Sie arbeiten meist im Hintergrund, sind aber für die Region und speziell für die Insel Amrum sehr wichtig.
Die Damen und Herren vom Amt für Jugend, Soziales, Arbeit und Senioren, Fachbereich Jugend und Familie, im Kreis Nordfriesland sowie die Sozialraumorientierte Erziehungshilfe Inseln vom Diakonischen Werk Südtondern.
Die meisten können sich unter ihrer Arbeit jedoch leider wenig vorstellen. Ganz wichtig ist jedoch die Tatsache, das es sich bei der auf der Insel geleisteten Sozialarbeit in erster Linie um ein Beratungsangebot handelt. Darüber hinaus bietet der Allgemeine Soziale Dienst des Jugendamtes (ASD) den Familien, Eltern und Kindern unterschiedliche Leistungen an. Dazu gehören u.a. die Beratung in Erziehungsfragen und zu Trennungs- oder Scheidungsproblematiken sowie die direkte Familienhilfe in den Familien. Auch Jugendliche können sich Rat und Hilfe holen.
Die Bandbreite an möglichen Hilfen ist dabei sehr vielfältig und reicht von ambulanten bis hin zu stationären Maßnamen. Dabei gilt immer der Grundsatz ambulant vor stationär, denn es ist aus Erfahrung wesentlich leichter in einem frühen Stadium in die Familien hineinzukommen und zu unterstützen. Darüber hinaus ist es auch für die Kinder natürlich viel besser wenn die Probleme ambulant in ihrem gewohnten Umfeld gelöst werden können.
Sollte der Bedarf an einer Beratung vorliegen und der ASD um Hilfe gebeten werden, wird gemeinsam ein Konzept mit Zielen erarbeitet. Bei der Arbeit mit den Familien steht die Orientierung an den eigenen Ressourcen an erster Stelle. Es wird davon ausgegangen, dass jede Familie eine Vielzahl von Ressourcen besitzt die für die Erreichung der Ziele eingesetzt werden können. Vielleicht müssen einige auch erst gemeinsam entdeckt werden. Wenn die Familie es wünscht, kann bei der Erreichung der Ziele auch eine Unterstützung von außen notwendig werden. Insgesamt hat die Familie bei der Art der Hilfegestaltung ein Wunsch- und Wahlrecht. Eine Ausnahme besteht jedoch in dem Fall, wenn eine eindeutige und akute Kindeswohlgefährdung vorliegt und das Jugendamt aufgrund seines gesetzlich festgeschriebenen Wächteramtes zum Wohle des Kindes eingreifen muss. Glücklicherweise macht dies nur einen sehr kleinen Teil der täglichen Arbeit des Jugendamtes aus.
Probleme in Familien treten in allen Gesellschaftsschichten auf. Es ist nicht so, dass Armut einen typischen sozialen Faktor darstellt denn auch die sogenannte Wohlstandsverwahrlosung ist in der heutigen Gesellschaft leider weit verbreitet.
Martina Hoff (SEH Inseln) stellt in diesem Zusammenhang einen immer größer werdenden Zulauf gerade auch auf Amrum fest. Ausdrücklich sei hierbei erwähnt das es auch hier vor Ort Möglichkeiten zu einer Beratung gibt.
Über das Jugendamt hinaus gibt es noch die Sozialraumorientierten Erziehungshilfen des Diakonisches Werk Südtondern, die als Freier Träger dem Kreises Nordfriesland als Kooperationspartner vor Ort sind mit der Zuständigkeit für die Nordseeinseln Amrum, Föhr und Sylt. Bestimmte Maßnahmen können so im Einzelfall flexibel vor Ort durchgeführt werden.
Über die Einzelfallarbeit hinaus wird eine Fallunspezifische Präventionsarbeit geleistet.
Bei einer Bedarfsermittlung durch das Regionalteam wurde im November 2006 auf Amrum der Bedarf eines festen Ansprechpartners auf der Insel festgestellt. Mit Martina Hoff konnte eine passende und fachlich qualifizierte Mitarbeiterin der SEH Inseln gefunden und eingestellt werden. Der große Vorteil besteht seit vergangenem Jahr darin direkt ein offenes Ohr vor Ort zu haben.
Als Beispiele für erfolgreiche Präventionsarbeit auf Amrum stehen u.a. die Redezeit in der Schule oder der reaktivierte Arbeitskreis Sozialarbeit (AK Soziales), in dem sich alle interessierten Bürger zwei mal im Jahr treffen, die sich an der Sozialarbeit beteiligen wollen. Dabei werden die aktuellen Themen angesprochen und gemeinsam versucht zeitnah umzusetzende Lösungen zu finden. Einige Themen in der jüngeren Vergangenheit waren z.B. die Einsatzzeiten des Amrumer Diskobus, die Kinderbetreuung am Nachmittag, Hausaufgabenbetreuung oder das von der Suchtprävention unterstützte „Leuchtturmprojekt“ Flagfootballturnier.
Verantwortlich für diesen Artikel: Andreas Buzalla
die Dame rechts ist Frau Bettina Dringenburg