Bonjour Amrum! Am Montagabend wehte ein Hauch von Frankreich durch das Norddorfer Gemeindehaus. Grund hierfür war der Auftritt der französischen Sängerin Caroline du Bled und ihrer Band Scorbüt. Vor 15 Monaten hatten du Bled & Band an gleicher Stelle ihr Amrum-Debüt gegeben. Die Band Scorbüt setzt sich aus gebürtigen Pariserin Caroline du Bled (Gesang), dem Berliner Heiko Michels (Gitarre und Moderation) sowie dem Kieler Andreas Albrecht (Percussion und Glockenspiel) zusammen.
Die Band Scorbüt macht Chansons. Auf dem Programm stehen sowohl französische als auch deutsche Chancons und Hafenlieder, die auf der Bühne bearbeitet und neu interpretiert werden. Ihre Werkzeuge sind dabei das Cajon, die Flamenco-Gitarre und die aufwühlende Stimme von Frontfrau Caroline du Bled. Bei ihren Konzerten entsteht aus den alten Song-Klassikern etwas Neues. Mit leidenschaftlicher Spiellust werden die alten Lieder ausgequetscht und in ein Theater aus Fragmenten vergangener Wünsche, Utopien, Ängsten und Erotik verwandelt. Die Konzerte von Caroline du Bled und ihrer Band sind auch immer eine leidenschaftliche Gradwanderung zwischen Ironie und Pathos. Caroline du Bled versteht es ihr Publikum zum Lachen, Schaudern und Mitfiebern zu verführen. Seit mehreren Jahren tritt Scorbüt auf zahlreichen Bühnen in Paris, Berlin und im franco-alemannischen Raum auf. Ihr Repertoire ist breit gefächert und reicht von den Chansons der goldenen 1920er bis in die 1970er Jahre. Während der Show schlüpft Caroline du Bled in verschiedene musikalische Rollen. Dazu gehören u.a. Marlene Dietrich, Jacques Brel, Boris Vian, Hans Albers, Zara Leander oder Bertold Brecht.
Vor zehn Jahren zog es die gebürtige Pariserin ins Berliner Kulturleben, einen Schritt, den sie nie bereut hat. Wenn sie nicht als Sängerin auf der Bühne steht arbeitet Caroline du Bled als Film- und Theaterschauspielerin.
Die etwas mehr als 100 Zuschauer erlebten im Norddorfer Gemeindehaus nicht nur einen Hauch von Frankreich sondern auch einen sehr witzigen und unterhaltsamen Konzertabend mit einer gelungenen Mischung aus französischen Chansons und norddeutschen Hafenliedern. Leider warteten bereits die nächsten Termine auf die drei Musiker, sodass sie anders als im Vorjahr diesmal kaum Zeit hatten, die Schönheit der Insel zu genießen. Das soll nach Aussage von Caroline du Bled, die am Konzertabend ihren Geburtstag feierte, beim nächsten Besuch aber nachgeholt werden.