Psychische Erste Hilfe leisten. Viele Menschen sind mit diesem Thema vielleicht schon das ein oder andere Mal in Berührung gekommen. Für die vielen freiwilligen Feuerwehrkameradinnen und Kameraden, die ehrenamtlich bundesweit tätig sind, kommen solche Situationen allerdings sehr häufig vor. Was kann aber nun getan werden, wenn am Einsatzort betroffene Personen akut betreut werden müssen, bis professionelle Helfer wie Pastoren oder Psychologen an der Unfallstelle eintreffen, um sich weiter um Betroffene in akuten Situationen zu kümmern? Auf einer Vortragsveranstaltung am vergangenen Wochenende wurde dieses sensible Thema bearbeitet, und über fünfzig Personen aus allen Amrumer Feuerwehren, dem Rettungsdienst sowie die Notärzte der Insel, der Polizei und die Amrumer Pastorin Martje Brandt folgten der Einladung nach Norddorf in den Tagungsraum des Seeheims der Amrum Touristik.
Referent an diesem Nachmittag war Thomas Scheldt. Er ist der Leiter der Landeszentralstelle für die PSNV (Psychosoziale Notfallversorgung) des Landes Schleswig-Holstein, und bildet Kameradinnen und Kameraden zu PEERS aus, die für die Einsatznachsorge der Feuerwehreinsatzkräfte in ihren Kreisen zuständig sind. Auf Amrum sind das Susanne Jensen, Lars Thomas und Peter Lückel. Im Rahmen einer zweitägigen Fortbildung im PSNV-E Bereich (das E steht für Einsatzkräfte), die auf der Insel Amrum stattfand, wurde dieser Vortrag zusätzlich für alle Einsatz- und Rettungskräfte angebote
Die Idee, hier auf Amrum eine weitere PSNV-Fortbildung für ausgebildete PEERS stattfinden zu lassen, entstand ungefähr vor einem halben Jahr auf einem gemeinsamen Weiterbildungslehrgang der PSNV`ler aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen in Rendsburg im Jugendfeuerwehrzentrum. Aus dieser Planung heraus konkretisierte sich dann die nächste Idee, in diesem Rahmen auch einmal etwas für die Amrumer Rettungskräfte anzubieten, um ihnen praktische Dinge für den Notfall mit an die Hand zu geben.
„Ich war sehr begeistert über die große Anzahl von Teilnehmern aus allen Bereichen und das damit gezeigte Interesse an diesem Vortrag”, so Thomas Scheldt nach dem Veranstaltung. „Die Insellage ist immer etwas schwieriger, da alle Kräfte in einer Schadenslage in erster Linie erst einmal auf sich allein gestellt sind, und alle zusammenhalten müssen. Allerdings ist die Betreuung von Betroffenen natürlich auch auf dem Festland ein Thema, denn häufig übernehmen die Kameradinnen und Kameraden diese Aufgabe”, berichtete Thomas Scheldt.
Auch die PEERS haben in ihrer zweitägigen Fortbildung wieder fleißig trainiert, ihr Wissen in praktischen Übungen und Gesprächen weiter geschult und vertieft, um Kameradinnen und Kameraden nach belastenden Einsätzen zur Seite stehen zu können.
Thomas Scheldt zeigte sich hochzufrieden nach diesem gelungenen Wochenende. „Ich hatte richtig Lust auf diese Fortbildung und die Vortragsveranstaltung mit vielen Rettern von der Insel. Ich habe viel über Amrum, dessen Bewohner und Alltag mit Kindern, Schulbetrieb, Fährfahrten, Einkaufsmöglichkeiten und vieles mehr erfahren. Für das tolle Rahmenprogramm und die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten für die Veranstaltungen sei hier ein großer Dank ausgesprochen!”