Das WSA-Tönning hat für seinen Außenbezirk Amrum ein neues Arbeitsboot bauen lassen, dass nun auf den Namen „Butt…“ getauft wurde.
Der Leiter des Außenbezirk Amrum, des Wasser- und Schifffahrtsamtes Tönning, Wolfgang Stöck erklärte vor dem Festakt zur Taufe eines neuen Bakensetzboot, dass 1998 beim Pricken- und Bakensetzen im Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning ein neues Zeitalter begonnen hat. Mit der Indienststellung der „Pricke“, dem ersten Boot dieses Typs, wurde vor fünfzehn Jahren ein Spezialboot beschafft, dass für den Einsatz in den Flachwassergebieten des Amtsbezirkes eine enorme Arbeitserleichterung mit sich brachte. Gleichzeitig konnte ein wichtiger Sicherheitsgewinn für das Personal erworben werden.
„Mit dem heute zu taufenden Neubau verfügt das WSA-Tönning in seinen beiden Außenbezirken über vier solcher Arbeitsboote und ist dadurch bestens gerüstet, um auch bei aufwendigen Reparaturen über eine Rückfallebene zu verfügen“, erklärt Amtsleiterin Christina Ruddeck aus Tönning.
Mit den besten Wünschen für eine immer gute Fahrt für das neue Arbeitsboot „Butt …“ ließ Verena Wolf, Mitarbeiterin des nautischen Büros in Tönning, die Sektflasche am geschmückten Rumpf zerschellen und vollzog somit die Taufe. Mit einem imposanten Konzert der Schiffshörner der großen Schiffe im Hafen, wurde der Zuwachs standesgemäß begrüßt.
„In der heutigen Zeit der knappen Finanzmittel gehört ein Schiffsneubau für einen Bundesbetrieb nicht zur Selbstverständlichkeit. Daher sind wir auch glücklich, dass dieses Spezialschiff von 7,95 Metern Länge und einem Investitionsvolumen von rund 149.000 Euro in Wittdün stationiert wird“, erklärt Stöck.
Das aus Aluminium gefertigte Schiff wurde als zweiter Neubau dieser Art, von der Deters Werft in Berne an der Weser gefertigt. Es verfügt über eine Hochleistungspumpe zum Einspülen der Pricken und Baken und einen 66-kW-Dieselinnenbordmotor. Das 2,6 Tonnen schwere Schiff hat bei einer Beladung von 500 Kg und vier Mann Besatzung nicht mehr als 50 cm Tiefgang. „Durch den Festsetzpoller, der zum Fixieren des Schiffes an der Arbeitsstelle in den Meeresboden abgesenkt wird und so das Halten der Position bei der Einspülarbeit ermöglicht, vergrößert sich das Zeitfenster in dem wir in den sogenannten Prickenwegen sicher arbeiten können erheblich“, so Stöck.
Gegenüber der früheren Methode, als noch sechs Personen mit der Arbeit beschäftigt waren, reichen nun vier Mann Besatzung aus. „Hafenmeister Frank Bergert erinnert sich zu gut an die früheren Arbeitsweisen mit einem einfachen Hafenboot ohne eigene Pumpe und Festsetzpoller. „Das war teilweise abenteuerlich und für das Personal überaus kräftezehrend“, so Bergert. „Es musste ein Mann im Wasser stehend das Boot auf Position halten, während die anderen mit dem Einspülen auf dem schwankenden Boot beschäftigt waren“, beschreibt Bergert.
Amtsleiterin Christina Ruddeck sah in dem Neubau eine konsequente Weiterentwicklung der Technik und das Einfließen von Erfahrungen aus dem Arbeitsbetrieb. Selbst zu dem baugleichen Boot, dass 2012 abgeliefert wurde, gibt es wieder Veränderungen.
„Bei diesem Neubau wurde auf eine noch konsequentere Umsetzung der galvanischen Trennung zwischen Aluminium und Eisenmetallen wert gelegt“, erklärt Maschinenbauingenieur Jörg Conradsen. Er hatte die Ausschreibung für den Neubau zusammengestellt und die Fertigung des Spezialbootes begleitet. „Das Boot selber ist komplett aus Aluminium, aber Teile am Motor, der Pumpe und anderen Aggregaten sind aus Eisenmetallen und Kupfer gefertigt. Bei den bisher in Dienst gestellten Bakensetzbooten mussten wir leitvoll erfahren wie zerstörerisch galvanische Ströme und vorhandene Feuchtigkeit gemeinsam auf das Aluminium einwirken“, berichtet Wolfgang Stöck aus Erfahrung.
Thomas Oelers