtungen und einem kleinen Kiosk stünden noch aus. Als Erstes müsse noch geklärt werden, welche Stelle überhaupt von den Strömungsverhältnissen die beste Badestelle wäre. Es nütze nichts, eine Badestelle nur für Profischwimmer einzurichten.
Das weitaus größte Problem bleibt bei der akzeptablen Zuwegung hängen und führte zu nachdenklichen Gesichtern bei den Ausschussmitgliedern und der Einbeziehung von verwegenen Ideen. So steht ein Bohlenweg nach Nebeler und Süddorfer Vorbild zur Debatte, doch auch eine Sesselliftanlage wurde nicht von vornherein ausgeschlossen. Wobei zu hohe Kosten für Anschaffung und speziell Unterhaltung und die vorherrschenden Seitenwinde, neben der fraglichen Optik gegen solch eine Anlage angeführt wurden. Bliebe also der Bohlenweg, mit einem hohen Versandungspotential.
Alternativ könne man sich aber auch vorstellen auf einen Sprung an den Kniepsand zu verzichten und die vorhandenen Badestellen, über das schon ohnehin angedachte Maß der Aufwertung, mit neuen Themenschwerpunkten zu versehen und somit auf Alleinstellungsmerkmale zu setzen.
Mit einem durch ein spezielles Kinderprogramm animierten, kinderfreundlichen Strand, der neben dem schon vorhandenen Spielschiff und den Spielgeräten auch weitere Spielflächen mit entsprechenden Toren und Netzen, die durch flexible kleinere Tore ergänzt werden aufweist, will man auf alle Fälle die Attraktivität des Südstrandes steigern. Dabei griff man mit dem Kinderprogramm den Vorschlag von Alt Kurdirektor Karl-Hermann Klüßendorf auf, der sich auch eine “Drehung” des Strandes vorstellen könnte, bei dem die tiefere Zone der “Badebucht” genutzt würde. Allerdings sehe er beim Anblick des “Strandservicegebäudes” auf der Wandelbahn nur noch ein baufälliges Haus, das aussieht, als wenn es bereits aufgegeben wurde. Diesen Mangel am Strand möchte die AT Wittdün bereits seit einigen Jahren abbauen, dies scheiterte allerdings an der Förderung und dessen Kofinanzierung. Man sei aber entschlossen dieses Projekt zeitnah, abzuarbeiten.

Die Badestelle am Nordstrand erfährt im Mai mit der Überarbeitung der Uferschutzmauer noch eine große Veränderung. Dabei müsse primär die Sandfläche, trotz der geplanten Abböschung der Schutzeinrichtung, in einer ausreichenden Breite erhalten bleiben, so der Ausschuss. Eine bisher in dem geplanten Maße nicht vorhandene Infrastruktur, mit Strandkörben, Fußwaschgelegenheiten ansprechender und ausreichender Beleuchtung und zumindest einem barrierefreien Zugang steht dabei mit ganz vorne auf der Entwicklungskonzeption des Ausschusses.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers