Nach einer Besichtigung erneuerten die Mitglieder der Insel- und Halligkonferenz ihre Forderung nach einer nationalen Küstenwache. (Artikel vom 30.10.2008)
Am zehnten Jahrestag der Pallas-Havarie kamen die Mitglieder der Insel- und Halligkonferenz mit verschiedenen Gesprächspartnern der Bundes- und Landesebene sowie Experten in Cuxhaven zusammen und diskutierten kontrovers die zurzeit bestehende Sachlage im Zuge ihrer bestehenden Forderung nach der Einrichtung einer nationalen Küstenwache.
Ziel war es, einen Überblick über den jetzigen Sachstand zu erhalten, der sich nicht auf ein Hörensagen stützt, sondern von den Verantwortlichen direkt dargestellt werden konnte. Hierbei wurde ganz deutlich klar, dass das zurzeit bestehende Netzwerk der Bundes- und Landesbehörden im Bereich See, sprich das gemeinsame Lagezentrum See (GLZ-See) und das installierte Havariekommando von einem Teil der Verantwortlichen als auch von Politikern als gut funktionierend erachtet wird und die Einrichtung einer nationalen Küstenwache nicht als erforderlich angesehen wird.
Hierbei zeigte der Leiter des Havariekommandos Hans-Werner Monsees auf, dass jetzt schon im eintretenden Ernstfall eine monokratische Führungsstruktur besteht, die es erlaubt direkt auf die Einheiten der Bundes- und Landesbehörden zuzugreifen. In den fünf Jahren des Havariekommandos habe sich das bei zwanzig realen Einsätzen bereits bewährt, so Monsees. Dies war zur Zeit der Pallas-Havarie ein großes Problem.
Die Insel- und Halligkonferenz sieht allerdings über den Tellerrand der reinen Havarie hinweg und fordert weiterhin eine nationale Küstenwache, um die Küsten von Nord- und Ostsee gegen die tägliche Übermacht von Gefahren und Vergehen der internationalen Schifffahrt vor der „eigenen Haustür“ effektiv und schlagkräftig abzuwenden.
Über den Verlauf der Tagung wird Amrum-News weiter aktuell berichten.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers