Seit August 2010 ist das Team im Carl Zeiss Naturzentrum auf Amrum wieder neu besetzt.
Um den Leiter Armin Jeß arbeiten Teilnehmer des freiwilligen ökologischen Jahres und Zivildienstleistende. „Ich wollte endlich mal wirklich aktiv im Naturschutz arbeiten – und nach der Schule was anderes machen!“ sagt zum Beispiel Jonathan Schütt, der das FÖJ als Ersatz für den Zivildienst macht. Auch die anderen sind zufrieden „Das FÖJ war wirklich eine gute Wahl.“ pflichtet Hanna Roshankar, die Kollegin, bei. Für ein Jahr betreuen sie die Ausstellung und das Naturschutzgebiet, lernen die Natur und die Geschichte in der unmittelbaren Umgebung kennen. Und geben ihr Wissen dann vor allem weiter: Neugierigen Touristen und Schulklassen werden regelmäßig Führungen angeboten. Denn: „Man kann nur das Schützen, was man kennt!“
144 junge Menschen engagieren sich dieses Jahr in Schleswig-Holstein im Rahmen des FÖJs. In Einsatzstellen ganz verschiedener Art: Sie betreuen Kinder- und Jugendgruppen, arbeiten in Tierparks und auf Bauernhöfen, unterstützen Weltläden oder natürlich Umweltorganisationen wie den NABU, den Verein Jordsand und die Schutzstation Wattenmeer.
Viele Einsatzsatzstellen werden zusätzlich von Zivildienstleistenden unterstützt. Die Frage nach der Zukunft der Zivis ist im Moment in aller Munde. Doch gleichzeitig hat auch das FÖJ zu kämpfen: Die Haushaltsplanung der Landesregierung Schleswig- Holstein sieht eine Kürzung von 20% für das FÖJ vor. Die beiden Trägerorganisationen in Schleswig Holstein, das FÖJ Wattenmeer und der Träger Koppelsberg mussten schon im letzten Jahr mit einer Kürzung von 240 000 Euro klarkommen. Um noch immer alle Einsatzstellen zu besetzen, mussten die Teilnehmerzuschüsse gekürzt werden. Und dass, obwohl ein Teilnehmer des FÖJs mit rund 380 Euro im Monat sowieso weit weniger als z.B. ein Zivildienstleistender bekommt. Außerdem muss auch bei den Trägern gespart werden: Für Betreuung und Seminare steht weniger Geld zur Verfügung.
Wenn die erneute Kürzung im Dezember verabschiedet wird, stehen nur noch 800 000 Euro zur Verfügung. Aus Erfahrung und nach Aussage der Träger sind keine weiteren Einsparungen bei den TeilnehmerInnen mehr möglich. Deshalb werden konsequenter Weise weniger Stellen ausgeschrieben und besetzt. Rund 20 Stellen fallen beim Träger Koppelsberg für den Jahrgang 2011/2012 weg.
Auch beim Naturzentrum in Norddorf muss man nächstes Jahr mit einem FÖJler weniger auskommen. Mit weiterhin zwei Stellen ist man allerdings immer noch glimpflich davongekommen: Andere Einsatzstellen werden nur noch mit einem FÖJler besetzt, oder werden gar vollständig weggekürzt.
Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.