Während einer kleinen Feierstunde wurde traditionell der Grundstein für das im Ortsmittelpunkt entstehende Dorfgemeinschaftshaus gelegt.
Bürgermeister Peter Koßmann und Architekt Peter Heck-Schau bestückten die kupferne Zeitkapsel, bevor sie fachmännisch verlötet und in einem Streifenfundament einbetoniert wurde. Auf diese Art und Weise werden die Bauzeichnungen des Gebäudes, die aktuellen Tageszeitungen, die an diesem Tag sogar über die Historie des ehemaligen „Seeheims“ berichteten, einem Auszug aus der Inselchronik mit entsprechend umfassendem Bericht und Sichtweisen über das im Oktober 2012 abgebrochene Gebäude, eine Übersicht unter anderem über die tagesaktuellen Lebensmittelpreise und natürlich eine Handvoll von Münzen, nach alter Tradition für die Nachwelt bewahrt. Natürlich hofft keiner, dass die Zeitkapsel wieder freigelegt wird, zumal das Bedeuten würde, das der Bereich des Fundaments in dem die Röhre eingeschüttet wurde, abgebrochen würde. Der Bereich des Fundaments, in dem die Zeitkapsel ihren Platz gefunden hat, wird später die Automatenfiliale der Föhr-Amrumer Bank aufnehmen.
„Mit diesem Projekt setzen wir eine bedeutende Infrastrukturmaßnahme für die Gemeinde Norddorf um und tragen damit einen wesentlichen Baustein zur gesamtinsularen Entwicklung Amrums bei“, freute sich Bürgermeister Peter Koßmann. Für ihn sei es wichtig, dass die Gemeinden der Insel eng zusammenarbeiten, sich nach außen als eine Einheit präsentieren, aber die dörflichen Eigenständigkeiten trotzdem bewahrt werden. „In dem Infrastrukturkonzept Amrums wurden die besonderen Akzente der drei Gemeinden aufgenommen und als jeweiligen Schwerpunkt definiert, so dass es sich für unsere Gäste lohnt die Nachbarorte zu besuchen und zu erleben“, so Koßmann.
Im Rahmen eines vom ehemaligen Tourismuschef Amrums, Chris Johannsen, angeschobenen Konzeptes, das die komplette kommunale Infrastruktur auf Amrum Mitte des zurückliegenden Jahrzehnts kritisch beleuchtete und den Investitionsstau überschlägig dokumentierte und zur Diskussion stellte, wurde auch das „Seeheim“ untersucht. Die Nordseeinsel Amrum hat zur Vorbereitung der Sanierung der bestehenden und Ansiedlung neuer Infrastrukturen darauf hin ein gesamtinsular abgestimmtes, landesstrategiekonformes Infrastrukturentwicklungskonzept erarbeitet und daraus ein Infrastrukturmasterplan entwickelt. Für den Ort Norddorf stand der Ersatz des „Seeheims“ in einer mehrheitlichen Entscheidung der Gemeindevertretung an erster Stelle auf der Prioritätenliste. Für die Gemeinde Nebel steht derzeit die Sanierung des Haus des Gastes und für Wittdün die Umsetzung eines Strandservicegebäudes in der Planung und angestrebten Umsetzung.
„Das etwas zu ehrgeizige Ziel, bereits zu Weihnachten das Richtfest zu feiern, konnte zwar nicht gehalten werden, doch kommen die Bauarbeiten trotz des Winterwetters überaus gut voran“, gestand Koßmann und lobte die Baufirma und ihre Mitarbeiter aus Varel. Diese arbeiten in zwei Kolonnen jeweils sieben Tage durch. Nebels Bürgermeister Bernd Dell-Missier beglückwünschte die Gemeinde Norddorf zu ihrem Projekt, das von den ersten drei Infrastrukturmaßnahmen auf Amrum bereits umgesetzt werden kann. Sein Amtskollege müsse sich wegen des Richtfestes keine Sorgen machen, das wird auf alle Fälle vor Weihnachten stattfinden. Auch er vertrat die Meinung, dass die eigenständigen Ortsidentitäten maßgeblich den Charme der Insel Amrum ausmachen.
Wie Bürgermeister Peter Koßmann verriet, zeichnet sich bei der Namensgebung für das Gebäude, die Beibehaltung des Namens „Seeheim“ ab.
Thomas Oelers