Neues Vereinsgelände…(kr)


Der Amrumer Islandpferdereiterverein veranstaltete am Sonntag, den 11. Juli 2010 ein Sommerfest, denn es gab gleich zwei Gründe zum Feiern.

Vereinsreiterinnen...
Vereinsreiterinnen bei der Quadrille

Dieses Jahr wurde der Verein mit seinen 60 Mitgliedern, von denen einige inzwischen auf dem Festland leben, so dass die Zahl der aktiven Reiter auf Amrum nicht ganz so hoch ist, 20 Jahre alt. Seine Aufgaben sieht der Verein in der Förderung der Islandpferdereiterei, besonders in der Ausbildung der speziellen Gangarten des Islandpferdes. In Europa gibt es keine weitere Pferdeart, die wie der Isländer, wie man die Pferde allgemein nennt, über fünf Gänge verfügt. Neben Schritt, Trab und Galopp bietet es seinem Reiter noch den Tölt und den Rennpass an. Außerdem kümmert der Verein sich um die Jugendarbeit, um das Reitwegenetz auf der Insel und natürlich um die Geselligkeit untern den Reitern. Der zweite Grund war die Einweihung der neuen Reitbahn. Vor zwei Jahren verlor der Verein sein Vereinsgelände, da dieses verkauft werden sollte und er beim besten Willen nicht den Verkaufspreis aufbringen konnte. Nun konnte das Grundstück hinter dem Hubschrauberlandeplatz in Nebel von der Gemeinde gepachtet werden und man erhielt vom Kreisbauamt in Husum eine Genehmigung zur Errichtung eines Dressurviereckes und einer Ovalbahn. Ute Claußen, 1. Vorsitzende des Vereins, bedankte sich in ihrer Ansprache noch einmal bei Erk Tadsen, Gerd Hogrefe und Barne Tadsen, die in mühevoller und exakter Maßarbeit hierfür die Umzäunung aufgestellt hatten. Außerdem galt der Dank der Jagdgenossenschaft Nebel und der Nord-Ostseesparkasse für die großzügigen Spenden.

Eingeweiht... die Ovalbahn
Eingeweiht... die Ovalbahn

Die Ovalbahn wurde dann durch Dominik Thomas auf seiner Stute Hetja eingeweiht, die die 4 Gangarten Schritt, Trab, Galopp und Tölt vorführten. Beim Tölt gibt es keine Sprungphase, wie z.B. beim Trab und deshalb sitzt der Reiter fast erschütterungsfrei im Sattel, dadurch ist das Reiten im Tölt auch über lange Strecken für den Reiter äußerst bequem. Der Tölt ist den Isländern angeboren und kann bereits kurz nach der Geburt bei vielen Fohlen beobachtet werden. Um deutlich zu machen, wie wenig man beim Tölt Erschütterungen ausgesetzt ist, ritt er dann noch eine Runde und balancierte dabei vier volle Biergläser auf einem Tablett.

Wie der wöchentliche Reitunterricht der Kinder- und Jugendgruppe bei der 2. Vorsitzenden Anne Hogrefe abläuft, zeigten dann ihre Schüler: betrunkene Reitlehrerinnen, auf dem Pferd schlafende oder telefonierende Schülerinnen und ein Shetlandpony, als zu heiß gewaschener Isländer, waren da an der Tagesordnung. Viel weniger chaotisch ging es dann bei der folgenden Quadrille zu. Sechs Reiterinnen zeigten koordinierte Formationen, wobei die Pferde sich etwas irritiert über den Applaus der zahlreich erschienen Zuschauer zeigten. Trotz allem war es eine gelungen Vorstellung.

"Die Island Dancer“
"Die Island Dancer“

Danach konnten sich Pferde und Reiter etwas erholen, denn nun gab es einen Auftritt der vor kurzem gegründeten Gruppe „Die Island Dancer“, die die Tanzform Line-Dance aufführten, in der die Tänzer in Reihen und Linien vor- und nebeneinandertanzen. Zum Schluss wurde noch ein kleines Theaterstück unter der Leitung von Kinka Tadsen aufgeführt, in der es zu einer wilden Verfolgungsjagd zwischen der Polizei und drei entflohenen Piraten kam. Danach durften die Gästekinder, die sich sofort in einer langen Schlange anstellten, gegen eine kleine Spende für die Vereinskasse, einmal eine Runde um die neue Bahn reiten. Für alle anderen gab es Spiele mit tollen Gewinnen, Kaffee, Kuchen und kalte Getränke und einen Flohmarktstand zum Stöbern. Bei viel Sonne, aber einer frischen Brise, verbrachten Besucher, Pferde und Reiter auf dem neuen Vereinsgelände einen wunderbaren Nachmittag.

Verantwortlich für diesen Artikel: Katrinna Reichel

Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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