Das Bewusstsein für die mit dem Kraftfahrzeug gerade gefahrene Geschwindigkeit, geht vielen Verkehrsteilnehmern im Alltag mutmaßlich verloren.
Zu diesem Schluss kamen die Gemeindegremien auf Amrum und entschieden sich für die Anschaffung von mobilen Geschwindigkeitsmesseinrichtungen. Diese zeigen dem passierenden Fahrzeugführer gut sichtbar die gerade gefahrene Geschwindigkeit. Für die Gemeindegremien eine klare Investition in die Verkehrssicherheit.
Studien haben bewiesen, dass diese Geschwindigkeitsmesseinrichtungen mit lichtstarker LED-Technik dazu führen, dass die Geschwindigkeit gedrosselt wird. Wie Nebels Bürgermeister erklärte, müsse speziell an neuralgischen Verkehrsknoten, wo motorisierte Verkehrsteilnehmer und Fahrradfahrer beziehungsweise Fußgänger zusammentreffen, die vorgeschrieben Geschwindigkeit eingehalten werden. Selbst geringe Überschreitungen können im Notfall den Bremsweg derart verlängern, dass es zu einer Kollision kommen könnte.
Die drei Amrumer Gemeinden waren sich schnell einig, dass eine gemeinsame Beschaffung erfolgen solle. Allerdings rückte man von einer fest installierten Ausführung ab und entschied sich für eine mobile Anbringung und beschaffte statt einst sechs geplanten Geräten, nun erst einmal drei.
„Wir können so im Wechsel die Verkehrsteilnehmer in allen drei Orten überwachen und zur Reduzierung der gefahrenen Geschwindigkeit animieren. Die Hoffnung hat sich in den ersten Wochen des Betriebes schon erfüllt. Kaum ein Verkehrsteilnehmer geht nicht vor den Anzeigen auf die Bremse. Durch den Standortwechsel ergibt sich für den Fahrzeugführer zudem eine höhere Aufmerksamkeit, als wenn das Gerät über lange Zeit den gleichen Standort einnimmt“, zeigt sich Dell-Missier zufrieden. Norddorfs Bürgermeister Peter Koßmann hätte gerne dauerhaft solche Anzeigen für seinen Ort installiert, aber innerhalb der insularen Initiative verzichtete er auf einen Alleingang seitens Norddorfs. „Spezielle Halterungen ermöglichen die Montage an bestehenden Masten beziehungsweise Schildern und vereinfachen so die Aufstellung erheblich“, so Koßmann. Wittdüns Bürgermeister Jürgen Jungclaus erklärte, dass die Aufstellpunkte in Wittdün sorgfältig ausgesucht wurden und speziell in der Tempo-30 Zone eine verstärkte Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung erreicht wird“, so Jungclaus.
“Ein jeweils installierter Massenspeicher sammelt die Messergebnisse für die Auswertung und Anfertigung einer Statistik“, erklärt Dell-Missier. „Sobald die entsprechende Laptoptechnik eintrifft, werden wir gemeinsam mit der Polizei die Auswertungsergebnisse erörtern und über die Notwendigkeit beraten, ob zusätzliche Geschwindigkeitsmessungen im Rahmen der Verkehrsüberwachung der Polizei an entsprechenden Punkten nötig sind“, so der Bürgermeister.
Seine Erfahrung mit den bisher ausschließlich im Ortseingangsbereich des Ortsteil Süddorf angebrachten Geräten ist trotz leichter Probleme mit den Akkus durchweg positiv. Fahrradfahrer, die von Nebel nach Süddorf auf dem Fahrradweg fuhren, konnten sich zum eigenen Erstaunen ebenfalls von ihrer gefahrenen Geschwindigkeit überzeugen.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers