Stellungnahme der Norddorfer Gemeindevertretung zum Artikel „Norddorf ist ein Insel“


Die Berichterstattungen im Inselboten über die Tourismusausschuss- und Gemeinderatssitzung vom 24.11.09 und 15.12.09 bedürfen einer Richtigstellung durch die Norddorfer Gemeindevertretung. Die beiden Gremien in Norddorf haben nach umfassender Prüfung der gesamtinsularen Situation die bekannten Beschlüsse gefasst. Wir bedauern sehr, dass diese Entscheidungen zu persönlichen Anschuldigungen gegen Norddorfer Ausschussmitglieder und Gemeindevertreter geführt haben. IB am 3.12.09: Norddorf zeigt Nachbarn kalte Schulter. Das Gegenteil ist der Fall. Die Ausschussmitglieder und Gemeindevertreter Norddorfs sind nach wie vor zu jeglicher Zusammenarbeit bereit und haben dies während der Sitzungen mehrfach ausdrücklich betont. IB: Gegen Zusammenlegung von Bauhöfen und Touristik-Betrieben. Das ist falsch. Die Ausschussmitglieder und Gemeindevertreter Norddorfs haben sich lediglich ge-gen die Zusammenlegung der Bauhöfe entschieden. Die Innendienste der AmrumTouristiken sind bereits seit 2 Jahren zusammengelegt. Die Werbung und Außendarstellung der Insel Amrum ist schon seit über 20 Jahren gemeinschaftlich über die AmrumToursitik am Fähranleger (ehemals Bä-dergemeinschaft) organisiert. IB: Diese Planung (gemeint sind gemeinsamer Bauhof und Halle) war Bestandteil des Infrastruktur-Enzwicklungskonzeptes. Das ist falsch. Der Bau einer Werkstatthalle war in den acht mit Projekt M erarbeiteten Infrastrukturmaßnahmen mit einem Volumen von ca. 20 Millionen nicht enthalten. Dieser Punkt sollte als organisatorische Maßnahme nachträglich „hinzugefügt“ werden. IB: Damit sei auch die Zusammenlegung der AmrumTouristik, der Versorgungsbetriebe und der drei Bauhöfe nicht mehr gegeben. Das ist falsch. Neben der AmrumTouristik am Fähranleger werden die Versorgungsbetriebe schon viele Jahre gemeinschaftlich betrieben. Die Bauhofentscheidung wirft uns im kommunalen und landespolitischen Fragen nicht zurück, da die Zusammenlegung der Bauhöfe keineswegs Bestandteil der Anforderungen ist. Alle Förderkrite-rien werden von der Insel Amrum seit Jahren somit erfüllt. Seit Beginn der Beratungen mit Projekt M im Jahre 2007 besteht Übereinstimmung darüber, dass zuerst die unterschiedlichen Leitprojekte realisiert werden sollten. Die gemeinsame Organisation sollte zum Abschluss des Projekts diskutiert werden, so die drei Kurbetriebe auf gleicher Augenhöhe verhandeln könnten. Dieser Planung wurde durch die Zusammenlegung des Innendienstes vorgegriffen. IB vom 29.12.09: Norddorf will eine Insel werden Das ist falsch. Richtig ist, dass Amrum eine Insel ist mit drei Gemeinden. Deshalb arbeiten wir mit den beiden anderen Inselgemeinden zusammen. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele:

• Die Werbung für die Insel Amrum wird von einem gemeinsamen Betrieb vorgenommen

• Die Innendienste der drei Kurbetriebe sind zusammengefasst

• Die DLRG-Versorgung ist inselweit organisiert

• Die Kurtaxregelung ist inselweit abgestimmt

• Die Veranstaltungen sind inselweit organisiert

Aus folgenden Gründen sind wir gegen eine Zusammenlegung der Bauhöfe und der damit an die Gemeinde Norddorf gestellten Forderung, den dort befindlichen und “bezahlten” Bauhof auf-zugeben: 1. Trotz intensiver Suche und Analyse konnten bis heute keine nennenswerten Synergieeffekte er-kannt werden. Personaleinsparungen wären nicht realisierbar. Im Gegenteil, es wäre die Einstellung eines zusätzlichen Vorarbeiters erforderlich gewesen. 2. Die angespannte Haushaltslage in allen drei Kurbetrieben ließe es nicht zu, dass die vorhandenen Eigenmittel für einen Hallenneubau im Gewerbegebiet in Nebel eingesetzt würden. Wir benötigen dringend Gelder für die Realisierung der acht Leitprojekte, um den Gästen eine zeitgemäße Infra-struktur bieten zu können. 3. Nachdem mit Projekt M acht Leitprojekte erarbeitet worden sind, haben wir uns leider nicht auf die Umsetzung dieser konzentriert, sondern uns intensiv um die organisatorische Zusammenlegung der AmrumTouristiken gekümmert. Das eigentliche Ziel, die touristische Infrastruktur aller Ge-meinden auf die Anforderungen im Tourismus für das nächste Jahrzehnt hin zu vorzubereiten, ist leider in den Hintergrund geraten. Zukünftig wollen wir unsere knappen Ressourcen lieber für diese Projekte einsetzen. Bei Zusammenlegungen von Betrieben geben Gemeinden viel Selbständigkeit auf. Oberste Priorität ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, die Suche nach gemeinsamen Lösungen, um allen Beteiligten gerecht zu werden. In Zukunft konzentrieren wir uns auf den Dialog untereinander im Inter-esse unserer gemeinsamen Insel Amrum – unser Hauptziel ist ein funktionierender und florierender Tourismus.

Über Kai Quedens

Kai Quedens, Maler und Grafiker, der gerne auch ein bisschen textet. Geboren 1965, eine Frau, drei Kinder.

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7 comments

  1. Seien Sie froh das die Insel einen so schönen
    Strand sowie eine tolle Dünenlandschaft hat.
    Von dem was sonst dem Touristen an Infrastruktur
    geboten wird, könnten sie die Lichter bereits ausknipsen.

  2. Herrn Bolm kann man nur widersprechen.
    Ohne Infrastruktur gäbe es neben dem Hafen keine Bohlenwege, auch nicht am Strand, keine Festivitäten, keine Bänke, keine Aussichtsplattformen, keine Hinweisschilder etc.
    Da greift die übliche plumpe Haudrauf Kritik doch mal wieder etwas kurz Herr Bolm!

  3. Steffen Hilliger

    Gott sei Dank, ist die Infrastruktur so wie sie ist………Ein zweites Sylt brauchen wir nicht. Die Ruhe und “dörfliche” Atmosphäre machen Amrum zu dem was es ist….Inselromantik pur!

  4. Nun ja. Plastikmonoblockstühle auf Holzbohlen genagelt (Wittdün, Wandelbahn) kann man auch Infrastruktur nennen. Brandgefährliche Fahrradwege (Nebel, Übergang vom Bürgersteig auf die Hauptstraße) auch. Dadurch wird dann aus Amrum auch noch lange kein Sylt – keine Angst!
    Ich kann die Kritik von Herrn Bolm durchaus verstehen. Und zur “Idylle” mag der allgegenwärtige Geruch nach altem Fritierfett und das inflationäre Aufstellen von Plastikstühlen (zu sehen vor jeder zweiten Ferienwohnung, in Café-Gärten, vor Straßencafés) auch nicht passen.
    Und Dünen und Strand sind zum Glück einfach da, auch ohne Amrum-Touristik und Gemeindeverwaltungen.

  5. Friedrich W. Gelhausen

    Da kann ich absolut Herrn Stein und Herrn Hilliger zustimmen. Das ist das Besondere an der Insel: Kniepsand, Dünen, Wald, Geest, Watt, die Odde, Natur pur, Ruhe, Entspannung und nette Menschen.
    Grüße aus dem Rheinland

  6. Nun, ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass da einige Kommentatoren Herrn Bolm gründlich missverstanden haben (wollten).

    Natürlich hat es seinen Grund, weshalb wir Jahr für Jahr Gäste auf Amrum und nicht auf Sylt sind. Eben weil Amrum nicht Sylt ist! Nichts desto trotz würde es weder der Insel noch ihren Gemeindevertretern und Bewohnern schaden und schon gar nicht der „Ruhe und ‚dörflichen‘ Atmosphäre und ….Inselromantik“ und -idylle Abbruch tun, wenn der Bus etwas häufiger und auch noch länger in den Abend hinein zwischen Norddorf und Wittdün führe, die Gehsteige nicht schon um 18.00 Uhr hochgeklappt würden und Gäste, die z. B. erst Samstagnachmittag oder sonntags ankommen, noch Gelegenheit zum Einkaufen fänden. … Etwas mehr Flexibilität täte allen gut, ohne dass gleich Gefahr bestünde, dass sich Amrum zu einem zweiten Sylt entwickelte. Ein bisschen Bewegung hin zu Anpassung an zeitgemäße Bedürfnisse und Fortschritt sollte aber schon sein. Zwar ist Rückschritt auch Bewegung ….

  7. Helga Hahn u. Rainer Schilli, Leverkusen

    Angestoßen durch die Stellungnahme der Norddorfer Gemeindevertreter holen nun alle zum Rundumschlag aus. Ursprünglich ging es mal um das Thema Bauhof, oder?
    Die Stellungnahme aus Norddorf hat u. E. nichts Neues ergeben, auch nicht die Aussage: “Richtig ist, dass Amrum eine Insel ist mit drei Gemeinden”. Wir sind nur noch nicht sicher, ob der Schwerpunkt der Aussage auf dem ersten oder zweiten Teil des Satzes liegt. Im übrigen haben wir den Vergleich zum Angebot und zur Infrastruktur Arums vom Beginn der 70er Jahre bis heute. Es hat sich schon vieles getan, überwiegend zu Positiven!

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