Wie überall in Wittdün und Norddorf zu beobachten ist, gehen die Restarbeiten zum Anschluss der beiden Gemeinden an ein schnelles Internet voran. Die Verteilerkästen für das neue Glasfasernetz sind mittlerweile nahezu vollzählig montiert und werden im Anschluss bereits mit der nötigen Technik ausgestattet. Dass die sogenannten VZ-Kästen immer neben einen bereits vorhandenen Verteilerkasten der Telekom aufgestellt werden, hat natürlich einen technischen Hintergrund. An diesen Schnittpunkten erfolgt die Übergabe von Glasfaser auf Kupferdraht der jeweiligen Endverbraucher. Die sogenannte letzte Meile. Da es sich um ein subventioniertes Gemeinschaftsprojekt der zehn Gemeinden (wir berichteten) handelt, müssen die entsprechenden Vorgaben eingehalten werden und die sehen einen Glasfaseranschluss bis ins Haus nicht vor.
Wie der Geschäftsführer des verantwortlichen Unternehmens, Norbert Hill, auf Nachfrage bestätigte, können sich interessierte Kunden gegen entsprechende Baukostenbeteiligung einen eigenen Glasfaseranschluss legen lassen. „Das ist zwar eine kostspielige Angelegenheit aber auf Föhr haben wir bei zwei Kunden solch einen verlustfreien Anschluss umgesetzt“, berichtet Hill weiter.
Die Glasfaserkabel wurden auf Amrum bereits durch die vollständig verbauten Leerrohre unter die Erde gebracht. „Dieser Strang kann eine Kleinstadt mit schnellem Internet versorgen“, erklärt ein Tiefbauer, der die Leerrohre in die Verteilerkästen verlegt. Dabei ist anhand der vielen noch leer bleibenden Kunststoffrohre ersichtlich, wie zukunftsweisend das Netz ausgebaut wird.
In Norddorf ging es nach langem Hin und Her, wo nun die für die Richtfunkstrecke nötigen Sende- und Empfangsantennen auf Höhe gebracht werden können, doch noch schneller als in Wittdün. Dort musste für den Richtfunkmast ein überaus aufwendiges Fundament erstellt werden. Durch den nötigen Standortwechsel an den Tonnenhof am Seezeichenhafen mussten die Tiefbauer mit aufgeschwemmten Baugrund klarkommen. „Ohne eine kostspielige Grundwassersenkung an dem vier Meter tiefen Loch für den Aufbau des Fundaments wäre es gar nicht gegangen“, beschreibt ein Mitarbeiter des Tiefbauunternehmens. Ähnliche Probleme galt es auf Langeness, zu bewältigen. Dort drängte zudem die anstehende Deichruhe, die aus küstenschutztechnischen Richtlinien das Bauzeitenfenster stark einschränkte.
Spielt das Wetter keine außergewöhnlichen Streiche mehr, geht die LüneCom von ersten Anschaltungen der Kunden im Dezember aus. Auf solch eine Anschaltung freut sich auch schon Andreas Callsen aus Wittdün. Er hatte das große Glück, das er den Hauptpreis bei einer Verlosung der LüneCom gewonnen hat. „Ich habe außer einem Nassrasierer noch nie etwas gewonnen“, strahlt Callsen bei der Übergabe des IPad mini durch den Vertriebspartner der LüneCom. Lennard Langfeld freut sich besonders, dass durch die Anmeldung in seinem Laden „Computer Smäs“ in Nebel während des Aktionszeitraumes Callsen nicht nur die Anschlussgebühr gespart hat, sondern auch noch den Hauptpreis nach Amrum holen konnte.
„Sobald das Netz steht, werden die Anmeldungen dann nach Eingang abgearbeitet, sodass sich Woche für Woche mehr Bürger über hohe Bandbreiten freuen können“, verspricht Norbert Hill. Die bisherige Anmeldesituation zeigt, dass sich die Nutzer in den Gemeinden auf die Produkte freuen. „Auch in den nächsten Jahren wird es viel zu tun geben“, prognostiziert der Geschäftsführer.