Norddorfs Bürgermeister Peter Koßmann musste auf der Sitzung des Gemeindegremiums seiner Gemeindevertretung mitteilen, dass der Ausbau der Breitbandversorgung im Rahmen eines Förderprogramms des Landes Schleswig-Holstein (wir berichteten) zum Erliegen gekommen ist.
Er sei seitens des Amtes Föhr-Amrum informiert worden, dass die Fördergelder erschöpft seien und für dieses Programm derzeit keine Förderung mehr zugesichert werden kann.
Die zuständigen Sachbearbeiter hatten die Auswertung der vier Bewerbungen zur Teilnahme an der Ausschreibung zur Schaffung einer bedarfsgerechten und zukunftsorientierten Breitbandinfrastruktur bereits durchgeführt. Da es noch nicht abzusehen ist, wann neue Fördermittel bereitgestellt werden und welche Richtlinien dann zum Tragen kommen, ist derzeit die ausreichende Grundlage für die Ausschreibung entzogen, so die Information.
Für Peter Koßmann zeigte sich anhand dieses Umstandes einmal mehr, dass bereits fest zugesagt Landesfördermittel kein Garant für die Zuteilung sein müssen. Die Gemeinde Norddorf hatte bereits im Zuge von Erdarbeiten eines Stromversorgers Leerrohre Einbringen lassen, durch die dann die Kabel für die Breitbandversorgung im Dorf hätten verlegt werden sollen. Diese werden dann wohl noch eine unbestimmte Zeit auf ihre Verwendung warten müssen.
Weiterhin warten müssen, werden nun auch die Nutzer des Internets in Norddorf und Wittdün. Leider ist es immer noch die gelebte Praxis vieler Nutzer, dass sie mit Verbindungsraten weit unter dem möglichen Standard von 16.000 Mbit/s auskommen müssen. An den Endpunkten des Telefonnetzes schaffen die DSL-Verbindungen auf Amrum solch geringe Datenraten (ca. 378 kbit/s), dass die Nutzung der schier unendlichen Informationsvielfalt des World Wide Web (www.) mit den angebotenen Geschwindigkeiten zu einer Geduldsprobe wird. Wer mit einer solchen Datenrate zum Beispiel eine mit Bilder und Dateninformationen vollgefrachtete Seite öffnen will, verliert aufgrund der Wartezeiten schnell die Lust an der Technik.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers