Ganz so beschaulich, wie es die ruhige Jahreszeit suggeriert, geht es für die Polizei derzeit auf Amrum dann doch nicht zu.
Wie nun auf Anfrage bekannt wurde, hatten Straftäter am vergangenen Wochenende gleich zweimal auf der Insel zugeschlagen. Neben dem Einbruch in das erst im vergangenen Jahr eröffnete Jugendzentrum auf dem Sportplatzgelände in Nebel, drangen vermeintlich Unbekannte in ein Personalhaus eines Hotels in Norddorf ein. Hierbei entstand ebenfalls Sachschaden.
Michael Hoff, Vorsitzender des “Vereins zur Gründung eines Jugendzentrums auf Amrum e.V.”, ist entsetzt, dass solch eine hohe Gewaltbereitschaft einiger junger Erwachsener auf Amrum vorhanden ist und zu solchen Taten führt. Es wurde eine der Fensterscheiben mit einem Feldstein zertrümmert –so die Vermutung-. Die am Sonntagmorgen alarmierten Polizeibeamten sicherten am Tatort Blutspuren und Fingerabdrücke.
„Diese, so mein Kenntnisstand, werden im Zentralregister der Polizei aufgenommen und abgeglichen. Im Laufe der Recherchen und Ermittlungen zeigte sich eine Verbindung zu zwei Gästen eines Geburtstages am Vortage, der in der Nachbarschaft des Jugendzentrums gefeiert wurde. Nach einigen Telefonaten meldeten sich dann zwei junge Erwachsene bei der Polizei, die aber beteuerten mit dem eigentlichen Einbruch nichts zu tun zu haben“, so der Vorsitzende.
„Wir haben über 10 Jahre für die Realisierung dieses Jugendzentrums gekämpft und unzählige Spender haben sich eingesetzt um solch eine Einrichtung für unsere Jugendlichen auf der Insel zu schaffen. Speziell in der dunkleren Jahreszeit, wenn das öffentliche Angebot an Freizeitgestaltung sich im Winterschlaf befindet, werden hier interessante Angebote vorgehalten. Für solch eine Tat, wie sie nun am Wochenende zu beklagen war, fehlt mir jegliches Verständnis“, erklärt Michael Hoff.
„Dem Verein bleibt es jetzt vorbehalten eine eigene Anzeige gegen die vermeintlichen Täter zu erstatten. Hierfür hat der Vorstand des Vereins drei Monate Bedenkzeit. Leider ist bis heute noch keiner bei unserem Verein vorstellig geworden, um sich für die Straftat zu entschuldigen beziehungsweise für den Schaden einzustehen, so Hoff“.
Wie auf Anfrage bei der Polizeistation Nebel erklärt wurde, werden die Vorfälle, bei denen sich zudem ein Zusammenhang abzeichnet, von der Staatsanwaltschaft bearbeitet werden. Weitere Auskünfte dürften aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht gegeben werden. „Es handelt sich bei diesen Straftaten auf keinen Fall um Dummejungenstreiche“ erklärt Polizeihauptmeister Ralf Klein.
Verantwortlich für diesen Artikel Thomas Oelers